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Klassenletzter wegen der Pendler

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Der Kanton Freiburg steht mit seinem Bruttoinlandprodukt (BIP) im schweizweiten Vergleich ganz hinten (FN von gestern). Diese Erkenntnis wurde gestern zementiert, als die Westschweizer Kantonalbanken eine Studie über das BIP ihrer Kantone vorstellten. Während national das BIP pro Arbeitsplatz 159 000 Franken beträgt, liegt es im Kanton Freiburg bei 144 000 Franken. Noch schlechter steht Freiburg da, wenn man das BIP pro Einwohner berechnet: 69 000 Franken für die ganze Schweiz, 46 000 Franken in Freiburg.

Die vom Institut Créa für Makroökonomie begleitete Studie nahm in der diesjährigen Ausgabe den Hauptgrund für die schlechte Klassierung Freiburgs genauer unter die Lupe: die Pendler. Das BIP berechnet nämlich die innerhalb eines Kantons erzeugte Wirtschaftsleistung. Wenn viele Einwohner ausserhalb des Kantons arbeiten, sinkt diese Wirtschaftsleistung automatisch.

Drei Ströme

Die Studie zeigt in der Westschweiz drei grosse Pendlerströme auf: zwischen Waadt und Genf, zwischen Freiburg und Waadt sowie zwischen Freiburg und der Deutschschweiz.

In Zahlen: Im Kanton Freiburg sind rund 147 000 Personen berufstätig. 125 000 von ihnen sind Pendler: 90 000 innerhalb des Kantons und 35 000 in andere Kantone. 14 400 Freiburger pendeln in die Waadt, 17 000 in die Deutschschweiz. Mit einem Anteil von fast einem Viertel aller Pendler ist das in der Westschweiz mit Abstand der höchste Anteil an Personen, die ausserhalb des Kantons arbeiten. Für die anderen Westschweizer Kantone liegt der Wert zwischen 9,7 (Wallis) und 13,9 Prozent (Jura). Der Durchschnitt aller Kantone liegt bei 16,1 Prozent.

Den täglich 35 000 ausreisenden Freiburger Pendlern stehen nur 13 500 gegenüber, die von ausserhalb nach Freiburg arbeiten kommen.

Die Studie der Kantonalbanken schliesst mit der Feststellung, dass es in der Westschweiz keine «Schlafkantone» gibt, weil nirgends mehr als 15 Prozent der berufstätigen Bevölkerung auswärts arbeiten geht. Paul Coudret, wirtschaftlicher Berater der Freiburger Kantonalbank und Co-Autor der Studie, sieht dies im Fall von Freiburg aber nicht so. Freiburg liegt mit 14,5 Prozent nur knapp unter diesem Grenzwert, was für ihn ein klares Anzeichen dafür ist, dass der Kanton Freiburg zu wenig Arbeitsplätze anbiete.

Coudret sieht das BIP als Arbeitsinstrument, welches Unternehmen, Behörden und Institutionen für Wirtschaftsmassnahmen heranziehen. Man brauche es als Analysemittel neben verschiedenen anderen Werten. Und Coudret ist überzeugt: «Es ist ein Problem, dass das Freiburger BIP wegen den Pendlern nicht abhebt.»

Zahlen und Fakten

BIP-Wachstum in Freiburg rückgängig

Freiburg mag zwar im interkantonalen Durchschnitt ein tiefes Bruttoinlandprodukt aufweisen, in den letzten Jahren ging es damit aber ein bisschen aufwärts. 2012 stieg der Wert um 1,4 Prozent auf 13,2 Milliarden Franken. Gesamtschweizerisch betrug die Zunahme 1,0 Prozent. Dieses Jahr dürfte nun das Pendel wieder umschlagen. Nach Resultaten aus dem ersten Quartal wird für Freiburg ein BIP-Wachstum von nur noch 0,9 Prozent erwartet; für die Schweiz sind es 1,3 und für die Westschweiz 1,4 Prozent. 2014 dürfte die Kurve noch weiter auseinanderklaffen. Ein Grund für den Rückgang in Freiburg ist, dass bei den Uhren- und Schmuckexporten eine Sättigung erreicht scheint. Letztes Jahr war dieser Sektor noch für 64 Prozent aller Freiburger Exporte verantwortlich, nun sind es nur noch 60 Prozent.uh

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