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Kritik am Standort der Heizzentrale

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Ab 2014 soll ein Fernwärmenetz in Murten 50 Liegenschaften wärmen. Gebaut wurde noch nicht, aber die Profile für die Heizzentrale am Irisweg deuten an, wie gross die Anlage werden soll. Gestern lief die Einsprachefrist gegen den Bau der Zentrale ab. «Einige Einsprachen» gegen das Projekt seien eingegangen, wie Bauverwalter Stefan Portmann gestern sagte. Weil die Einsprachen bis gestern Abend am Postschalter abgegeben werden konnten, vermag Portmann noch nicht zu sagen, wie viele es insgesamt sind.

Mehr Verkehr, mehr Lärm

Von den Einsprechern wollte sich gestern noch niemand zum Inhalt äussern. Dem Vernehmen nach sind es vor allem die Anwohner des Quartiers Long Vernez, welches nur von den Bahngeleisen vom Irisweg getrennt ist und demzufolge auch nahe der geplanten Fernwärmezentrale liegt. Ist das Fernwärmenetz dereinst in Betrieb, werden Camions mehrere Male pro Woche Schnitzel anliefern und Lärm verursachen. Die Anwohner müssten also mit einem verstärkten Verkehrsaufkommen rechnen.

 Nicht als Anwohnerin, sondern als Murtnerin meldete sich Helene Strüby bei den FN zu Wort. Sie wirft den IB-M vor, beim Bau der Zentrale nur auf das Geld zu schauen. Mit dem geplanten Standort verdränge man nicht nur eine Familie samt Pferden und Ponys, kritisiert Strüby, sondern entwerte ein ganzes Quartier mit Einfamilienhäusern östlich der Bahnlinie. Die neue Zentrale könnte «mit etwas gutem Willen und möglicherweise geringen Mehrkosten» hinter der früheren Laubscher-Fabrik gebaut werden, schlägt sie vor. Sie sei gegen das Grossprojekt, weil es «einfach nicht recht sei», begründet Helene Strüby ihre Kritik.

Strübys Argumente lässt Andreas Aebersold, Verwaltungsrat der IB-M und Murtner Gemeinderat, nicht gelten. Die Anwohner seien wohl nicht glücklich, weil die Zentrale «relativ nah» zu liegen komme, sagt auch er. «Aber die Fernwärmezentrale entspricht den Bauvorschriften.» Das Projekt habe die Umweltverträglichkeitsprüfung bestanden–und noch wichtiger: «Die Zentrale kommt in der Industriezone zu stehen.» Auch die Mieter, die nun das Haus und den Pferdestall räumen müssten, hätten gewusst, dass die IB-M als Hauseigentümerin dereinst bauen wolle. Laut IB-M-Direktor Patrick Bertschy wurde den Mietern vertragskonform auf Ende Dezember gekündigt. Bis jetzt habe die Familie keine Anstalten gemacht das Haus zu verlassen. Zur Kündigung ihres Mietvertrages wollte die Familie gestern nicht öffentlich Stellung nehmen.

«Fläche wäre zu klein»

Die Industriellen Betriebe haben laut Aebersold abgeklärt, ob sie die Heizzentrale näher an die Roland-Fabrik bauen könnten–folglich würde sie auch weiter weg vom Wohnquartier Long Vernez zu liegen kommen. Dieses Land gehört laut Aebersold der Firma Saia. «Und die Fläche wäre zu klein, um die Zentrale dort zu bauen.» Vom geplanten Platz, wo die Profile stehen, ist er nach wie vor überzeugt: «Der Standort ist ideal.»

Zahlen und Fakten

Künftig mit Holz statt mit Heizöl heizen

In das geplante Fernwärmenetz stecken die Industriellen Betriebe Murten (IB-M)15 Millionen Franken. Je rund sieben Millionen Franken kosten die computergesteuerte Anlage und der Bau des Wärmeverteilnetzes. Die Heizzentrale solljährlich sechs Millionen thermische Kilowattstundenproduzieren und damit 50 Liegenschaften heizen. Später wollen die IB-M dieVersorgung ausbauenund jährlich rund 13 Millionen thermischen Kilowattstunden produzieren. Die Fernwärmeheizung soll mit Holz betrieben werden; damit wollen die IB-Mpro Jahr 1,7 Millionen Liter Heizöl einsparen.Initiiert hat das Fernwärmenetz die Gemeinde Murten im Jahr 2010. Statt die alte Ölheizung der Schulhausanlage Längmatt zu ersetzen, nahm die Gemeinde das Projekt einer Fernwärmeheizung in Angriff. Ursprünglich war derStandort auf dem Schulhausareal geplant,dann aber in die Industriezone verlegt worden. Der Verkehr und der Schulbetrieb hätten nicht nebeneinander funktioniert, begründet IB-M-Verwaltungsrat Andreas Aebersold die Verlegung des Standortes.hs

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