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Klavierspiel als betörende Erzählkunst

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Ein zartes, inniges Mozartspiel eröffnete am Freitag in der Aula der Universität einen fesselnden Klavierabend. Und die Wogen orchestraler Pianistik beim Gang durch den berauschenden Kosmos des «Ring des Nibelungen» von Richard Wagner (1813-1883) beschlossen ein hinreissendes Konzert, betörten ein begeistertes Publikum.

Der deutsche Pianist Severin von Eckardstein verfügt über eine vielfältige Klangpalette, passt sein Spiel, seine Ausdrucksskala, seinen farbigen Anschlag den einzelnen Kompositionen an. Die Mozart-Variationen KV 398 erklangen fast wie auf einem Hammerflügel realisiert, fein austariert, für einzelne Hörer vielleicht mit etwas viel Pedalgebrauch interpretiert. Und auch die dunkel-tragischen Schattierungen der a-Moll-Sonate, KV 310 wurden unaufdringlich natürlich geschildert, im ersten und dritten Satz allerdings mit feinen dynamischen Steigerungen, mit eindringlichen Bassfigurationen versehen.

Dann folgte der Sprung in die russische Märchenwelt eines Nikolai Medtner (1880-1951). Eine melancholisch-nostalgische, schlichte Welt erstand, einfache, dunkle Geschichten wurden vorgetragen, mit vorwärtsdrängenden dynamischen Einwürfen, mit forschen Akkordballungen bereichert. Und der Erzähler identifizierte sich mit seinen erzählten Inhalten, erzählte ergreifend, mit raffinierter und doch ungekünstelter Agogik, mit samtiger, üppiger, bohrender, niemals harter Klangkultur.

Mendelssohn und Wagner

 Die sechs gegensätzlichen «Lieder ohne Worte», op. 53, von Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) erschienen klar, transparent. Die verschiedenen Charaktere wurden plastisch gezeichnet: fein, melodiös das erste lyrische «Lied» in As-Dur, ungemein engagiert, vorwärtsdrängend das «Lied» Nr. 6 «Molto allegro, Vivace», in A-Dur. Das Finale war dann ein virtuoser Ritt durch die verschlungene Nibelungenwelt Richard Wagners. Ein schier unerschöpflicher Klangkosmos riss das Publikum in seinen Bann. Severin von Eckardstein erfüllte die fünf Bearbeitungen des Belgiers Louis Brassin (1840-1884) mit einer unglaublich breiten und klanglichen Ausdrucksskala und liess so Wagner auch in den Klaviertranskriptionen als der magische, mitreissende Verführer und Klangzauberer erscheinen.

Saisonbilanz: «Glückliches Publikum»

Natalie Lafranchi, Organisatorin der «International Piano Series», zieht Bilanz über die Konzertsaison 2012/2013.

Ihre Freuden der Saison?

Das glückliche Publikum und viele positive Rückmeldungen haben uns grosse Freude bereitet. Die Konzerte von Kholodenko, Grosvenor und Vinnitskaya werden lange in Erinnerung bleiben.

Ihre Sorgen?

Traurig waren wir darüber, dass viele, vor allem auswärtige Konzertbesucher, trotz hervorragender Leistung der Künstler, wegen des «lauten» Saals (Aula) nicht mehr kamen. Nach mehreren Reklamationen mussten wir daher unsere Werbung nur auf Freiburg reduzieren.

Was sind die Aussichten auf die Saison 2013/14?

Auch für die nächste Saison haben wir ganz besondere Künstler nach Freiburg eingeladen. Der Tessiner Francesco Piemontesi, seit dem Jahr 2012 künstlerischer Leiter des Festivals «Settimane Musicali di Ascona», wird die Saison im September eröffnen. Auch Namen wie Alexander Gavrylyuk, Martina Filjak, Roman Rabinovich und Martin Helmchen versprechen unvergessliche musikalische Momente. Drei Pianisten – Lukas Geniusas, Benjamin Grosvenor und Vadym Kholodenko –, die das Freiburger Publikum schon begeistert haben, kehren wieder zurück.

Weshalb nutzen Sie nicht das Equilibre als Konzertsaal?

Ein Projekt wie die International Piano Series braucht eine langfristige Planung. Gerade in der kleinen Schweiz sichert sich jeder grosse Veranstalter die Exklusivrechte und verbietet somit dem Künstler drei Monate vor und nach dem Konzert im Umkreis von 100 Kilometern aufzutreten. Ohne Vereinbarungen lange im Voraus läuft man Gefahr, die besten Künstler gar nicht mehr zu bekommen. Mit circa 70 öffentlichen Veranstaltungen pro Jahr ist das Equilibre voll ausgelastet. Für die wenigen Termine, die wir von der Direktion vom Equilibre kurzfristig bekommen haben, war leider keiner der Künstler verfügbar. Wir bemühen uns um eine Lösung für die Zukunft.

Interview: Hubert Reidy

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