Kreatives und Köstliches fernab der Stange  am Handmade-Market

Zum dritten Mal findet am Samstag in Kerzers ein Handmade-Market statt. Von Kleidern, Schmuck und Taschen über Holzobjekte bis zu Köstlichkeiten aus der Küche werden über 40 Aussteller eine breite Palette an Produkten anbieten. 

Marianne Merz und Mathias Brülhart stammen beide aus Bösingen. 2018 organisierten sie gemeinsam den ersten Handmade-Market in der Seelandhalle in Kerzers, am Samstag wird die dritte Ausgabe über die Bühne gehen. «Es gab schon vorher solch einen Markt in einem Gartencenter, der nicht die erwarteten Besucherzahlen hatte», erzählt Marianne Merz. Die Initianten hätten den Anlass nicht mehr weiterführen wollen. Mathias Brülhart habe sie damals gefragt, ob sie bei der Organisation eines neuen Marktes helfen würde und ob sie einen guten Durchführungsort kenne. «Mir kam als Erstes die Seelandhalle in Kerzers in den Sinn.» Gesagt, getan: Merz und Brülhart setzten sich das Ziel, einen Markt für Handgemachtes mit hochwertigen Produkten in Kerzers zu etablieren.

Am ersten Handmade-Market in der Seelandhalle präsentierten rund 100 Ausstellerinnen und Aussteller ihre Produkte. «Wir wurden überrannt, und es war fast zu viel», erinnert sich Marianne Merz. 2019 waren es 74 Ausstellerinnen und Aussteller, die ihre Ware feilboten. Danach folgte die Pandemie und machte den Organisatoren wie auch den Ausstellern einen Strich durch die Rechnung. Bei der dritten Ausgabe am Samstag werden laut Merz um die 40 Aussteller anwesend sein. Es seien nicht mehr alle dabei, sagt Merz. Auch hier habe die Pandemie ihre Spuren hinterlassen. 

Bunte Mischung

Bei der Bewerbung müssen die Ausstellerinnen und Aussteller von nah und fern drei Fotos ihrer Produkte mitschicken. «Wir schauen auf die Qualität und auf die Vielfalt», so die Organisatorin. Das Ziel sei eine bunte Mischung:

Drechsler, die ihre Holzprodukte verkaufen, Gluschtiges aus der Küche, Filzfiguren, Taschen, Kleider, Schals, Papiersachen, Karten, Schmuck, Kosmetikprodukte – die Palette ist breit.

Marianne Merz
Organisatorin Handmade Market

Marianne Merz freut sich: Es gebe sowohl Geschenk- als auch Gebrauchsartikel zu entdecken, alles Besonderes und Eigenwilliges jenseits des Mainstream. «Wir sind nicht Fan von billiger Plastikware», erklärt die Senslerin ihre Motivation. Sie selber näht und stickt gerne. Natürlich sei der Preis für Unikate oft ein anderer, «aber die Leute, die zu uns kommen, schätzen die Einzelstücke».

Lebensbäume

Rolf Habermacher ist seit Beginn dabei beim Handmade-Market in Kerzers. Er fertigt aus verschiedenen Holzarten wie Ahorn, Buche, Raucheiche, Wenge, Ulme, Birn-, Kirsch- und Nussbaum Bilder und Schmuck mit Motiven aus der nordischen und keltischen Mythologie her. Seine Leidenschaft gilt vor allem dem Lebensbaum: Er hat eine Kreation in Form von Bildern oder Schmuckstücken entwickelt, wie sich beim Besuch in seinem Atelier zeigt. «Für einen Lebensbaum in der Grösse eines Bilds benötige ich 60 bis 70 Arbeitsstunden», sagt Rolf Habermacher. Würde die Arbeit nach einem Stundenlohn berechnet, wären diese Bilder nicht bezahlbar.

Nach seiner Pensionierung sei er wegen eines familiären Schicksalsschlags auf den Jakobsweg gegangen, erzählt Rolf Habermacher. «Dabei entdeckte ich die Faszination für die keltischen Motive und begann diese nach der Rückkehr in einer Art meditativen Tätigkeit zu schnitzen.» Erst durch Zufall sei er auf einige Motive aus der nordischen Mythologie wie zum Beispiel den Wolf Fenrir gestossen. Seine Leidenschaft für die Arbeit in seinem Atelier ist gut zu spüren im Gespräch: «Ich will die Begeisterung, die Freude daran, etwas zu machen, auch gerne weitergeben.» Den Austausch mit Interessierten schätze er sehr. «Mittlerweile bin ich auch in Bern auf der Münsterplattform beim Berner Handwerker-Märit anzutreffen. Weitere Märkte sind in Aussicht. Es ist auch die Freude am Leben, die ich rüberbringen möchte.» 

Handmade-Market Kerzers, Samstag, 24. September, 10 bis 17 Uhr, Seelandhalle Kerzers.