Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Kalte Dusche für Bilingue-Treffen

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Mit «Parapluies» trotzen die Standbetreiber, Musiker und einige mutige Zuhörer den Tropfen, die stetig auf den Georges-Python-Platz in Freiburg fallen. Gelassen, wenn auch ein wenig enttäuscht, sitzen die Veranstalter des dritten «Rendez-vous bilingue» auf einer der verwaisten Bänke. «C’est la vie», sagt Claudine Esseiva, «wir können es eh nicht ändern.»

Beschränkte Mittel

Ein Tag, an dem sich Deutsch und Welsch treffen und austauschen, einer, an dem Vereine, Schulen und andere Einrichtungen ihr Engagement für die Zweisprachigkeit vorstellen, so ein Tag sollte auch dieses Jahr das «Rendez-vous bilingue» wieder sein. «Über Zweisprachigkeit wird oft theoretisch diskutiert – wir wollen zeigen, wie sie im Alltag gelebt wird und dass es nicht nur um Sprachkenntnisse, sondern auch um Gefühle geht», fasst Esseiva zusammen. Dass es so einen Tag im Kanton Freiburg braucht, davon ist Mitorganisator Bernhard Altermatt trotz des geringen Interesses weiter fest überzeugt: «Die jüngsten Diskussionen rund um das Stadtlogo haben ein weiteres Mal gezeigt, dass das Thema ein heisses Eisen ist. Es gibt noch viel zu tun.»

Kräfte bündeln

Doch die Mittel der Veranstalter sind beschränkt: Gerade 10 000 Franken kommen aus Sponsorengeldern und privaten Beiträgen zusammen – «damit können wir ein paar Bands einladen und die Stände aufstellen», so Claudine Esseiva. Gerne würden die Veranstalter die nächste Ausgabe des Rendez-vous – das alle zwei Jahre stattfindet – am offiziellen Tag der Zweisprachigkeit durchführen. Eine dementsprechende Motion des Freiburger Jugendrates hat der Grosse Rat bereits vor einem Jahr angenommen, nun arbeitet eine Kommission an ihrer Umsetzung. Ein Datum oder gar ein Programm stehen allerdings noch nicht fest. «Diese Veranstaltung wäre ein starkes Signal», sind Esseiva und Altermatt überzeugt. Ein «Tag der Zweisprachigkeit» würde die Kräfte bündeln, Schulen und Kultur mit einbeziehen und könnte auch an anderen Orten als in der Stadt Freiburg stattfinden. «Wir hoffen sehr, dass der Tag so rasch wie möglich eingeführt wird», so Altermatt. Für «eine gute Idee» hält auch Lukas Gasser einen dem Bilinguismus gewidmeten Tag. Der 27-jährige Gemeinderat aus St. Antoni steht an diesem kühlen Samstag mit seinen Kollegen von «Jugend & Politik Sense» auf dem Georges-Python-Platz.

Obwohl der vor kurzem gegründete Verein fest im Sensebezirk verankert ist und Zweisprachigkeit nicht zu seinen Kernthemen gehört, sind seine Mitglieder alle mit dem zweisprachigen Alltag des Kantons konfrontiert. «Früher ging es mir auf den Keks, ständig Französisch sprechen zu müssen», gibt Gasser offen zu. Heute sieht es der Geografiestudent differenzierter: «Unser Kanton besteht nun einmal aus zwei Sprachgruppen –, wenn wir das akzeptieren und damit umzugehen lernen, profitieren am Ende alle davon.»

Gastregion: Zweisprachigkeit ist nicht nur in Freiburg ein Thema

Zum dritten «Rendez-vous bilingue» haben die Veranstalter den Seebezirk und die Stadt Murten als Gastregion eingeladen. «Wir wollten zeigen, dass man sich auch ausserhalb der Stadt Freiburg für Zweisprachigkeit einsetzt», so Bernhard Altermatt. Diese Anerkennung sei auch wichtig, weil gemeinsame Projekte grössere Chancen auf Erfolg hätten – «das hat man bei den zweisprachigen Bahnhofsschildern gesehen». Dass die Mehrheitsverhältnisse im Seebezirk umgekehrt sind, sei nur positiv. «Es ist ein anschauliches Beispiel, wie Zweisprachigkeit gefördert werden kann – ohne Ängste vor der anderen Kultur.» cf

Meistgelesen

Mehr zum Thema