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Landschafts- und Künstlerkrippen in Tafers

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Landschafts- und Künstlerkrippen in Tafers

Das Sensler Museum ist für die Weihnachtszeit gerüstet

Pünktlich zum ersten Adventssonntag wurde am Freitagabend die traditionelle Krippenausstellung im Sensler Museum eröffnet. Zu sehen sind volkstümliche Landschaftskrippen wie auch Krippen aus Künstlerhand.

Von RUTH SCHMIDHOFER HAGEN

Die Ausstellung «Krippen aus dem Osnabrücker Land» führt den Besucher und Betrachter über verschiedene Materialien und unterschiedliche Inhalte von der Vergangenheit in die Gegenwart. Die Exponate – Leihgaben des Krippenvereins Osnabrück-Emsland – belegen, wie aktuell und lebendig im westlichen Niedersachsen die Tradition der Krippen zur Weihnachtszeit ist.

Eine lange Tradition

«Die Krippen aus der Region Osnabrück sind eigentlich nicht so bekannt, haben aber dennoch eine lange Tradition. Bereits 1629 erwähnte Rudolf von Hellinghausen in seinem Tagebuch eine Klosterkrippe», führt Marie-Anne Fankhauser aus. Besonders stolz ist die Leiterin des Sensler Museums auf acht polychromierte Figuren aus dem 18. Jahrhundert. Die übrigen Figuren – das Jesuskind fehlt leider – stammen aus der Schule von Thomas Jöllemann.

Nachdem aus dem 19. Jahrhundert kaum Hinweise auf die Krippentradition zu finden sind, wurden im 20. Jahrhundert vor allem in Kirchen und Bürgerhäusern wieder vermehrt Krippen aufgestellt.

Mit allem Drum und Dran

Ausgangspunkt der Ausstellung ist die heimatbezogene Weihnachtskrippe von Ferdinand Gösmann aus Osnabrück. Das Krippenhaus ist die Nachbildung eines historischen Fachwerkbaus, welcher inzwischen dem Autobahnbau weichen musste. Zum Gebäude kommen neben den Hirten und den Heiligen Drei Königen auch Bäuerinnen und Mädchen in Osnabrücker und Münstlerländer Tracht. Auch ein Bischof, mit der früher üblichen Schleppe bekleidet, ist auf dem Weg zur Krippe.

Das Ensemble ist in seiner Grösse und Pracht kaum mehr zu überbieten.
Die Besucherinnen und Besucher werden ob der grossen und teils auch farbintensiven Objekte staunen. Hinter der kleinsten Krippendarstellung – ein Keramikstück von 6 mal 8 Zentimeter Grösse – steckt jedoch eine ganz besondere Geschichte.

Die Künstlerin Katharina Hörnschemeyer schuf zusammen mit einem Freund etwa 10 000 dieser so genannten Feldkrippen und schickte sie als «Geschenk der Heimat» den Soldaten an der Ostfront. Das in Tafers ausgestellte Stück wurde 1942 nach Stalingrad geschickt und gelangte nach dem Krieg wieder in die Hände der Künstlerin. Für die Soldaten barg dieses «Stück Heimat» viel Trost.

Neben der volkstümlichen Landschaftskrippe werden im Sensler Museum auch eindrucksvolle Künstlerkrippen aus der Sammlung des Osnabrücker Krippenvereins gezeigt. Die Region Osnabrück kann seit dem Wirken des Bildhauers Heinrich Seling (1843-1912) auf eine blühende Krippentradition zurückblicken.

In Tafers sind unter anderem Krippen aus Stein, Holz, Bronze und Keramik von Ludwig Nolde (1888-1958), Walter Mellmann (1910-2001) sowie zeitgenössischen Kunstschaffenden zu sehen.

Unübersehbar und besonders eindrücklich weist der Verkündigungsengel im Erdgeschoss hinauf in die oberen Geschosse. Willi Witte schuf die 120 Zentimeter grosse Holzskulptur 1987.

Schlichte Figuren
von Walter Mellemann

Im Dachgeschoss dominiert ein grosses Ensemble mit dem Titel «Auf dem Weg nach Bethlehem». Die Figuren sind unbemalt und wirken dadurch ruhig und meditativ. Diese Reduktion auf das Wesentliche wird im Typus der Blockkrippe weitergeführt. Diese Form der Darstellung ist im Osnabrücker Raum verbreitet und wird in verschiedenen Beispielen dokumentiert. Der Künstler Walter Mellemann (1910-2001) ist mit verschiedenen Exponaten vertreten. Seine «Maria im Wochenbett» jedoch ist in ihrer Schlichtheit und Innerlichkeit ergreifend. Beim Betrachten glaubt man die Liebe und Nähe von Mutter und Kind zu spüren.

Die jüngeren und zeitgenössischen Exponate im Dachgeschoss belegen, dass die Gestaltung von Krippen und Krippenfiguren auch in der heutigen Zeit unter Künstlern einen wichtigen Platz einnimmt.

Sensler Museum Tafers. Bis 18. Januar 2004. Öffnungszeiten: Di.-So. 14-17 Uhr (Dezember); Do.-So. 14-17 Uhr (Januar). Montag, 8. Dezember, 14-17 Uhr.

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