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Kinder sind spezielle Patienten

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Kinder sind spezielle Patienten

Kinderspitex fürs Berner und Freiburger Seeland

Kranke und behinderte Kinder können nicht nur im Spital, sondern auch zuhause in gewohnter Umgebung gut gepflegt werden. Die Kinderspitex unterstützt Eltern bei der Pflege und gibt in Absprache mit den Ärzten und dem Spital fachliche Beratung.

Von ELISABETH SCHWAB-SALZMANN

Kranke Kinder, behinderte oder zu früh geborene Kinder, die lange Zeit im Spital bleiben müssen, bedeuten für die Familie oft viel Stress, zusätzlich zur Sorge um die Gesundheit der kleinen Patienten. Die Kinderspitex knüpft dort an, wo die Betreuung im Spital aufhört, und vereinfacht dadurch das Leben des kranken Kindes mitsamt seiner Familie.

Doris Leu und Debora Zappel gründeten 1999 die Kinderspitex «Caring für Ihr Kind», ambulante Kinderkrankenpflege für das Berner und Freiburger Seeland, zwischen Lyss und Freiburg. Die beiden diplomierten Kinderkrankenschwestern arbeiten ähnlich wie die Spitex-Organisationen, nur sind ihre Patienten jünger; die Skala reicht vom Neugeborenen bis zum Jugendlichen.

Umgang mit Stress

Die praktische Arbeit der beiden Pflegefachfrauen beschränkt sich nicht auf die kleinen Patienten. Oft bereitet ein Gespräch mit der Mutter oder den Geschwistern überhaupt das Terrain erst vor, auf dem aufgebaut wird. Sobald die Stress-Situation in der Familie entschärft ist, wird auch die konkrete Hilfe am kranken Kind einfacher.

Was ist ein typischer Kinderspitex-Patient? Zum Beispiel ein krebskrankes Kind, zum Teil erst ein- bis zweijährig, das entweder eine Chemotherapie zuhause oder eine Spritzen-Therapie zwischen den Chemos erhält. «Diese medikamentöse Behandlung ist für die Patienten schmerzhaft, das Aufbaupräparat fürs Blut brennt bei der Injektion», erklärt Zappel. Natürlich wissen die Kinder schnell, was auf sie zukommt. Schlaflose Nächte, Erbrechen und Angst sind die Vorboten des Besuchs der Pflegenden.
Zappel präzisiert: «Wir wenden dann spielerische Rituale an, bevor die Behandlung erfolgen kann. Zu-erst wird zum Beispiel die Puppe gepiekst, ein andermal nach der Behandlung ein Lied gesungen, es wird eine eigentliche Schmerzumlenkung und Schmerzablenkung gemacht, das gehört zu unserem umfassenden Pflegekonzept.» Wenn das Kind nicht ruhig, liebevoll und altersentsprechend behandelt wird, kann es nicht einmal auf den Wickeltisch gelegt und schon gar nicht behandelt werden, sagt die Krankenschwester.

Fingerspitzengefühl und Fachwissen

Neben den Herzpatienten oder jenen mit Infektionen im Nieren- und Blasenbereich kommt es auch vor, dass Kinder mit deutlichen Zeichen von Misshandlungen betreut werden müssen. Zappel wird auch von den Kinderspitälern beauftragt, sich um spitalentlassene Kleinkinder zu kümmern, bei denen der Verdacht nahe liegt, dass sie vernachlässigt oder misshandelt worden sind. Nach Gesprächen mit Eltern und Fachpersonen macht sie in diesem Fall eine Gefährdungsmeldung an die Behörden.

Daneben gibt es auch Kinder mit harmloseren Anliegen. Nach einem Unfall muss zum Beispiel ein Beinbruch mit einer exakten Fixierung behandelt oder einem Kind mit einem schwierigen Verstopfungsproblem geholfen werden.

Die Kinderkrankenschwestern legen in ihrer Arbeit am kranken oder behinderten Kind auch grossen Wert auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Spitexorganisationen, Müt-
ter-/Väterberatung, ambulanter Ergo-und Physiotherapie, Beziehungs- und Sozialberatung und natürlich Ärzte und Spitalpersonal.

Depressionen vermeiden

Nicht jede Mutter, die ihr krankes Kind zuhause pflegt, schafft das mit lockerer Hand. In einer Familie mit einem oder sogar zwei schwer behinderten Kindern ist nur schon das Aufnehmen und Waschen am Morgen eine grosse Aufgabe, bei der sie gern auf die Hilfe der Kinderspitex zurückgreift.

«Wenn ich im Gespräch mit einer Mutter eine Überforderung feststelle, so unterstütze ich natürlich zuerst deren grosse Arbeitsleistung. Oft kann so auch das Abgleiten in eine Depression der Mutter verhindert werden», sagt Zappel.

Was wünscht sich die Kinderspitex-Fachfrau für die Zukunft? «Eine bessere Zusammenarbeit mit den örtlichen Spitex-Organisationen und die Förderung des Bewusstseins in der Bevölkerung, dass kranke oder behinderte Kinder auch zuhause gut gepflegt werden können. Auch die Krankenkassen sollten vermehrt anerkennen, dass wir mit unserer Arbeit Krisenprävention leisten», meint Debora Zappel.
Organisation
Kinderspitex

Die ambulante Kinderkrankenpflege «Caring» ist beim Konkordat schweizerischer Krankenversicherer als Leistungserbringerin anerkannt und registriert. Die Behandlungs- und Pflegekosten ge-
hen zulasten der Krankenkassen oder IV. In der Grundversicherung sind 60 Stunden Spitex-Leistungen pro Quartal oder rund eine Stunde Leistung pro Tag enthalten.

Adressen: «Caring für Ihr Kind», Kinderspitex, Debora Zappel, Holzgasse 1, 3210 Kerzers, Telefon 079 229 20 23, 031 756 02 76, E-Mail: zappel@caring.ch, Doris Leu, 3215 Gempenach. ess

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