Deutschland
Die Polizei hat im April am Zoll bei Bad Reichenhall ein französisches Paar mit Kleinkind gestoppt. Sie waren trotz Lockdown auf Städtereise und hatten drei minderjährige Kinder zu Hause zurückgelassen.
Auf hoher See und in der Luft
Der Argentinier Juan Manuel Ballestero hatte Angst, seine Eltern wegen Corona zu verlieren, und wollte sie besuchen. Wegen der Pandemie waren aber alle Flüge aus Portugal gestrichen. Da segelte er von der Insel Porto Santo bei Madeira los. Nach drei Monaten erreichte er im Juni den argentinischen Badeort Mar del Plata. Allerdings konnte er seine Eltern nicht direkt in die Arme schliessen – er musste zwei Wochen in Quarantäne auf dem Boot bleiben.
25 Jugendliche aus Harlingen in Holland waren Anfang März zur Insel Sint Maarten geflogen, um durch die Karibik schippernd Unterricht in Naturkunde und Nachhaltigkeit zu bekommen. Von Kuba aus wollten sie zurück nach Hause fliegen. Das ging aber wegen Corona nicht mehr, so dass die Jugendlichen weitersegelten und Ende April in Holland ankamen.
Als Müllmann verkleidet hat ein US-Amerikaner im Mai die Mitarbeiter der Flughafensicherheit Frankfurt austricksen wollen, um seine Freundin in Deutschland zu besuchen. Aber eine Flughafenmitarbeiterin bemerkte, dass der Mann keinen Sicherheitsausweis trug und kein Deutsch sprach. Er musste zurück nach Washington.
Asien/Ozeanien
Der 59-jährige Wong Tetchoong aus Singapur war Anfang Februar von Singapur aus zu einem dreijährigen Segelturn aufgebrochen. Er segelte von Indonesien nach Papua-Neuguinea, aber die Grenze war genauso zu wie später auf den Salomon-Inseln. Auch in Tuvalu durfte er nicht an Land, aber immerhin bekam er Lebensmittel. Im Mai durfte er in Fidschi endlich an Land. Zwar hatte auch Fidschi strikte Einreisebeschränkungen. Doch da Wong lange auf See gewesen sei, sei das Infektionsrisiko klein, hiess es.
Florida
Ein evangelikaler Pastor in Florida hat im April trotz Verbot in seiner Megakirche Gottesdienst gefeiert. Er werde seine Kirche nicht schliessen, bevor die Endzeit beginne, meinte er. Die Polizei wollte nicht so lange warten und verhaftete ihn.
Madrid
Ein Madrider Stadtrat hat während einer Videokonferenz mit Kollegen, Journalisten und Bürgern geduscht – und dabei vergessen, die Kamera seines Computers abzudecken.
Kalifornien
«Na ja, ein paar Leute werden sterben, und das ist schrecklich, aber gleichzeitig auch unvermeidbar, oder?» Schau-spielerin Vanessa Hudgens hat mit dieser Aussage im März einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Sie entschuldigte sich anschliessend.
Genf
Flieger sammeln auch Wetterdaten. Weil im März kaum mehr Flüge stattfanden, fehlten laut der Weltwetterorganisation WMO mit Sitz in Genf Daten, um korrekte Wetterprognosen zu erstellen.
Deutschland
Ein 28-Jähriger hat im März mit einem Hammer die Scheibe des Hallenbads in Rhede eingeschlagen, um während des Lockdown zu schwimmen. Freiwillig stieg er nicht aus dem Wasser, so dass die Polizei ihn abführen musste.
Australien
Ein erbitterter Streit um WC-Papier endete im März in einem Supermarkt in Tamworth mit einem Elektroschocker-Einsatz der Polizei.
Delhi
Ein Deutscher hat knapp zwei Monate im Transitbereich des Flughafens in Delhi verbracht. Sein Anschlussflug nach Istanbul war wegen Corona gestrichen worden. Nach Deutschland, wo er hätte hinfliegen können, wollte er nicht, da er straf-rechtliche Verfolgungen befürchtete. Schliesslich konnte er im Mai mit einem Rückholflug nach Amsterdam fliegen.
Deutschland
Weil eine Kundin in einem Supermarkt in Bergneustadt im März nur eine Packung Toilettenpapier kaufen durfte, setzte sie sich aus Protest aufs Kassenband. Die 54-Jährige brüllte, liess sich zu Boden fallen und musste schliesslich von der Polizei zum Streifenwagen getragen werden.
Ebenfalls im März flüchtete eine Frau mit mehr als 30 Packungen feuchtem Toilettenpapier aus einer Drogerie in Oppenheim. Später bereute sie das offenbar, meldete sich bei der Polizei und gab die Sachen ab.
Las Vegas
Der Magier Roy Horn (Siegfried & Roy) ist am 8. Mai in Las Vegas an einer Lungenentzündung im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Er war nach einem Tigerangriff seit Jahren krank.
Vereinigte Arabische Emirate
Die Südafrikaner Collin und Hilda Allin haben im März in Dubai den bisher schnellsten Mara-thon auf einem Balkon absolviert: 5 Stunden, 9 Minu-ten und 39 Sekunden brauchten sie für die 42,2 Kilo-meter. Ihren Lauf übertrugen sie im Internet.
Kopfschütteln
New York
Eine Moderatorin von Fox News ging im März der Frage nach, wie Frauen sich während der Coronavirus-Pandemie Haare und Fingernägel machen lassen können. Die Antwort war ein Shitstorm auf Twitter.
Sportliches
Schottland
Anfang April überstand der britische Thronfolger Prinz Charles eine Corona-Infektion. Seine Frau Camilla war 14 Tage in Selbstisolation. Beide hielten sich im Landsitz Birkhall in Schottland auf.
Reisen
London
Die 73-jährige Sängerin Marianne Faithfull konnte Ende April nach drei Wochen das Spital verlassen, in dem sie wegen Covid-19 behandelt worden war.
Promis
Dänemark
Das Europa-Büro der WHO in Kopenhagen widersprach im April der verbreiteten Annahme, hochprozentige alkoholische Getränke könnten das Coronavirus abtöten.
Ukraine
Um die Ausgangsbeschränkungen wegen der Corona-Pandemie zu umgehen, ist ein Bodybuilder in Kiew im April durch einen Fluss zum Trainingsplatz geschwommen. Dort kam er nicht an, die Polizei nahm ihn am Flussufer fest.
Südkorea
Der südkoreanische Popstar Kim Jaejoong hatte als Aprilscherz geschrieben, dass er sich nicht an die Vorgaben gehalten habe. Nun sei er an Covid-19 erkrankt. Dafür ist er im Netz heftig kritisiert worden.
Coronagrafie
Die FN haben seit dem Beginn der Corona-Pandemie mehr als 2900 Artikel publiziert, die sich mit Fallzahlen, Auswirkungen, Absagen, Lockerungsmassnahmen und vielem mehr beschäftigten. In einer losen Serie blicken wir zurück.
Konzeption und Umsetzung: Yves Bertrand und Caroline Bürgy Poffet
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