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Konkrete Pläne und neue Ideen für Tourismus, Post und Laden

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Konkrete Pläne und neue Ideen für Tourismus, Post und Laden

Autor: Imelda Ruffieux/Karin Aebischer

Die Grundversorgung – also Tourismus, Post und Einkaufsmöglichkeit – soll an einem zentralen Ort gruppiert werden, um Synergien nutzen zu können. Diese Empfehlung hat die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Berggebiete (SAB) in einer Studie gegeben, welche die Gemeinde Plaffeien für den Tourismusort Schwarzsee in Auftrag gegeben hatte. So einleuchtend sich die Lösung auf dem Papier präsentiert, so schwierig gestaltet sich die praktische Umsetzung. Schon alleine die Frage nach dem geeigneten Standort für dieses Kleinzentrum ist nicht einfach zu beantworten. Eine Standortvariante war der Neubau eines Mehrzweckgebäudes auf dem Gypsera-Areal, ein partnerschaftliches Projekt von Gemeinde und Kaisereggbahnen, in das auch das Tourismusbüro eingebunden hätte werden können.

Zufrieden mit dem Standort

Schwarzsee Tourismus hat nun entschieden, das Tourismusbüro am heutigen Standort zu belassen. Dies bestätigte Manfred Riedo, Präsident von Schwarzsee Tourismus, auf Anfrage. «Wir sind mit den Rahmenbedingungen, also zentraler Standort und Miete, an der jetzigen Lage sehr zufrieden. Deshalb haben wir uns nach Abwägung aller Vor- und Nachteile gegen einen Wechsel entschieden», sagt er.

Trotzdem halten Gemeinde und Kaisereggbahnen an ihrem Vorhaben für ein neues Mehrzweckgebäude fest. «An diesen Plänen hat sich nichts geändert, ausser dass das Gebäude wohl in einem kleineren Rahmen realisiert wird», bestätigt Felix Bürdel, Präsident des Verwaltungsrates der Kaisereggbahnen. Er habe kein Problem mit dem Ausstieg von Schwarzsee Tourismus. «Uns war es wichtig, dass überhaupt ein Entscheid gefällt wird, damit wir einen Schritt weitergehen können.» Es gebe noch keine Detailpläne für diesen Neubau, da die Bahn dieses Projekt letztes Jahr zugunsten des Sesselbahn-Neubaus zurückgesteckt hatte, führt er aus. Es ist aber vorgesehen, dass im neuen Mehrzweckgebäude Duschmöglichkeiten und Umkleideräume sowie öffentliche Toiletten und allenfalls ein Raum für das Personal der Parkplatzbewirtschaftung untergebracht werden sollen.

Bedingt interessiert

Neben Bahn und Gemeinde steht auch die Skischule als Partner zur Diskussion. «Wir sind einem solchen Projekt gegenüber grundsätzlich positiv eingestellt», sagt Markus Zumwald, Präsident des Vereins Ski- und Snowboardschule Schwarzsee. Momentan herrsche bei der Skischule jedoch kein Bedarf an Räumlichkeiten. «Wir haben unser Büro mit Rezeption diesen Winter erst erneuert», sagt er. Dieses befindet sich zwischen der Gypsera und dem Sportgeschäft Sidecut. Eine allfällige finanzielle Beteiligung am Neubau müsste erst diskutiert werden. Dies komme auf die Konditionen und die Pläne an, erklärt Markus Zumwald.

Auch Ammann Otto Lötscher bestätigt den Willen der Gemeinde, die Pläne für ein Mehrzweckgebäude weiterzuverfolgen. «Wir sehen einen Bedarf für diese Räume, einerseits, um öffentliche WC-Anlagen einzurichten, andererseits für den Komfort der Badegäste.»

