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Klassik zum Anfassen mit Anonymos

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Autor: Marcel Crottet

FreiburgWie schon in Ecuvillens und in der Klosterkirche Hauterive überraschten das Vokalensemble Anonymos und das Kammerorchester Freiburg am Samstag in der Kollegiumskirche St. Michael. Die zahlreich erschienenen Zuhörer kamen dank einer geglückten Symbiose von hoher Gesangskultur und orchestraler Perfektion in den Genuss einer erfrischend feinen Leistung.

Von grosser Intensität ist Mozarts Vesper, ein aussergewöhnliches Werk zu Ehren eines Bekenners (Confessore). Zusammen mit der glanzvollen Doppelfuge des «Laudate pueri» und dem mächtigen, aber sehr subtil interpretierten «Magnificat» bildet das berühmte «Laudate Dominum» eine Sternstunde musikalischen Schaffens. Die Sopranistin Claire Cuennet, Chor und Orchester liessen diese zu einem strahlenden Höhepunkt des Konzertes werden.

Der zeitlebens am erzbischöflichen Hof in Salzburg wirkende J. M. Haydn steht etwas im Schatten seines älteren Bruders Joseph. Viele seiner Werke blieben unbekannt, weil sie kaum je verlegt worden sind. Das sogenannte Schattenbach-Requiem zeigt uns auf, zu welcher künstlerischen Entfaltung Haydn fähig gewesen wäre, wenn ihm sein Arbeitgeber nicht ein zu enges Korsett aufgezwungen hätte.

Ohne Schnörkel

Haydn verpasste dem umfangreichen Text eine musikalische Deutung, die für künftige Vertonungen Vorbildcharakter hatte. Mozarts Requiem trägt untrüglich auch die Handschrift Haydns. Besonders das «Quam olim Abrahae», ein Höhepunkt der haydnschen Vertonung, erfährt bei Mozart seine Vervollkommnung. Dazwischen bleiben viele Passagen im Schemenhaften stecken, was Chor, Orchester und Solisten nicht davon abhielt, das Werk insgesamt glanzvoll zu interpretieren.

Der Dirigent Marc-Antoine Emery entpuppte sich als Verfechter einer straffen, modernen Aufführungspraxis, ohne Schnörkel und Sentimentalitäten. Dies tat dem Werk und den Zuhörern gut. Die ausgeglichen harmonierenden Chorregister, die gefühlvoll und bescheiden, aber trotzdem ausdrucksstark wirkenden Solisten Claire Cuennet (Sopran), Brigitte Ravenel (Alt), Bertrand Bochud (Tenor) und Jean-Luc Waeber (Bass) gaben dem Werk innere Ruhe und äussere Brillanz.

Klassisch heile Welt

Das Freiburger Kammerorchester war der ideale Partner in diesem komplexen musikalischen Gewebe und wurde seinem Ruf als neu etabliertes Berufsorchester in jeder Hinsicht gerecht. Marc-Antoine Emery, der den Chor seit seiner Gründung im Jahre 1988 leitet, wirkte sehr ruhig, erfreute mit präziser Gestik und mit Hingabe und mit der bereits erwähnten Deutung dieser klassischen Werke. Das Publikum liess sich gerne entführen in eine insgesamt klassisch heile Welt voll tugendhafter Schönheit.

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