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Kunst mit therapeutischer Wirkung

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Frederic Auderset

«Du kannst die Sorgenvögel nicht davon abhalten, über deinen Kopf hinwegzufliegen. Aber du kannst verhindern, dass sie Nester in deinem Haar bauen.» So lautet ein chinesisches Sprichwort, das sich die Künstlerin Alexis O’Hara zum Motto für ihre Kunstperformance «The Sorrow Sponge» gemacht hat. Mit dem Projekt fügt sich die Kanadierin perfekt ins Programm des diesjährigen Bollwerk-Festivals in Freiburg ein, welches den Titel «Hoffnung» trägt.

In der Rolle als «Sorgenschwamm» (deutsch für «Sorrow Sponge») begibt sich die Künstlerin an verschiedene öffentliche Orte in der Stadt. Dort sitzt sie ganz in Weiss gekleidet auf einem alten Sofa und lässt Passantinnen und Passanten sich an ihre breiten und weich gepolsterten Schultern lehnen. Untermalt von Meeresrauschen und Klavierklängen, die aus eben jenen Schultern dringen, können die Teilnehmenden ihre Probleme dem «Sorgenschwamm» anvertrauen.

Die häufigsten Sorgen

«Am meisten berichten die Leute von Liebeskummer, gesundheitlichen Problemen und Geldnöten», sagt O’Hara, die als «Sorgenschwamm» unter anderem schon in Glasgow, Brüssel und an ihrem Wohnort Montréal aufgetreten ist. Nach den zwei «Sprechstunden» in Freiburg vom Wochenende lasse sich aber noch kein typisches Freiburger Problem feststellen. Um Schlussfolgerungen über das hiesige Befinden ziehen zu können, müsse sie erst die zwei anderen Auftritte abwarten (siehe Kasten).

Eines kann sie dennoch schon verraten: «Geld scheint den Menschen hier weniger Sorgen zu bereiten als anderswo. Von den etwa zwanzig Personen, mit denen ich bisher gesprochen habe, hat niemand von finanziellen Problemen erzählt.»

Eine Zusammenfassung der Freiburger Sorgen wird Alexis O’Hara am Samstagabend dem Publikum vorstellen. Wer seine Einwilligung gegeben hat, dessen Sorgen wurden nämlich mit einem in einer Brosche eingebauten Mikrophon vom «Sorgenschwamm» aufgenommen. Diese Aufnahmen wird O’Hara thematisch ordnen und in einer von Kommentaren und Klängen begleiteten Performance im Nouveau Monde im Alten Bahnhof präsentieren. Zudem wird sie als DJ auch die Abschlussparty im Bollwerk bestreiten.

Kunst als Therapie

Um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen, erzählt Alexis O’Hara mitunter auch von eigenen Erfahrungen. «Es ist eine Art aktives Zuhören, aber ich beurteile niemanden», erzählt sie. «Ich biete den Menschen diesen Dienst an, will sie jedoch nicht direkt vom Leid befreien. Ich bin Künstlerin, nicht Therapeutin», fügt O’Hara an. Nichtsdestotrotz stelle sie aber oft einen therapeutischen Effekt fest, wenn die Teilnehmenden nach dem Gespräch erleichtert vom Sofa aufstehen.

Alexis O’Hara glaubt indes nicht, dass Kunst eine heilsame Wirkung haben muss. «Heute muss sich die Kunst oft so rechtfertigen, dass sie der Gesellschaft einen Dienst erbringt. Ich finde diese Entwicklung gefährlich», so das Urteil über eine nutzen- und interessengeleitete Kulturpolitik. Sie sagt, dass es auch Platz für schockierende und provokative Kunst geben muss, «obwohl das nicht mein Metier ist».

Das restliche Programm des Bollwerk- Festivals unter: www.belluard.ch

An ihrer Schulter fühlt man sich geborgen: Alexis O’Hara als «Sorgenschwamm» in der Reichengasse Freiburg.Bild Aldo Ellena

Weitere Auftritte

Insgesamt noch drei Mal in Freiburg

Der «Sorgenschwamm» wird heute Mittwoch von 14 bis 18 Uhr im Perolles-Park (bei Regen im Perolles-Centre) sowie am Freitag zur selben Zeit beim Bellevue im Schönberg (bei Regen im Café Belvédère) für Gespräche zur Verfügung stehen. Die Schlusspräsentation findet am Samstag um 20 Uhr im Nouveau Monde statt. fa

 

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