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Krummen Kerzers: Von der Schnapsidee zur E-Rekordfahrt

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Es war ein Wagnis, und es ist geglückt: Ein E-LKW der Transportfirma Krummen Kerzers ist von der Schweiz nach Spanien und mit Orangen im Laderaum wieder zurückgefahren. Nur einmal wurde der Chauffeur Balint Schnell nervös. 

Wie viele gute Ideen ist auch die Rekordfahrt der Firma Krummen Kerzers aus Jux entstanden. Das Ziel: mit einem E-Truck nach Spanien fahren, Orangen aufladen und den ganzen Weg zurück in die Schweiz fahren. Spanische Berufskollegen hätten der Idee eine klare Absage erteilt, schreibt Krummen Kerzers in einer Medienmitteilung. «Unmöglich sei das Vorhaben. Man würde schon mal Dieselzugmaschinen bereithalten, um den Kollegen aus der Schweiz dann auszuhelfen, wenn der E-Truck stehen bleibt», hätten sie gesagt.

Doch wer wagt, der kann auch gewinnen: Der E-Lastwagen mit dem Fahrer Balint Schnell hat die 3000 Kilometer Weg geschafft und ist in diesen Tagen in Zürich angekommen. Seine Ladung: 20 Tonnen Orangen von der Plantage Casa del Mas in Canals nahe Valencia. Die Casa del Mas transportiert ihre Zitrusfrüchte aus nachhaltigem Anbau laut Mitteilung seit Jahren mit Krummen Kerzers.

Ein mutiger Typ

Vorgängige Recherchen auf Google Maps hatten ergeben, dass eine Fahrt von Kerzers bis Barcelona zwar machbar ist, dass hingegen die letzten 450 Kilometer bis nach Canals schwierig werden. Denn auf dieser Strecke stehen nur wenige Ladestationen zur Verfügung. Zudem sind sie mit dem LKW schwer anzufahren. Ladegeschwindigkeit, Verfügbarkeit der Ladesäulen und Batteriekapazitäten beeinflussen eine solche Rekordfahrt.

Doch Krummen stellt klar: «Im Vorfeld stand die Suche nach dem geeigneten Fahrer oder der geeigneten Fahrerin im Zentrum.» Es brauche für diese Aufgabe eine Person, welche die Nerven behält, auch wenn es mal eng wird. Der Chauffeur müsse den Verbrauch kontrollieren, die Topografie, den Gegenwind und die Ruhezeiten beachten. Balint Schnell sei seit fünf Jahren bei der Firma und ein mutiger Typ. «Er hat sich in kürzester Zeit mit dem Fahrzeug vertraut gemacht, die Route detailliert studiert und während der Fahrt vorausschauend geplant.» 

Wirklich nervös sei der Chauffeur auf der Fahrt nur einmal kurz vor dem Ziel geworden, als er den letzten Ladepunkt nur noch mit wenigen Prozent Ladung erreichte und im Cockpit nichts mehr funktionierte. Ansonsten habe er vor allem positive und wertvolle Erfahrungen gesammelt: «In Spanien haben die Autofahrer eine Hauptstrasse blockiert, weil sie ausgestiegen sind, um sich den E-LKW anzuschauen.» Auf einer Raststätte habe ein Italiener dem Chauffeur aus der Schweiz Parfüme im Austausch gegen Diesel angeboten. Balint Schnell habe dem Italiener das Ladekabel gezeigt, worauf dieser den offensichtlich hoffnungslosen Tauschversuch aufgab. 

Drei Tonnen CO2

Die Fahrt nach Spanien habe einen Tag länger gedauert als mit einem Diesel-LKW. Die Treibstoffkosten seien zudem höher und die Disposition intensiver. Co-Geschäftsführer Peter Krummen habe die Fahrt selbst disponiert und das Verhalten des Fahrzeugs im Hintergrund permanent überwacht. «Die Fahrt nach Spanien setzt neue Massstäbe. Wir sind zuversichtlich, dass E-Trucks auf Langstrecken in einigen Jahren zum Alltag gehören», bilanziert Peter Krummen. Mit der Rekordfahrt hätten sie knapp drei Tonnen CO2 eingespart. 

Auf dem Hinweg fuhr der E-LKW ausnahmsweise leer: «Wir waren uns in der Tat nicht sicher, ob der Versuch glückt. Deshalb haben wir sicherheitshalber auf eine Ladung nach Spanien verzichtet», erklärt die Leiterin Nachhaltigkeit, Sabine Krummen, auf Anfrage. Ladestationen für LKWs sind auch in der Schweiz rar. Deshalb investiert Krummen Kerzers in einen Super Charger im Kanton Zürich. «Dieser wird voraussichtlich Mitte Februar in Betrieb gehen.» Die Kosten belaufen sich auf rund 600‘000 Franken. 

Die Fahrzeuge lassen sich mittlerweile beschaffen, aber das bringt herzlich wenig, wenn die notwendige Ladeinfrastruktur fehlt.

Sabine Krummen
Krummen Kerzers

Aktuell seien zwei vollelektrische E-Trucks von Krummen auf der Strasse, «einer von ihnen hat in weniger als acht Monaten bereits über 100‘000 Kilometer zurückgelegt», stellt Sabine Krummen klar. «Im Verlauf dieses Monats werden wir drei weitere Fahrzeuge in Betrieb nehmen. Bis Ende 2023 werden insgesamt 16 vollelektrische Sattelzugmaschinen und LKWs im Fuhrpark sein.» Insgesamt besitzt die Firma laut Krummen 180 Fahrzeuge.

Der E-Truck im spanischen Valencia. 
zvg

Zahlen und Fakten

Den Ausstoss halbieren

Die Krummen Group ist ein international tätiges Transport- und Logistikunternehmen mit Hauptsitz in Kerzers und Niederlassungen in Basel, Bürglen TG, Altstätten SG und Cadenazzo TI. Über 400 Mitarbeitende sind in der Firma beschäftigt. Das inhabergeführte Unternehmen hat sich auf temperaturgeführte Transporte von Food- und Pharmaprodukten spezialisiert. Für sein Engagement im Nachhaltigkeitsbereich hat Krummen zwei Lean-and-Green-Sterne, den Swiss Logistics Award 2019 und den Raiffeisen-Unternehmerpreis 2021 erhalten. Seit 2016 konnte die Firma den CO2-Ausstoss pro Ladungsträger laut Sabine Krummen um knapp 40 Prozent reduzieren. Bis 2030 will Krummen den absoluten Ausstoss von Treibhausgasen halbieren. Umsatzzahlen gibt die Firma keine bekannt. 

Der Fahrer Balint Schnell bei der Ankunft in der Schweiz: Er hat es geschafft. 
zvg

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