Konzertgesellschaft Freiburg bekommt einen professionellen Anstrich 

Teo Gheorghiu ist der neue künstlerische Leiter, und Lionel Felchlin übernimmt die Administration der Konzertgesellschaft Freiburg. Barbara Senn Danecka bleibt weiterhin Präsidentin, gibt jedoch ihre Aufgaben an die beiden neuen Leiter ab.

Der Herbst bringt Änderungen in der Konzertgesellschaft Freiburg: Präsidentin Barbara Senn Danecka tritt ihre operativen Aufgaben an eine neue Führungsriege ab, bleibt jedoch weiterhin Präsidentin. Teo Gheorghiu übernimmt den neuen Posten als künstlerischer Leiter und Lionel Felchlin denjenigen des Administrators. Am Dienstagvormittag stellte die Konzertgesellschaft ihre neuen operativen Leiter vor.

Insgesamt drei neue Gesichter

Teo Gheorghiu hat sich in den letzten Jahren auf internationaler Ebene einen Namen als Pianist gemacht. Lionel Felchlin ist Übersetzer und Mitglied des Freiburger Kammerorchesters seit dessen Gründung. «Sie sind beide in der Musikwelt, sie wissen schon, wie es läuft, und bringen auch wichtige Kontakte mit», sagte Präsidentin Senn Danecka an der Medienkonferenz.

Für Teo Gheorghiu ist es eine grosse Chance, künstlerischer Leiter zu sein. Für die Konzertgesellschaft sei dies zugleich die Möglichkeit, sich zu professionalisieren. «Ich freue mich darauf, eigene Akzente zu setzen, möchte aber auch das treue Publikum zufriedenstellen.» Gheorghiu möchte aber auch Neuerungen herbeiführen: «Es gibt so viele Seiten der klassischen Musik, die ich einbringen möchte und mit denen wir vielleicht auch ein anderes Publikum ansprechen können.»

Lionel Felchlin wird die Verwaltung der Konzertgesellschaft übernehmen und ist enthusiastisch. «Ich freue mich sehr darauf, auch einmal hinter die Kulissen sehen zu können, vor allem, was hinter der Bühne alles passiert und was dahintersteckt.» Er ist sich sicher, dass er zusammen mit Teo Gheorghiu ein gutes Team abgeben wird.

Auch im ehrenamtlichen Vorstand der Konzertgesellschaft gibt es einen Neuankömmling. Felix Rug tritt als Kassier die Nachfolge an von Philippe de Werra. Alle drei hätten einen grossen Vorteil, sagte Präsidentin Senn Danecka. «Sie sind mindestens dreisprachig, und das ist super, denn ich wollte es unbedingt moitié-moitié haben, so wie bei einem Fondue.»

Professionalisierung der Gesellschaft

Die Posten des künstlerischen Leiters und der Administration wurden bei der Generalversammlung neu geschaffen. Durch diesen Wechsel und die Abgabe der entsprechenden Aufgaben durch die Präsidentin soll die Konzertgesellschaft Freiburg ihre Verwaltung nach fast 110 Jahren professionalisieren. «Die Professionalisierung wird sich in den Geschäftsbüchern zeigen», erklärt Philippe de Werra, momentan Kassier der Konzertgesellschaft. Denn die beiden neuen Posten – es handelt sich um eine 10- und eine 20-Prozent-Anstellung – seien bezahlt und nicht ehrenamtlich, wie dies bei den Vorstandsmitgliedern der Fall sei.

Die entsprechenden Lohnkosten wurden laut Präsidentin Senn Danecka für die Saison 2022/23 mit 50’000 Franken budgetiert. Die Finanzierung erfolgte im Juni 2021 einerseits über Spendengelder in Höhe von ungefähr 40’000 Franken von Abonnenten, die keine Rückerstattung für nicht durchgeführte Konzerte während der Covid-Pandemie verlangten. Andererseits kann die Gesellschaft eine Reserve in der Höhe von 78’000 Franken verwenden, die vor 13 Jahren geschaffen und bisher nicht genutzt wurde. 

Zukünftig ein vielfältiges Programm

Es wird eine Übergangsperiode geben, sagt Präsidentin Senn Danecka. «Aber nach und nach können sie dann ihre Flügel ausbreiten und selber weiterfliegen.» Das wird sich auch erst später im Programm zeigen. «Unsere Handschrift wird in der Saison 2024 und 2025 wirklich erkennbar sein», erklärte Teo Gheorghiu. Denn das Programm muss meistens fast drei Jahre im Voraus gemacht werden, sagte Präsidentin Senn Danecka. Teo Gheorghiu möchte seine eigenen Vorlieben einfliessen lassen: «Es wird ein Programm sein, dass variiert und reichhaltig ist.»