Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Keine vierte Turnstunde

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Grosser Rat lehnt Volksmotion der Jungsozialisten ab

Autor: Von ARTHUR ZURKINDEN

Der Staatsrat ist aber bemüht, in jenen Schulen wieder eine dritte Stunde pro Woche einzuführen, in welchen sie aus Spargründen gestrichen worden ist. Dies soll bereits ab dem neuen Schuljahr 2008 geschehen, sofern es die Infrastrukturen erlauben. Dies versprach am Mittwoch Erziehungsdirektorin Isabelle Chassot, als der Grosse Rat die Volksmotion der Jungsozialisten (Juso) behandelte.

Senkung des Jugend- und Sport-Alters

Das Abstimmungsergebnis zeigt, dass sich die bürgerlichen Parteien der Meinung des Staatsrates anschlossen, der die Volksmotion zur Ablehnung empfohlen hatte. «Sagt mir bitte, welche andere Stunde gestrichen werden soll, wenn eine vierte Turnstunde pro Woche eingeführt wird?», wollte Isabelle Chassot von den Grossräten vernehmen. «Die Schule kann vieles, sie ist aber nicht allein für die Gesundheit der Schülerinnen und Schüler verantwortlich», betonte sie und stellte fest, dass sie auf dem Vitaparcours nur sehr selten Kinder antreffe. Nach ihren Worten müssen auch die Eltern ihre Kinder animieren, Sport zu betreiben. Sie ihrerseits will sich einsetzen, damit die Kinder bereits ab vier oder fünf Jahren von der Jugend- und Sport-Bewegung profitieren können statt bloss ab zehn Jahren.Laut SVP-Sprecher Sébastien Frossard nützt eine vierte Turnstunde pro Woche nicht viel, wenn andererseits die Eltern ihre Kinder mit dem Auto in die Schule führen oder zusehen, wie sie nur vor dem TV hocken und Chips essen. FDP-Sprecher Yvan Hunziker wollte nicht, dass die vierte Turnstunde auf Kosten eines Hauptfachs eingeführt werde. Er wies auch auf die Kosten für die Gemeinden hin, welche dies zur Folge hätte.

Turnstunden im Freien abhalten

Unterstützung erhielt die Volksmotion der Juso vor allem von der SP-Fraktion und vom Mitte-Links-Bündnis. SP-Sprecher Jacques Gavillet gab zu verstehen, dass es nicht unbedingt eine Turnhalle brauche, um mehr Schulsport zu betreiben. Eine vierte Turnstunde pro Woche befürwortete er vor allem für die Primarschulen. Dies sei nicht bloss für die Gesundheit der Schüler gut, sondern auch für ihre Psychomotorik.Laut Christian Marbach (SP, Düdingen) ist der Sport heute auch von gesellschaftspolitischer Bedeutung, da er sich positiv auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen auswirke. Er gab zu bedenken, dass heute immer mehr Kinder an Übergewicht leiden. So möchte er lieber vorbeugen als heilen. Nach seinen Worten werden heute nicht genügend Sportanlagen zur Verfügung gestellt. Er dachte dabei vor allem auch an Hallenbäder, da es wichtig sein, dass jedes Kind richtig schwimmen lerne. Er forderte den Grossen Rat auf, politischen Mut zu beweisen, und plädierte für eine vierte Turnstunde in den Primar- und OS-Klassen.Nichts hielt der Marathonläufer Martin Tschopp (SP, Schmitten) vom Churchill-Zitat «Sport ist Mord», wie er sagte. Nach seinen Worten spricht nichts gegen eine zusätzliche Turnstunde pro Woche in den Schulen. «Die Schüler brauchen einen Ausgleich zur Belastung in der Schule», betonte er. Auch gab er zu bedenken, dass viele Schüler nach der OS keinen Sport mehr betreiben. So sei der Schulsport gerade auch in den Berufsschulen wichtig. Dank vermehrter Bewegung könne nicht nur das Wohlbefinden der Jugend gesteigert, sondern auch ihr Gewaltpotenzial abgebaut werden. Gut sei der Sport auch für die Integration.Hugo Raemy (SP, Murten) ergänzte, dass die Stundentafel keine Kürzung mehr ertrage. Er forderte aber, dass die dritte Turnstunde ohne Wenn und Aber wieder eingeführt werde, um so auch der Bundesgesetzgebung und dem Entscheid des Verwaltungsgerichts nachzuleben.

Meistgelesen

Mehr zum Thema