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Kunst zwischen Explosion und Stille

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Autor: Carole Schneuwly

«Malen bedeutet, Entscheidungen zu treffen.» Das sei es, was er an seiner Arbeit liebe, sagt der Deutschfreiburger Künstler Franz Brülhart. «Jede Entscheidung beeinflusst das Werk und den weiteren Fortgang der Arbeit.» Doch so sehr er beim Schaffen eines Bildes Entscheidungen sucht, so wenig mag er es, sich festzulegen. Im Gegenteil: Der 52-Jährige, der in Überstorf aufgewachsen ist, in verschiedenen Städten in der Schweiz und im Ausland gelebt und gearbeitet hat und heute sein Atelier in der alten Käserei in Mariahilf hat, ist ausgesprochen vielseitig interessiert.

Popmusik und Bibelzitat

Entsprechend vielseitig sind die Quellen seiner künstlerischen Inspiration. Das zeigt sich auch in seiner neuen Ausstellung im Espace Jean Tinguely – Niki de Saint Phalle in Freiburg, die am Donnerstag eröffnet wird. Die Schau ist in erster Linie eine Auseinandersetzung mit dem Werk Jean Tinguelys, doch finden sich auch viele andere Reverenzen und Zitate. Dies fängt an beim Ausstellungstitel «Ein leichtes leises Säuseln», der Bezug nimmt auf den gleichnamigen Song der deutschen Band Einstürzende Neubauten. Das «stille, sanfte Sausen» kommt auch in einem Bibelzitat vor, das der Künstler der Ausstellung voranstellt (1 Kön 19, 11– 12). Der Berner Dichter und Rapper Jürg Halter alias Kutti MC inspirierte Brülhart zum Werktitel «Wysses Ruusche». Und der Schriftstellerin Christa Wolf, die er für ihren präzisen Stil bewundert, erweist er im Werk «Kassandra» die Ehre.

Von der Literatur über die Popmusik bis zur Bibel: Was nach einer ziemlich wilden Mischung tönt, präsentiert sich in der Ausstellung stimmig und wie aus einem Guss. Die meisten der gezeigten Bilder sind eigens für die Ausstellung entstanden, in einem Zeitraum von rund anderthalb Jahren. Sie sind den Räumlichkeiten im Espace Jean Tinguely angepasst, und sie setzen die Auseinandersetzung mit Tinguelys Schaffen fort, die Franz Brülhart schon früher angefangen hat.

Farbige Totentänze

«In jungen Jahren konnte ich mit Tinguely nicht viel anfangen», gesteht Brülhart. Erst durch die Vermittlung von Rico Weber, Tinguelys langjährigem Freund und Mitarbeiter, habe er Tinguelys Werk näher kennengelernt. «Da erst erkannte ich die Faszination seiner Skulpturen mit ihren Bewegungen, dem Lärm und nicht zuletzt den vielfältigen Schattenspielen.»

Eine wichtige Inspirationsquelle für die neue Bilderserie war Tinguelys berühmter Zyklus «Mengele-Totentanz», besonders die Skulptur «Die Spinne». Diese interpretiert Brülhart in der Serie «Totentanz» immer wieder neu, wobei er die unterschiedlichen Farbakzente in Werktiteln wie «Trübelirot», «Argenté» oder «Aliceblue» aufnimmt.

Einen bewussten Gegensatz schafft Brülhart mit seinen Serien «Fureurs/Karachos» und «Murmures/Säuseln». Die «Karachos» sind wahre Explosionen aus Farbe und Bewegung, die ihre ganze Wirkung erst durch das lange, schmale Format entfalten. «Diese Ma-lerei soll so laut sein wie Tinguelys Maschinen», so Brülhart. Demgegenüber wirken die «Säuseln»-Bilder ruhig und meditativ: Quadrate mit mehreren Schichten getrockneter Farbtropfen, aber ohne jeden Pinselstrich. Es ist die Stille nach der Explosion oder, wie Brülhart es ausdrückt: «Der Ort, an dem das unendlich Grosse und das unendlich Kleine aufeinandertreffen.»

«Malerei – so laut wie Tinguelys Maschinen»: Franz Brülhart vor dem Werk «Ting deconstructed» aus der Serie «Karachos».Bild Corinne Aeberhard

Programm

Malerei, Poesie und Musik

Franz Brülhart liebt den Austausch zwischen Kunstschaffenden verschiedener Sparten. Dies ist nicht nur in seiner Ausstellung «Ein leichtes leises Säuseln» zu spüren, sondern zeigt sich auch im Rahmenprogramm. Nebst Führungen und Ateliers sind zwei Anlässe in Zusammenarbeit mit befreundeten Künstlern geplant:

Do., 24. Mai:Vernissage mit dem Bassbariton René Perler (18.30 Uhr).

Do., 14. Juni: «Explosiv und leise – ein Dialog zwischen Malerei, Poesie und Musik» mit Christian Schmutz, André Rossier, Marco Repetto und HUGO (19.30 Uhr). cs

Die Ausstellung dauert bis zum 2. September. Mi. bis So. 11 bis 18 Uhr, Do. 11 bis 20 Uhr.

 

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