Kameramann Ivan Aebischer kehrt in seine Heimat zurück

Seit zwanzig Jahren lebt Ivan Aebischer seinen Traum: Er ist Kameramann. In verschiedensten Sendungen kommt seine visuelle Handschrift zum Tragen.

Welcher Blickwinkel ist der richtige? Ist hier das natürliche Licht geeignet oder muss ich den Raum ausleuchten? Solche und ähnliche Fragen stellen sich Ivan Aebischer täglich. Er ist Kameramann bei einer Videoproduktionsfirma, die von Imagefilmen über Werbung bis zu TV-Beiträgen alles herstellt. Er zeichnet dabei für die Bildgestaltung verantwortlich.

Aktiv und kreativ

Seit gut zwanzig Jahren wohnt der Freiburger in Basel, ist verheiratet und Vater zweier Buben – und übt seinen Traumberuf des Kameramanns aus. Der Weg dorthin war nicht vorgezeichnet. Aber an den Herausforderungen ist er gewachsen, wie er im Gespräch mit den «Freiburger Nachrichten» festhält: «Ich bin in Gurmels aufgewachsen: Hier besuchte ich die obligatorische Schule und absolvierte danach eine Lehre bei der Post in Kerzers. Doch diese Arbeit erfüllte mich kaum, kam meinem Tatendrang nicht entgegen.»

Er war in der Jubla (Jungwacht und Blauring) aktiv, lernte in einer Metallwerkstatt das Schweissen. In der Folge kreierte er für Bekannte zahlreiche Gegenstände. Doch auch das war zu wenig: «Ich wollte meine Kreativität noch mehr ausleben und ein Resultat meiner Arbeit sehen.»

Film und Fernsehen haben Ivan Aebischer zeitlebens immer interessiert. «Ich wollte wissen, was dahintersteckt. So war es für mich klar: Ich wollte Kameramann werden.» Doch die Erfüllung seines Traums war für den damals 25-Jährigen alles andere als einfach: «Es gab keine eigentliche Berufsausbildung. Ich führte zahlreiche Telefongespräche mit Branchenkennern, doch ohne Erfolg.»

Durch Zufall konnte er schliesslich ein Praktikum beim Regionalsender Tele Basel absolvieren und besuchte gleichzeitig die neu gegründete Profevi-Schule (Professionelle Fernseh- und Videoschule) in Zürich. Dies öffnete ihm die Tür: Heute ist Ivan Aebischer ein gefragter Kameramann.

Nach wie vor fasziniert

Mit Begeisterung erzählt der 46-Jährige von seiner Arbeit und bestätigt: «Ja, die Faszination für diesen Beruf ist ungebrochen. Ich habe das Privileg, jeden Tag neue Personen kennenzulernen und sie ein Stück ihres Wegs zu begleiten, seien dies Leute wie du und ich oder Persönlichkeiten wie der Dalai Lama oder Elton John.»

Er betont, dass seine Arbeitsmittel zwar immer dieselben sind: Kamera, Ton, Licht. «Aber wie sie zum Einsatz kommen, bestimme ich. Das ist der kreative Aspekt meiner Arbeit. Wenn ich mit einem Reporter ein Thema bespreche, läuft in meinem Inneren bereits eine Visualisierung dazu. Bei Dreharbeiten vor Ort spielt dann auch noch die Umgebung eine Rolle.»

Zurück zum Ursprung

Bevorstehende Dreharbeiten im April führen Ivan Aebischer zu seinen Wurzeln zurück. Für die Sendung des Schweizer Fernsehens «SRF bi de Lüt – Live» kommt er nach Murten und dreht dafür verschiedene Einspielfilme wie zum Beispiel ein Ortsporträt (siehe Kasten). Für ihn ein Heimvorteil: «Ich kenne jeden Winkel der vielfältigen Region Murten und konnte den Verantwortlichen zahlreiche Inputs geben.»

Trotz der Verbundenheit mit seiner Ursprungsregion möchte Ivan Aebischer seine Wahlheimat nicht missen: «Basel ist eine weltoffene Stadt mit einer bunten Mischung aus verschiedenen Nationalitäten und mit Sinn für Humor.»

Einen Einblick in die Dreharbeiten mit dem Naturfotografen Michel Roggo gibts im Video.