Kleinbösingen prüft Tempo 30

In Kleinbösingen sehen die Bürgerinnen und Bürger Handlungsbedarf beim Thema Strassenverkehr. Das zeigten die Wortmeldungen, nachdem der Gemeinderat an der Gemeindeversammlung in Gurmels am Freitag einen Planungskredit von 45 000 Franken für verkehrsberuhigende Massnahmen vorgestellt hatte. Der Verkehr nehme zu und werde aggressiver, sagte eine Bürgerin. «Schön, dass jetzt etwas geht. Aber man hätte schon früher etwas machen können.» Ein Bürger wies darauf hin, dass nicht nur der Durchgangsverkehr gefährlich sein kann, sondern auch die Anwohner selbst. Und berichtete, wie eine Autofahrerin, die aus einem neuen Wohnquartier fuhr, ihm die Vorfahrt genommen hatte.

Mit dem Planungskredit möchte der Gemeinderat eine Verkehrsstudie in Auftrag geben. Diese soll Tempo-30-Zonen im Siedlungsgebiet sowie Verbesserungen sicherheitsrelevanter Stellen im Strassennetz prüfen. Die Tempo-30-Zonen seien nachweislich sehr wirksam, weit verbreitet und von fast allen Verkehrsteilnehmenden akzeptiert, schrieb der Gemeinderat in seiner Botschaft.

Ein Bürger kritisierte Tempo 30: «Das ist eine Geschwindigkeit für Quartierstrassen.» Aus seiner Sicht sei Tempo 40 für die Durchgangsstrasse angemessener. Eine Berner Gemeinde habe damit gute Erfahrungen gemacht. Ein anderer Bürger schlug vor, Schulbusse einzusetzen: «Wenn Ihr wirklich Sicherheit wollt, braucht es Schulbusse.»

Gemeindepräsident Pascal Udry nahm dies als Input auf. Mit dem Planungskredit wolle die Gemeinde Möglichkeiten erfassen. Gemeinderat Jürg Bachmann wies darauf hin, dass es bis zur Umsetzung Geduld braucht: «Es ist wichtig, zu wissen, dass wir das nicht von heute auf morgen machen können.» Nach der Genehmigung des Planungskredits benötige es einen Projektentwurf, eine Vorprüfung, Gutachten vom Kanton, eine Überarbeitung des Projekts sowie eine öffentliche Auflage, auf die Einsprachen folgen könnten. «Es können zwei bis drei Jahre bis zur Bewilligung vergehen.» Danach brauche es an einer Gemeindeversammlung einen Kredit für die Umsetzung. Denn der Planungskredit beinhalte nur die Leistungen bis zur Genehmigung von Verkehrsmassnahmen. 30 Bürgerinnen und Bürger stimmten für den Kredit, 4 waren dagegen und 3 enthielten sich.

Ebenfalls angenommen wurde ein Kredit von 34 000 Franken für neue Pulte und Stühle an der OS Gurmels sowie das Reglement über die Beiträge für Kinderbetreuungsplätze. Jetzt können Eltern für die anerkannten Betreuungseinrichtungen Subventionen erhalten. Das bewilligte Budget weist einen Aufwandüberschuss von rund 35 000 Franken aus. «Das ist für Kleinbösingen eine verkraftbare Zahl», sagte Udry.