Der Staatsrat möchte die Möglichkeit für Ärzte, im Kanton Praxen zu eröffnen, nicht wieder einschränken. Dies beschloss er kürzlich laut einer Mitteilung. Das heisst, Mediziner können selbständig zulasten der obligatorischen Krankenversicherung praktizieren. Dies unter der Bedingung, dass sie mindestens ein dreijähriges Nachdiplomstudium in einem anerkannten Schweizer Spital absolviert haben. In diese Kategorie fällt die Mehrheit der Ärzte, die im Kanton eine Praxis eröffnen möchten.
Nur zwei Rückweisungen
Der Bund hatte im Juli einen Zulassungsstopp für drei Jahre ausgesprochen. Doch dieser betrifft faktisch laut dem Staatsrat nur wenige Interessenten. Auf den Kanton Freiburg hätte eine Wiedereinführung keine Auswirkungen. Konkret: In den rund zehn Jahren, in welchen der Zulassungsstopp galt, wies der Staatsrat lediglich zwei Anfragen zurück, «ganz einfach, weil im Kanton eindeutiger Bedarf an Allgemeinpraktikern und verschiedenen Fachärztinnen besteht». Dies umso mehr, als der Kanton Freiburg im Vergleich mit dem Rest der Schweiz eine geringe Ärztedichte aufweist.
Der Staatsrat hat im Jahr 2012 52 Praxisbewilligungen erteilt. Im ersten Halbjahr 2013 waren es 42. Von diesen stammten 37 von Medizinern, welche die erwähnten Bedingungen erfüllen. Die fünf restlichen Anträge stellten allgemein Praktizierende, an denen im Kanton Freiburg grosser Mangel herrscht. Die Gesundheitsdirektion weist darauf hin, dass einige Antragsteller in mehreren Kantonen Anfragen deponieren und bei einem positiven Bescheid nicht unbedingt eine Praxis im Kanton Freiburg eröffnen. Der Staatsrat betont, dass er den Zulassungsstopp wieder einführen könnte, falls sich die Situation nachhaltig ändere. fca
