Klimawandel und Schuleschwänzen

Die kürzlich von unserer Schuljugend durchgeführte demonstrative und notabene gewaltfreie Protestaktion mit dem Thema Klimawandel hat mich riesig gefreut, und die Mehrheit der Leserbrief-Reaktionen der die Augen verschliessenden Erwachsenen hat mich mehrheitlich schwer enttäuscht. Vordergründig wird den Schülern vorgeworfen, dass sie nur gestreikt hätten, um die Schule zu schwänzen, und dass ihnen gar nicht bewusst sei, wie viel sie selber zum Ausstoss von CO2 beitragen. Insgesamt alles Ablenkungen und Vorwürfe, die genau so auch auf fast alle Erwachsenen zutreffen. Anstatt die Jugend zu loben und anzuerkennen, dass sie sich für das Problem des CO2-Ausstosses interessiert, wird ihre Initiative von namhaften Personen beschämend unsachlich niedergemacht.

Sowohl bei den Kritikern als auch bei den Medien fehlt mir das sachliche Eingehen auf die Anliegen der Jugend. Zum Glück klärt der heutige Schulstoff die Jugend über die Umweltprobleme auf und stärkt dadurch auch das Verantwortungsbewusstsein.

Für manchen erwachsenen Kritiker wäre es ratsam, im Internet sein Wissen zu aktualisieren. Da könnte man unter anderem erfahren, dass Universitäten in Amerika und in Europa bereits überraschend gute Ansätze gefunden haben, um das schädliche CO2 aus der Luft herauszufiltern und mittels Bakterien nachhaltig und bezahlbar die Herstellung von wichtigen Rohstoffen wie Kerosen, Äthanol, Wasserstoff zu erreichen. Namhafte Grosskonzerne wie Bayer und BASF sind daran, mit diesem Wissen Verfahren zu entwickeln, damit die Mobilität (auch die Fliegerei) und die Stromspeicherung klimaneutral erreicht werden können. Die schonungslose Ausbeutung der Regenwälder in Brasilien und der fossilen Brennstoffe auf unserer Erde könnten extrem stark eingeschränkt werden.

Was also könnte es Besseres geben, als dass sich unsere Jugend friedlich und mit Enthusiasmus einen Tag lang für ihre Zukunft einsetzt? Selbst dann, wenn die Erwachsenen bezüglich der Schulabsenz salomonisch ein Auge zudrücken müssen.