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Kostbares Haupt aus Gold

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Kostbares Haupt aus Gold

Neue Ausstellung im Museum Avenches über die Büste von Kaiser Marc Aurel

Das Römermuseum Avenches zeigt dieses Jahr eine Sonderausstellung über die Büste von Kaiser Marc Aurel. Diese wertvolle Goldskulptur wurde 1939 in Avenches ausgegraben.

Von PATRICK HIRSCHI

Der Kaiser Marc Aurel gibt sich im Römermuseum in Avenches die Ehre. Und weil der römische Herrscher eine bedeutende Persönlichkeit ist, sind auch die Sicherheitsmassnahmen entsprechend: Der Ausstellungsraum ist mit Kameras überwacht, Fotografieren durfte einzig die Presse – und das nur an der gestrigen Medienkonferenz zum Start der neuen Sonderausstellung. Zudem hat die Securitas Wachen aufgestellt.

Doch diesmal geht es nicht um den Schutz von Leib und Leben, sondern um eine kostbare Büste aus Gold, die den römischen Kaiser Marc Aurel (121-180 n. Chr.) darstellt.

Unschätzbarer Wert

Noch nie zuvor musste Museumsdirektorin Anne Hochuli ein derartiges Sicherheitsdispositiv für eine Ausstellung organisieren. Wie hoch der Aufwand dafür sei, wollte sie nicht verraten. «Es ist die wertvollste Ausstellung, seit ich dieses Museum leite», erklärte sie.

Der reine Goldwert der Büste beläuft sich auf 40 000 Franken. Der historische Wert hingegen sei unschätzbar. Als die Büste vor einigen Jahren an ein dänisches Museum ausgeliehen wurde, hinterlegte der Staat Dänemark eine Garantie in der Höhe von sechs Millionen Franken.

Auf der ganzen Welt gibt es laut Hochuli lediglich drei Bildnisse aus Gold aus der Römerzeit. Die anderen beiden wurden in Frankreich und Griechenland entdeckt.

Zeitzeugen kommen zu Wort

Es war eine Equipe von Arbeitslosen, die im April 1939 unter der Leitung des waadtländischen Kantonsarchäologen am Cigognier-Heiligtum in Avenches mit Ausgrabungen beschäftigt waren. In einer Kanalisation, die durch den ehemaligen Tempel führte, stiessen sie auf den kostbaren Fund.

In einem Dokumentarfilm, der an der Ausstellung zu sehen ist, äussern sich Zeitzeugen über den Fund – wie zum Beispiel der damals 16-jährige Jean-Marc Thorimbert: «Als ich davon erfuhr, stieg ich sofort auf mein Velo, um die Büste zu sehen. Die Arbeiter machten gerade ein Picknick und hatten die Büste ohne Aufsicht auf einem Tisch zurückgelassen. Wissen Sie, ich hätte sie stehlen können, wenn ich gewollt hätte!»

Neben der Originalbüste zeigt die Ausstellung auch Kopien aus Gips und Kunstharz sowie eine Negativform, mit der man die Büste mittels Galvanisierung reproduzieren könnte – für den Fall, dass das Original eines Tages gestohlen wird oder bei einem Brand zu einem Goldklumpen zerschmilzt.

«Maskottchen» für die Legion

Die gegen 180 n. Chr. geschaffene Büste zeigt den Herrscher und Philosophen in seiner letzten Lebensphase. Erst zu Beginn der 1980er-Jahre konnten sich die Experten darauf einigen, dass die Skulptur tatsächlich Marc Aurel darstellt.

Die Büste diente vermutlich als «Imago». Das sind auf Stangen befestigte Embleme, welche die römische Armee auf ihren Feldzügen vor sich hertrug. In Aventicum, dem antiken Avenches, hatte die Büste dann wahrscheinlich die Funktion eines Kultbildes.
Besitzer der Büste ist heute der Kanton Waadt. Erstmals wurde sie vor zehn Jahren für eine Ausstellung aus dem Keller des Römermuseums geholt.

Obwohl die Sonderausstellung bis Anfang November dauert, kann es sein, dass die Büste bereits nach vier Monaten wieder im Keller verschwindet und durch eine Kopie ersetzt wird. «Wir sind immer noch auf Sponsorensuche, um die kostspieligen Sicherheitsmassnahmen bis zum Schluss der Ausstellung zu finanzieren», erklärt Anne Hochuli.

«Marc Aurel – Die unglaubliche Entdeckung der Goldbüste in Avenches»; Römermuseum Avenches, 12. Mai-5. November 2006. Die Büste ist auch Thema in der Vortragsreihe «Les apéritifs du musée» am Samstag, 13. Mai, um 11 Uhr im Museum.

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