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Krypto-Wunderkind wehrt sich gegen Pfändung

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Er gab sich als Multimillionär und hegte grosse Pläne. Nun droht ihm die Pfändung. Dadvan Yousuf wehrt sich gegen einen Teil der Forderungen und lässt kein gutes Haar an Emmentaler Programmierern. 

Am Anfang präsentierte er eine unglaubliche Geschichte. Als Flüchtlingskind aus dem Irak will Dadvan Yousuf, 23, dank Kryptowährungen reich geworden sein. Schon als Elfjähriger habe er in Bitcoin und Co. investiert und sei durch die enorme Wertsteigerung und geschickten Handel Multimillionär geworden. Er wolle nun mit einer Lernplattform samt eigener Kryptowährung namens Dohrnii anderen helfen, ebenfalls Geld zu verdienen.

Dann kamen erste Zweifel auf, ob alles stimmte, was der junge Mann, der zeitweise im Grandhotel Dolder in Zürich residierte, den Medien erzählte. In seiner Story gab es einige Ungereimtheiten, für die Yousuf aber immer eine Erklärung parat hatte.

Finma schritt ein, Staatsanwaltschaft ermittelt

Schliesslich schritten die Behörden ein. Die Finanzmarktaufsicht (Finma) stellte fest, dass Yousufs Dohrnii-Stiftung unerlaubt als Finanzintermediärin tätig war und er als Privatperson unerlaubt Publikumseinlagen entgegengenommen habe. Die Stiftung ging Konkurs, und gegen Yousuf erging eine Unterlassungsanweisung. Die Berner Staatsanwaltschaft eröffnete ein Verfahren wegen des Verdachts auf mehrfachen gewerbsmässigen Betrug und weiterer Delikte.

Nun publizierte das Berner Amtsblatt zwei Pfändungsanzeigen. Der Schuldner: Dadvan Yousuf. Die Gläubiger: ein Software-KMU aus dem Emmental und ein Unternehmer aus dem Kanton Zürich.

Ein Emmentaler Softwareentwickler-Start-up macht Forderungen in der Höhe von knapp 66’000 Franken geltend. Yousuf habe Rechnungen für die Monate Juni, Juli und August 2022 nicht beglichen.

Yousuf motzt über eine Gläubiger-Firma

Auf Anfrage bestreitet Yousuf die Forderung aus dem Emmental. Er habe es versäumt, gegen die Betreibung der Firma Rechtsvorschlag zu machen und wehre sich auf dem Klageweg dagegen. In Bezug auf die Pfändung gibt er sich kooperativ. Er beschreibt die Möglichkeit, den Betrag beim Betreibungsamt zu hinterlegen, bis ein rechtskräftiges Urteil vorliegt.

Yousuf lässt kein gutes Haar an den Emmentalern. Er habe der Firma mit 100’000 Franken überhaupt zum Start verholfen und habe für Entwicklungsarbeiten bereits zwischen 200’000 und 300’000 Franken bezahlt. Trotzdem habe sie «es nie zustande gebracht, ordentlich zu entwickeln». Bis heute sei keine einzige Zeile Programmier-Code der Emmentaler verwendet worden. Yousufs Fazit: «Ich habe absolut nicht vor, auf diese Forderung einzugehen und werde mich definitiv weiterhin vor Gericht verteidigen.» Das Emmentaler-Start-up verzichtete auf Anfrage auf eine Stellungnahme und verwies auf ein laufendes Verfahren.

Yousuf will bezahlen

Der Zürcher Unternehmer will 38’000 Franken. Seinen Anspruch leitet er aus einem «Termination Agreement» ab, das mit Yousuf telefonisch von Paris aus vereinbart worden sei. Diese Forderung will Yousuf bezahlen. Ein Gericht habe deren Rechtmässigkeit bestätigt.

Unterdessen läuft das Verfahren der Staatsanwaltschaft in Bern weiter. Der Vorwurf, der im Raum steht, lautet: Yousuf soll Anlegerinnen und Anleger mithilfe diverser nationaler und internationaler Medien sowie bei öffentlichen Auftritten vom Kauf seiner Kryptowährung Dohrnii überzeugt haben. Dabei habe er aber nicht die Absicht gehabt, das entsprechende Projekt dahinter tatsächlich zu realisieren.

Allerdings befindet sich zumindest ein Teil seines Projektes tatsächlich in Umsetzung. Die Krypto-Lernapp von Dohrnii gibt es in den App-Stores. Über deren Qualität und Nutzen scheiden sich die Geister.

Rätsel gibt der Aufenthaltsort Yousufs auf. Gemäss Amtsblatt ist sein Aufenthaltsort unbekannt. Er schreibt per E-Mail: «Ich bin in der Schweiz und grundsätzlich jederzeit erreichbar.»

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