Autor: RUTH SCHMIDHOFER HAGEN (Text und Bilder)
Der Schwarzwald ist mehr als nur ein hochragendes Mittelgebirge nördlich von Basel. Seinen Westrand säumen sonnige Weinberge und gemütliche Winzerdörfer. Einige der Schwarzwälder Weine sind weltbekannt. Die gesamte Region setzt im Tourismus auf Genuss – Essen und Trinken – und Erholung – Heilbaden, Wandern, Biken.
Sasbachwalden – ein Mekka für Geniesser
23 Gastbetriebe auf 2500 Einwohner – Sasbachwalden weiss, wie man Gäste bewirtet, und die einheimischen Tourismusfachleute finden immer wieder neue Varianten, ihre Gäste zu überraschen. Dinner-Jumping, Weinrallye oder Schlafen im Fass sind hier nur drei Beispiele.
Beim Dinner-Jumping in Sasbachwalden spazieren die Gäste zwischen den Gängen – Vorspeise, Zwischengericht, Hauptgang und Dessert – von einem Restaurant zum nächsten. Die Partner-Restaurants des Dinner-Jumping bieten allesamt lokal verankerte kulinarische Genüsse auf höchstem Niveau. Aber Vorsicht: Wegen der aufwendigen Organisation lässt sich das Dinner-Jumping nicht kurzfristig buchen – man muss mit einer Vorlaufzeit von rund 14 Tagen rechnen.
Eine Nacht im Weinfass
Auch bei der Wein-Rallye wird Genuss mit leichter körperlicher Betätigung verbunden. Ausgerüstet mit GPS-Gerät, Fragebogen, Flaschenöffner und Weinglas geht es kreuz und quer durch die Rebberge. An manchen Stationen werden Wissensfragen rund um die Weinherstellung gestellt, an anderen gibt es Mineralwasser oder eine Flasche Wein, die man natürlich vor Ort öffnen kann. Und weil es in den Rebbergen so schön ist, kann man auch direkt im Weinfass übernachten.
Neben einzelnen unabhängigen, kleinen Winzern ist die Winzergenossenschaft «Alde Gott» der grösste Weinproduzent in der Region. 380 Winzer produzieren Blauen Spätburgunder (62 Prozent), Riesling (14 Prozent), Müller Thurgau (zwölf Prozent), Grauen Burgunder (acht Prozent) und andere Weine.
Und weil die sanften Hügel auch für allerlei Obstsorten ideale Bedingungen bieten, werden in Sasbachwalden auch Edelbrände hergestellt – 2010 waren es 480000 Liter. Beim Spaziergang durch die Rebberge trifft man gelegentlich auf sogenannte «Schnapsbrunnen». Das sind kleine Häuschen, in welchen nach dem Selbstbedienungsprinzip verschiedene Obstbrände, aber auch Saft und Wasser bezogen werden können.
Regionaler nachhaltiger Genuss
21 Hoteliers und Gastronomen im und um das Biosphärengebiet Schwäbische Alb haben sich zu den Biosphärengastgebern zusammengeschlossen, um ihre Verbundenheit mit dieser einzigartigen Kulturlandschaft zu betonen. Naturverträgliches Wirtschaften ist hier nicht nur Lippenbekenntnis. Es ist der Leitgedanke in den Hotels und Restaurants, aber auch in den Betrieben der Zulieferer.
Alle Partner verpflichten sich zum schonenden Umgang mit den natürlichen Ressourcen, zur Verwendung ökologischer Betriebsmittel und Baustoffe. Diese Standards werden jährlich überprüft – die Zertifikate müssen sich die Gastgeber immer wieder neu verdienen.
So kommt es, dass Albbüffel, Alblamm und Albschnecken, Schwabenspätzle und Alblinsen, Bierspezialitäten und Obstseccos auf den Speisekarten stehen und im Teller landen. Überall auf der Alb entstehen kulinarische Projekte und Initiativen.
Schwäbische Alb: Unesco-Biosphärenreservat
Auf 85000 Hektaren erstreckt sich die historisch gewachsene und traditionelle Kulturlandschaft. Die vielfältigen Landschaftsbilder mit Lebensräumen für seltene Tier- und Pflanzenarten machen aus der Schwäbischen Alb eine besonders schützenswerte Region: ausgedehnte Hangbuchenwälder und Streuobstwiesen, Heckenlandschaften und Wachholderheide. Das Biosphärengebiet Schwäbische Alb – 2009 von der Unesco ausgezeichnet – soll das kostbare Naturerbe für den Menschen bewahren und erschliessen. Es soll gezeigt werden, wie die Bedürfnisse von Mensch und Natur harmonisch in Einklang gebracht werden können.
Weitere Informationen:
Mal was anderes: eine Nacht im Weinfass.
Gepflegte Gärten, Fachwerkhäuser und die Rebberge bieten auch etwas fürs Auge.
Zum Hotel
Wohnen im Einklang mit der Natur
21 Hotels und Restaurants bilden die Vereinigung der Biosphärengastgeber auf der Schwäbischen Alb. Das Hotel-Gasthof Herrmann in Münsingen ist auf der ganzen Linie ein Vorzeigebetrieb für die Geschäftsidee «Im Einklang mit der Natur», von der Speisekarte bis zum hauseigenen Blockheizkraftwerk. sr
Diese Reportage wurde durch Tourismus Marketing Baden Württemberg ermöglicht.