Post wird zur Agentur

Auch wenn das Tourismusbüro am alten Standort bleibt, erhält es doch eine Aufwertung. Derzeit wird nämlich abgeklärt, die Post in das Tourismusbüro zu integrieren. Die Poststelle Schwarzsee ist einer von jenen 421 Standorten in der Schweiz, deren Weiterbestehen aufgrund mangelnder Wirtschaftlichkeit in Frage gestellt ist. «Es ist noch nichts definitiv beschlossen», sagt Otto Lötscher. «Wir sind uns bewusst, dass die Schliessung kaum aufzuhalten ist, da es eine gesamtschweizerische Entwicklung ist.» Deshalb wolle die Gemeinde das Beste aus der Situation machen, dass Schwarzsee künftig nur noch über eine Postagentur verfüge. Wann der Wechsel geschieht, ist noch nicht klar. Es hängt von den Anpassungen ab, die dafür nötig sind. Das kann gemäss Otto Lötscher frühestens Ende Jahr sein.

Grundversorgung sichern

«Unser wichtigstes Ziel ist es, die Grundversorgung am Schwarzsee sicherzustellen», betont der Ammann. Er sei überzeugt, dass sich in der Kombination Tourismusbüro-Postagentur sehr viele Synergien nutzen lassen. So sieht es auch Manfred Riedo. «Für uns ist die Integration der Post ins Tourismusbüro ein guter Entscheid, lieber hätten wir es jedoch gesehen, wenn die Poststelle als Filiale von Plaffeien weitergeführt worden wäre», sagt er. Schwarzsee Tourismus habe immer eine gesamtheitliche Lösung angestrebt, wie dies in der Studie vorgesehen sei. «Eine enge Zusammenarbeit sichert das gegenseitige Überleben aller Dienstleistungsanbieter vor Ort», ist er überzeugt. Idealerweise wären in einem solchen Kleinzentrum auch ein Laden für regionale Produkte und für die Grundversorgung integriert.

Ideen für neuen Laden

Gemäss Otto Lötscher lassen die Besitzer des Gebäudes, in dem sich das Tourismusbüro befindet, derzeit ein Vorprojekt ausarbeiten, wie diese Zusammenarbeit räumlich aussehen könnte. Der Ammann würde gerne noch einen Schritt weitergehen und diesem Standort auch einen neuen Laden angliedern. Die Lage ist seiner Meinung nach besser geeignet für einen Laden als das heutige Geschäft von Patrick Jungo, allein schon wegen der Parkplätze. Er sähe in dieser Variante, die momentan noch keine konkrete Grundlage hat, vor allem auch eine gute Verkaufsmöglichkeit für regionale Produkte. «Wir könnten so unsere Produkte unter dem Motto ‹Vor Ort produziert und verarbeitet› besser vermarkten», erklärt Otto Lötscher.

So ein Projekt müsse aber gut abgeklärt und mit allen Beteiligten, zum Beispiel auch mit der Milchgenossenschaft, Besitzerin des bestehenden Lebensmittelladens, besprochen werden, sagt Otto Lötscher. Bis die Idee eines neuen Ladens konkreter wird, ist er sehr froh, dass die Bäckerei Fontana den Lebensmittelladen übernimmt. «Für mich die bestmögliche Lösung.»

Die Tage der Postfiliale in Schwarzsee sind gezählt. Bald gibt es eine Postagentur.Bild Aldo Ellena/a

Nachfolge: Fontana übernimmt Molkerei Jungo

Autor: Karin Aebischer

Nur noch gut eine Woche arbeiten Patrick und Rosmarie Jungo in der Molkerei an der Hauptstrasse in Schwarzsee. Ende Monat geben sie ihr Geschäft ab. «Aus gesundheitlichen Gründen», wie der 62-jährige Patrick Jungo erklärt. Der Rückzug fällt dem gelernten Käser nicht einfach. «Das ist unser Lebenswerk, wir haben den Laden zu dem gemacht, was er heute ist.»

