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Kraftpakete auf der Weide

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Die Bison-Zucht ist nichts für schwache Nerven

Autor: Von ELISABETH SCHWAB-SALZMANN

Eine romantische Kastanienbaum-Allee führt zum Hof der Familie Plattner hinauf. Pferde und Kühe grasen auf den Weiden, ein Hofhund überwacht das Geschehen, von zwei sanftmütigen Katzen unterstützt. Die Idylle ist perfekt. Doch plötzlich ertönt ein dumpfes Grollen, Hufgetrampel – und da stehen sie, die dunkelbraunen, mächtigen Bisons. Die erwachsenen Tiere sind in einem von den Jungtieren abgetrennten Gehege.«Bisons sind kuriose Tiere. Man sieht ihnen kaum eine Gemütsregung an, oft bewegen sie nur leicht ihren Schwanz und plötzlich traben sie los. Es sind ausgesprochene Wandertiere, die sich kilometerweit fortbewegen, wenn sie Platz dazu haben», erklärt Florian Plattner.

Landwirte müssen innovativ sein

Anstatt über die neue Agrarpolitik des Bundes zu lamentieren und sich über die immer tiefer sinkenden Erträge aus der traditionellen Landwirtschaft zu ärgern, haben sich die beiden Landwirte, Christian und Florian Plattner etwas Neues ausgedacht: Sie züchten Bisons auf ihrem Hof und verkaufen das Fleisch direkt an die Kunden.Mit ihrer Bisonzucht sind sie einer von nur neun Betrieben in der Schweiz, die diese besonderen Wildtiere halten. In Schmitten, Genf, Vallorbe, Baselland, Zug, im Jura, in Münsingen und am Fuss des Chasserals sind weitere Bison-Züchter. Bei der Übernahme des elterlichen Hofes 1993 wurde noch traditionell bewirtschaftet: ein Drittel Milchwirtschaft, ein Drittel Muni-Mast und ein Drittel Feldfrüchte.«Man muss heutzutage innovativ sein und Neues wagen», erklärt Florian. Heute haben sie die eher unrentable Getreideproduktion reduziert, es wird nur noch für die Fütterung der eigenen Tiere produziert. Die beiden Brüder betreiben auch heute noch die Rindermast, es sind alljährlich rund 120 Tiere, die auf dem Hof gehalten werden.

Warum gerade Bisons?

«Diese Tiere haben mich immer schon fasziniert, schon als Bub war ich von der Indianerwelt und den Erzählungen über die Bisons begeistert», erzählt Florian. Auf einer Reise durch Nordamerika hat es den Freiburger endgültig gepackt. Er beobachtete die in riesengrossen Herden gehaltenen Bisons und sah auf einer Weide die Tiere, welche für den Streifen «Der mit dem Wolf tanzt» gefilmt worden waren.Nach seiner Rückkehr in die Schweiz kaufte er sich bei einem Züchter in Genf die ersten Bisons. Er bereut diesen Schritt nicht: «Bisons sind genügsam und resistent, sie leben das ganze Jahr auf der Weide draussen. Einzig Parasiten können die Tiere gelegentlich befallen.» Sogar die Geburten finden bei den Bison-Kühen ohne Hilfe des Bauern statt: «Da würde ich mich nie ins Gehege trauen, die Bison-Kühe können ganz schön gefährlich werden», weiss Plattner.Im Moment leben zwei Bullen, 17 Bison-Kühe sowie 32 Jungtiere auf den 13 Hektaren Weideland rund um den Hof. Sie ernähren sich von Gras und Heu und erhalten als einzige Futterzugabe gequetschten Dinkel aus dem Eigenanbau vom Hof. Mit rund zweieinhalb Jahren sind die Bisons schlachtreif. Geschossen werden müssen sie im Freien, da sie als Wildtiere gelten.

Besonders zartes Fleisch für Feinschmecker

Aus dem Bisonfleisch werden Filetstücke, Entrecôte, Steak und Trockenfleisch präpariert. Als Besonderheit bietet Plattner im Sommer Bison-Burger vom Take-Away-Stand an, gegenüber seinem Hof. Gehacktes Bisonfleisch kostet rund 30 Franken pro Kilo, das Filetstück hingegen 95 Franken. «Bison-Fleisch ist um einiges zarter als Rindfleisch und praktisch fettfrei, sehr cholesterinarm, es enthält viel Eiweiss und Mineralstoffe», rühmt der Fachmann.Drei Bisonfeste haben die Gebrüder Plattner bisher jeweils im Juli veranstaltet. Florian erklärt: «Zu Beginn waren es etwa 800 Personen, beim zweiten Mal schon über 1000 und diesen Juli kamen rund 2200 Interessierte zu uns. Jetzt ist unser Fleischvorrat aufgebraucht, wir müssen bis im kommenden Sommer warten, bis wir wieder Bisonfleisch anbieten können.»

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