Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Knall bei der Post: Jede fünfte Filiale soll geschlossen werden

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Die Post strafft ihr Filialnetz. Bis 2028 sollen rund 170 Filialen in der ganzen Schweiz geschlossen werden. Welche Filialen es in Freiburg trifft, ist noch unklar.

Aktuell führt die Post 768 Poststellen im ganzen Land. Nun sollen bis ins Jahr 2028 deren 170 geschlossen werden. Das gab die Post am Mittwochmorgen in einer Mitteilung bekannt. Mittelfristig wird sie nur noch 600 Filialen betreiben.

Damit widerspricht die Post ihrer jüngsten Strategie. Noch 2020 hatte sie gesagt, dass die damals rund 800 Poststellen erhalten bleiben sollen. Mit dem angekündigten Abbau wird die Post ihr Filialnetz im Vergleich zu 2016 mehr als halbiert haben. Damals hatte sie noch über 1300 Filialen selbst betrieben.

Trotz der Schliessung der sogenannten eigenbetriebenen Poststellen soll weiterhin ein flächendeckendes Filialnetzwerk mit rund 2000 Standorten angeboten werden. Wohl in Form von «Filialen mit Partnern», also Postschaltern in Bäckereien, Kiosks, Apotheken.

Die 600 verbleibenden Eigenfilialen sollen zu Dienstleistungszentren weiterentwickelt werden. Dabei will die Post mit Banken, Krankenkassen und Versicherungen sowie Behörden zusammenarbeiten. In das Personal, die Modernisierung der Filialen und in neue Formate wolle die Post in den nächsten vier Jahren zudem über 100 Millionen Franken investieren. Ziel sei es, das Netz bis Ende 2028 den Bedürfnissen und damit dem Kundenverhalten anzupassen.

Die Veränderung des Kundenverhaltens sei mit der Grund, weshalb die Post diesen radikalen Schritt machen müsse. Sie habe feststellen müssen, «dass die Menschen vermehrt zeitlich und örtlich flexible Zugangslösungen schätzen, beispielsweise My Post 24 oder den Hausservice», schreibt die Post im Communiqué. Zugleich hätten die klassischen Schaltergeschäfte, wie zum Beispiel Einzahlungen, in den letzten vier Jahren nochmals stark abgenommen.

Welche 170 Postfilialen von einer Schliessung – oder, im Postsprech «Umwandlung» – betroffen sein werden, ist derweil noch nicht bekannt.

Ab Juli werden die Abbaupläne konkreter

Die Mitarbeiter der betroffenen Filialen würden ab sofort und bis Ende Juni informiert. «Ab Juli werden wir mit den betroffenen Kantonen und Gemeinden Gespräche führen, um eine optimale Lösung für die Kundenbedürfnisse zu finden», schreibt die Medienstelle der Post auf Anfrage.

Die verbleibenden Standorte würden so ausgewählt, dass die Erreichbarkeit und nationale Ausgewogenheit gewährleistet sei, sagte die Post gegenüber dem «Tages-Anzeiger». «Ein Beispiel dafür ist, dass in jeder Raumplanungsregion der Schweiz eine Filiale bestehen bleiben muss.»

Das bedeutet, dass im Kanton Freiburg mindestens sechs eigenbetriebene Poststellen offen bleiben werden. So viele Raumplanungsregionen zählt der Kanton. Es sind mehrheitlich die Bezirke, mit Ausnahme der Bezirke Vivisbach und Glâne, die eine gemeinsame Raumplanungsregion bilden.

Ein solch radikaler Schritt ist indes nicht zu erwarten. Aktuell betreibt die Post 33 eigenbetriebene Filialen im Kanton. Die Extrapolation des schweizweiten Filialabbaus auf den Kanton würde eine Schliessung von sechs bis sieben Filialen bedeuten. Dabei handelt es sich aber um eine reine Hypothese.

Gefährdet dürften insbesondere nahe aufeinanderliegende Postfilialen sein. Und solche, die schlicht nicht (mehr) rentabel geführt werden können. Denn die Post wolle weiterhin einen «Service public ohne Steuergelder finanzieren» können.

Die Kritik auf die Ankündigung der Post liess nicht lange auf sich warten.

Nur Filialen sollen abgebaut werden, keine Stellen

Für die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete SAB ist dieser Abbau «nicht akzeptabel». Das schreibt die SAB in einem Communiqué. «Das Poststellennetz wurde bereits in der Vergangenheit zu stark ausgedünnt und muss bei 800 eigenbetriebenen Poststellen stabilisiert werden.»

Die Gewerkschaft Syndicom derweil schreibt gar von einem «Kahlschlag sondergleichen». «Syndicom steht ein für einen ausgebauten Service public und wehrt sich gegen Abbaupläne in der Grundversorgung. Es gilt, möglichst viele Filialen und Arbeitsplätze zu erhalten», schreibt die Gewerkschaft in einem Communiqué. Sie werde nun alles in ihrer Macht Stehende tun, so viele Poststellen wie möglich zu erhalten. «Sollte es trotzdem zu einer Reduktion der Poststellen kommen, dann ist sicherzustellen, dass es zu keiner einzigen Kündigung kommt.»

Der Abbau der Eigenfilialen soll indes keine Kündigungen zur Folge haben. Gegenüber der Nachrichtenagentur SDA sagte die Post, dass sie trotz der Filialschliessungen kurz- und mittelfristig mit einem höheren Rekrutierungsbedarf rechne. «Dazu», liess sich Konzernchef Roberto Cirillo im Communiqué zitieren, «brauchen wir auch künftig motivierte und kompetente Mitarbeitende.» Eine allfällige Streichung von Arbeitsstellen soll durch die natürliche Fluktuation abgefangen werden.

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema