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Kantonspolizisten werden zu Lebensrettern

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Bei einem Herzstillstand zählt jede Sekunde: Wenn eine Herzmassage ausbleibt, nehmen die Überlebenschancen der betroffenen Person mit jeder Minute um sieben bis zehn Prozent ab. Da die Ambulanz im Kanton Freiburg durchschnittlich erst nach zehn Minuten am Einsatzort eintrifft, überleben gegenwärtig nur etwa fünf Prozent aller Betroffenen einen Herzstillstand. Um die Überlebensrate zu erhöhen, muss in den ersten Minuten nach dem Eintreten des Notfalls ein so genannter «First Responder», also ein Erstversorger, vor Ort sein und mit Herzmassage und, wenn möglich, elektrischer Defibrillation beginnen.

Polizisten wurden geschult

Zu diesen «First Respondern» gehören seit dem 1. August auch die Freiburger Kantonspolizistinnen und Kantonspolizisten. Von Ende April bis Ende Juni haben 130 Beamte eine vom Ambulanzdienst des Saanebezirks (SAS) geleitete Ausbildung für den Gebrauch von Defibrillatoren (siehe Info-Box) absolviert. Dabei machten sie sich laut Schulungsleiter Marc Rosso mit den Geräten vertraut, um im Notfall intuitiv agieren zu können. «Zudem wurde ihnen die Wichtigkeit einer schnellen Erstintervention sowie die grundlegende Bedeutung der Herzmassage näher gebracht», so Rosso weiter. Im Falle eines Herzstillstandes dient die Herzmassage dazu, die Pumpfunktion des ausgefallenen Herzes zu ersetzen und die Blutzirkulation aufrechtzuerhalten. «Dank der Herzmassage ist die Wahrscheinlichkeit deutlich geringer, dass das Gehirn bleibende Schäden davonträgt.»

In den nächsten Jahren sollen 300 weitere Mitarbeiter der Kantonspolizei die Ausbildung durchlaufen. «Beginnend mit den Beamten im Aussendienst werden nach und nach alle Angestellten geschult», sagt Patrick Guisolan vom Pressedienst der Kantonspolizei. Parallel zur Ausbildung hat die Kantonspolizei 31 Einsatzfahrzeuge und sechs Gebäude mit Defibrillatoren ausgestattet. Laut Guisolan sei es bisher nur selten vorgekommen, dass Polizeibeamte vor der Ambulanz bei einer Person mit Herzstillstand eingetroffen und nicht in der Lage gewesen seien, dem Betroffenen zu helfen. Dennoch habe es solche Fälle gegeben, was, wie die Kantonspolizei in einer Medienmitteilung schreibt, «auch für die Beamten vor Ort teilweise unbefriedigend und schwer zu ertragen» gewesen sei. Deshalb sei bei der Kantonspolizei schon länger die Idee präsent gewesen, dass man durch das Mitführen von Defibrillatoren die Arbeit der Rettungsdienste ergänzen könne, sagt Marc Rosso.

Start für grösseres Projekt

Letztlich ist die Initiative aber von Rossos Arbeitskollege Christophe Roulin ausgegangen. Dieser liess sich von der Arbeit einer seit 2005 bestehenden Tessiner Stiftung inspirieren, welche in der Schweiz bis anhin ihresgleichen sucht. Mit dem Ziel, die Überlebensrate von Personen mit Herzstillstand zu erhöhen, hat die «Fondazione Ticino Cuore» Polizisten, aber auch Privatpersonen im Umgang mit Defibrillatoren geschult. Zudem sensibilisierte sie die breite Bevölkerung und publizierte die Geräte-Standorte. Der Erfolg ist beachtlich: Mittlerweile gibt es im Tessin 5000-6000 «First Responder», welche dazu beitrugen, die Überlebensrate bis auf 30 Prozent anzuheben.

2011, anlässlich seines 20-Jahr-Jubiläums hat der SAS die Gründung einer vergleichbaren Stiftung für den Kanton Freiburg ins Auge gefasst. Die durch den guten Kontakt zustande gekommene Zusammenarbeit mit der Kantonspolizei soll den Startschuss für einen verstärkten Kampf gegen den plötzlichen Herztod markieren.

Der Defibrillator

«Kickstart» für das stillstehende Herz

Bei den von der Kantonspolizei eingesetzten Defibrillatoren handelt es sich um so genannte automatisierte externe Defibrillatoren (AED). Ein AED führt den Laienhelfer bei der Benutzung durch den Defibrillationsprozess: Nachdem die beiden Klebeelektroden angebracht wurden, analysiert der AED, ob ein Kammerflimmern vorliegt und damit eine Defibrillation notwendig wird. Dies ist der Fall, wenn ungeordnete Erregungen in den Herzkammern eine effektive Kontraktion des Herzmuskels verhindern. In der Folge kann der elektrische Impuls ausgelöst werden, welcher die Erregungen durch die gleichzeitige Stimulation von mindestens 70 Prozent aller Herzmuskelzellen unterbricht. Wenn das Herz des Bewusstlosen vor der Defibrillation keinerlei elektrische Aktivität aufweist, muss diese zuerst mittels einer Herzmassage herbeigeführt werden.cz

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