Sie gehen morgens gleichzeitig ins Büro, halten dieselben Präsentationen, schreiben dieselben Mails und verlassen am Abend beide müde das Büro, um noch einkaufen zu gehen. Während der Mann seinen Einkaufswagen bis über den Rand füllt, bleibt jener der Frau fast leer.
Mit diesem kurzen Werbespot machen die Gleichstellungsbüros der Kantone Freiburg, Bern, Genf, Jura, Neuenburg, Wallis und Waadt gemeinsam unter dem Namen «egalite.ch» auf den Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern aufmerksam. Seit gestern läuft der Spot im Westschweizer Fernsehen.
Über 1000 Franken weniger
18,4 Prozent beträgt der durchschnittliche Lohnunterschied in der Schweiz im Jahr 2012 zu Ungunsten der Frauen, was monatlich 1176 Franken ausmacht, wie «egalite.ch» gestern mitteilte. Rund 40 Prozent dieses Unterschieds seien auf diskriminierendes Verhalten zurückzuführen.
«Es ist nötig, die Arbeitgeber an ihre Pflichten zu erinnern», sagt Geneviève Beaud Spang, Leiterin des Freiburger Büros für die Gleichstellung von Frau und Mann und für Familienfragen. Die Freiburger Situation sei vergleichbar mit jener im Rest der Schweiz. Ziel der Informationskampagne sei es auch, die von der Diskriminierung betroffenen Personen über ihre Rechte zu informieren. Dafür hat «egalite.ch» ein Handbuch erstellt, das mittels praktischer Beispiele helfen soll, das Bundesgesetz über die Gleichstellung von Frau und Mann und dessen Umsetzung besser zu verstehen. Durch Plakate wird in öffentlichen Verkehrsmitteln, zum Beispiel in den Bussen der Stadt Freiburg, auf das Thema aufmerksam gemacht. Die Kampagne läuft bis zum 9. Oktober. ak