Erleichtert wird Patrick und Rosmarie Jungo der Abschied durch die Tatsache, dass die Nachfolge bereits geregelt ist: Der 37-jährige Stephan Fontana, Sohn von Bäckermeister Anton Fontana aus Plaffeien, Brotlieferant des Ladens, wird das Geschäft per 1. Mai 2012 übernehmen. Stephan Fontana ist ein Quereinsteiger; in den vergangenen 16 Jahren arbeitete er im Büro eines Transportunternehmens. «Es ist eine neue Herausforderung für mich. Ich freue mich, diese in Angriff zu nehmen», sagt er. Um nicht ganz unwissend als Geschäftsführer einzusteigen, arbeitet er sich momentan im Familienbetrieb in den Detailhandel ein.

Vor den Umsatzrückgängen der vergangenen Jahre, die Patrick Jungo beklagt, schreckt Stephan Fontana nicht zurück. «Der Laden muss einfach weitergeführt werden», sagt er. Das Sortiment will er nicht stark verändern, den Schwerpunkt aber stärker auf die Backwaren legen.

Schliessung der Metzgerei hatte negative Folgen

Die wachsende Konkurrenz in Plaffeien und Umgebung und die zunehmende Mobilität der Leute macht Patrick Jungo unter anderem für die Umsatzeinbussen verantwortlich, die er in den letzten zwei bis drei Jahren besonders gespürt habe. Vor allem durch die Schliessung der Metzgerei Ende 2010 habe er viele Kunden verloren. «Obwohl ich versucht habe, das Fleischsortiment entsprechend aufzustocken.» Trotz dieser nicht einfachen Situation ist auch Patrick Jungo überzeugt, dass Schwarzsee einen Lebensmittelladen bitter nötig hat. «Ich hoffe, dass es in Zukunft wieder bergauf geht.» Er ist zudem froh darüber, dass seine Angestellten im Laden weiterbeschäftigt werden. Der Übergang geschieht fast nahtlos – einzig am Montag, dem 30. April ist das Geschäft zwecks Inventar geschlossen.

Rückblick

Laden-Übernahme war als Sprungbrett gedacht

Am 1. Mai 1979 hat der Taferser Käser Patrick Jungo den Laden in Schwarzsee übernommen. Dieser war damals lediglich 40 Quadratmeter gross. 1988 hat er den Laden erweitert. Dadurch ist auch der Umsatz schrittweise angestiegen. Heute misst die Verkaufsfläche 135 Quadratmeter, dazu kommen ein Lager, ein technischer Raum und der Käsekeller. Rosmarie Jungo stammt aus dem Luzernischen und arbeitete zuvor in Tafers als medizinische Praxisassistentin. «Der Laden war eigentlich als Sprungbrett gedacht, ich wollte in die technische Beratung der Lebensmittelindustrie einsteigen», so Patrick Jungo. Mangels Jobangeboten in der Umgebung ist es nicht dazu gekommen und er blieb dem Laden treu. Vorerst bleibt das Ehepaar im Haus wohnen. Sie sehen sich jedoch nach einer anderen Bleibe im Ort um. ak

Das Geschäft wechselt nach 33 Jahren die Hand.Bild Aldo Ellena/a

Solaranlage: Für die Zukunft nichts verbauen

Pro Natura hatte kürzlich die Idee lanciert, den Parkplatz auf dem Gypsera-Areal mit einer Solaranlage zu überdachen (siehe FN vom 5. März). «Grundsätzlich sind wir nicht gegen diese Idee», sagt Felix Bürdel. Es stelle sich aber die Frage, ob dies raumplanerisch vertretbar und wirtschaftlich rentabel sei. «Ausserdem wollen wir uns als Besitzer dieses Areals nichts verbauen, so dass allfällige zukünftige Projekte behindert würden.» Der Verwaltungsratspräsident der Kaisereggbahnen weist darauf hin, dass im Quartierplan eine Hotelzone vorgesehen ist. «Wenn einmal ein Hotel gebaut würde, müssten die Parkplätze dafür wohl unterirdisch erstellt werden.» Die Kaisereggbahnen seien offen für neue Ideen, so Felix Bürdel. «Wir unterstützen alles, was den Standort Schwarzsee sinnvoll weiterbringt.»im

Das Geschäft wechselt nach 33 Jahren die Hand.Bild Aldo Ellena/a

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