Die Abegg-Stiftung zeigt ab Samstag in ihrer Sonderausstellung Textilien und Werke der angewandten Kunst. Sie stammen aus privaten Sammlungen des 19. und 20. Jahrhunderts.
Unter dem Titel «Sammlerfreuden–Kunstobjekte und Textilien aus historischen Privatsammlungen» zeigt die Abegg-Stiftung in Riggisberg eine Auswahl an Kunstwerken und ordnet diese den Vorbesitzern zu. Die Werke reichen von kostbaren Goldschmiedeobjekten und extravaganten Kunstkammerstücken über Objekte aus Bergkristall bis hin zu spätantiken Wirkereien aus Ägypten oder osmanischen Seidengeweben und Stickereien des 15. bis 18. Jahrhunderts.
Die Kunstwerke sind laut Medienmitteilung nach Herkunft gruppiert, alle zehn Ausstellungssektionen sind einer historischen Privatsammlung gewidmet. Die Ausstellung rekonstruiert die Geschichte der Kunstwerke und versucht nachzuvollziehen, aus welchen Gründen sie ihren Besitzer wechselten. Oft ist die Geschichte des Objekts eng mit dem Schicksal des Sammlers verknüpft. Sammlerpersönlichkeiten wie Albert Figdor, Marczell von Nemes, Alfred Pringsheim und Edmond de Rothschild werden vorgestellt. Dabei können die Besucherinnen und Besucher die Leidenschaft der einzelnen Sammler nachempfinden und die wechselvollen Geschichten ihrer Sammlungen kennenlernen. So sind einige der ehemaligen Besitzer jüdische Bürger, die durch die Nationalsozialisten enteignet wurden. Ihre Erben konnten teilweise die Rückgabe erwirken, oft wurden die Stücke dann aber aus finanziellen Nöten veräussert. luk
Abegg-Stiftung,Werner-Abegg-Strasse 67, Riggisberg. Ausstellung vom 28. April bis 10. November, täglich 14 bis 17.30 Uhr. Infos und Daten für öffentliche Führungen unter www.abegg-stiftung.ch