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«Kurzlebig im Leben zappen»

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Autor: Mit ANNEMARIE SCHOBINGER sprach CHRISTIAN SCHMUTZ

Wenn Sie nun das Kollegium verlassen: Ist das Gefühl vergleichbar mit dem der Maturandinnen und Maturanden?

Jedes Abschiednehmen hat seine ganz eigene Physiognomie. Meine Zukunft ist auch nicht vergleichbar mit derjenigen eines 19- oder 20-jährigen Maturanden. Das sage ich ganz ohne Resignation, denn ich habe noch sehr viel vor. Es ist einfach eine Realität.

Wie haben sich die Schule und der Unterricht in all den Jahren verändert?

Die Grösse der Schule hat sich vor allem verändert. Heute machen viel mehr Jugendliche das Gymnasium als noch vor 35 Jahren, als ich als ganz junge Lehrerin an die «Académie Sainte-Croix» kam. Mit Beginn des kommenden Schuljahres werden wir am Collège Sainte-Croix zum ersten Mal über 1000 Schülerinnen und Schüler empfangen. Damit verändert sich auch das Gesicht der Schule.Ganz einschneidend war die Einführung der «neuen Matura» 1995. Auch der Unterricht hat sich sehr verändert. Heute sind die technischen Mittel, die mit der Entwicklung der Mikrotechnik zusammenhängen, nicht mehr aus dem Unterricht wegzudenken. Nach wie vor bleibt aber die Persönlichkeit der Lehrperson entscheidend. Nichts kann ihre Ausstrahlung ersetzen. Diese Tatsache ist unabhängig von den technischen Mitteln.

Und die Schülerinnen und Schüler?

Was mir am meisten auffällt in der Veränderung der Schüler: die Kurzlebigkeit, das, was ich «im Leben surfen» und «im Leben zappen» nenne. Das ist aber nicht nur typisch für unsere Jugend, unsere Gesellschaft ist davon geprägt. Es entstehen keine Lebensentwürfe mehr, sondern Pläne für das kommende Wochenende und die nächsten Ferien.

Wie müsste sich das Freiburger Erziehungs- und Schulwesen künftig entwickeln?

Das wohl wichtigste Dossier ist die Verkürzung der Ausbildungszeit bis zur Matura. Dieses Bestreben verfolge ich mit grosser Sorge! Bildung ist ein Reifeprozess, der nicht beliebig beschleunigt werden kann. Wegen des ungeheuren Angebots an Freizeitgestaltung und der damit verbundenen Zerstreuung müsste man fast sagen: Der Jugendliche braucht heute mehr, auf keinen Fall weniger Zeit, wenn Bildung auch eine gewisse Tiefe erreichen soll, wo sie den jungen Menschen formt.

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