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Kleinere Busse statt Ausbildung

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«Bei uns sind es an die hundert Leute, welche die Busse fahren», sagt Markus Stöckli, Direktor der Sensler Stiftung für Behinderte (SSB). «Diese konnten wir nicht alle in einen Weiterbildungskurs schicken.»

Seit Sonntag müssen Lenkerinnen und Lenker von Kleinbussen mit mehr als acht Sitzplätzen neben dem Führer- auch einen Fähigkeitsausweis vorweisen. Wer vor dem 1. September 2009 einen Lernfahrausweis beantragt hat, erhält den Fähigkeitsausweis prüfungsfrei. Jedoch gilt für alle eine Weiterbildungspflicht von fünf Tagen in fünf Jahren. Von der neuen Regelung ausgenommen sind private Fahrten, also beispielsweise in Vereinen (die FN berichteten).

Von diesem Gesetz erfahren hat Markus Stöckli vor etwa drei Jahren. «Uns war klar, dass wir die Weiterbildung nicht bezahlen können.» Diese kostet pro Person etwa 500 bis 800 Franken. Deshalb habe die SSB auf eine andere Strategie gesetzt: Die zwei grossen Busse, die altershalber ausgewechselt werden mussten, hat die SSB durch kleinere ersetzt, die auch Personen ohne Fähigkeitsausweis fahren dürfen. «Wir haben früh genug gehandelt, deshalb hat diese Umstellung keine grösseren Probleme verursacht», sagt Stöckli. Grundsätzlich finde er es gut, dass man die Zahl der Unfälle senken wolle. «Aber man sollte nicht bei denjenigen Personen ansetzen, die sowieso schon sorgfältig ausgewählt sind.» Bei Vereinsfahrern, die oft nicht regelmässig zum Einsatz kämen, sei das Unfallrisiko ebenso hoch. «Zudem sollten die Kosten für die Ausbildung in einem bezahlbaren Rahmen liegen.»

Organisatorischer Aufwand

Auch das Heim Linde in Tentlingen sowie der Verband St-Camille, welcher die «Ateliers de la Gérine» in Marly und die «Ateliers des Préalpes» in Villars-sur-Glâne sowie die beiden Wohnheime St-Camille in Marly und Préalpes in Villars-sur-Glâne für behinderte Erwachsene umfasst, setzen auf weniger Sitzplätze. «Bei den zwei Zwölfplätzern haben wir Sitze herausgenommen», sagt Benjamin Brülhart, Direktor des Heims Linde. Ganz so einfach sei dies aber nicht gewesen. «Wir mussten eine neue Expertise erstellen lassen», so Brülhart. Insgesamt habe die Umstellung etwa 3000 Franken gekostet. Dies sei jedoch noch nicht alles: «Da die Busse kleiner sind, brauchen wir zum Teil mehr Fahrer. Das ist auch ein organisatorischer Aufwand.» Zudem bezweifelt er, ob das neue Gesetz so greife: «Ob man einen Bus mit acht oder zwölf Plätzen fährt, macht keinen grossen Unterschied.»

Eine Mischform angewendet hat hingegen ein Heimleiter, der anonym bleiben möchte. «Einige Busse haben wir umbaut.» Da dies jedoch nicht bei allen möglich gewesen sei, habe er auch zwölf Leuten die Ausbildung ermöglicht. «Natürlich ist das ein Kostenaufwand, aber so ist nun mal das Gesetz», sagt er. rb

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