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Laute Rennboliden im Naturpark

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Am Samstag und Sonntag zieht der Naturpark Gantrisch nicht Ruhe suchende und Naturfreunde an, sondern Fans schneller und lauter Autos. Zum 44. Mal findet am Wochenende das Gurnigel-Bergrennen statt. Erwartet werden zwischen 10 000 und 15 000 Zuschauer, wie Theo Bertschi, Verantwortlicher Marketing und Sponsoring, sagt. Am Rennen starten 230 Autofahrer und 40 Töfffahrer. Die Palette der Autos reicht laut Bertschi von «kleinen Tourenwagen bis zu Formel-Wagen». Die schnellsten Fahrer sind blitzschnell: Die 3,75 Kilometer lange, kurvige Passstrasse fahren sie in weniger als zwei Minuten ab.

 Diskussion lief bereits

Schnelle und lärmige Rennwagen im Naturpark–lässt sich das vereinbaren? «Das Rennen hat auf alle Fälle seinen Platz», sagt Bertschi. Die Ökobilanz des zweitägigen Anlasses sei um ein Vielfaches besser als diejenige eines Sonntags im Winter, wenn unten Nebel sei und oben die Sonne scheine und somit alle im Privatauto auf den Gurnigel fahren würden. Die Diskussion habe man bereits vor mehr als zwanzig Jahren im Zusammenhang mit dem Waldsterben geführt, so Bertschi. «Damals stand das Rennen auf der Kippe.» Die Berner Politiker hätten aber entschieden, dass man all die bereits bestehenden Veranstaltungen weiterhin durchführen könne.

Generelles Verkehrsproblem

 Beim Förderverein des Naturparks wird der Anlass mit Zurückhaltung kommentiert. «Wir unterstützen das Rennen nicht, aber wir stellten den Anlass bisher auch nicht aktiv in Frage», sagt Naturpark-Geschäftsführer Thomas Gurtner. «Ein Konfliktpotenzial ist aber schon da», fügt er an. Die Lärm- und Abgasemissionen würden bestimmt nicht zur angestrebten Schonung von Natur und Landschaft im Naturpark beitragen. Gurtner relativiert seine Aussage jedoch: «Wir sind uns aber bewusst, dass wir während des ganzen Jahres ein Verkehrsproblem haben, insbesondere im Gurnigel.» Tatsächlich: Das Gebiet ist beliebt bei Ausflugstouristen. Und die meisten reisen mit ihren Privatautos an.

Neues Helikopter-Taxi

Neu können sich die Besucher des Gurnigel-Bergrennens mit einem Helikopter-Shuttle vom Start ans Ziel fliegen lassen. Auch Rundflüge können sie vor Ort buchen. Rundflüge werden laut Theo Bertschi jedoch bereits seit mehreren Jahren angeboten. Die Helikopter seien «leise und modern», sagt der Marketingverantwortliche des Rennens zum neuen Taxi-Angebot in der Luft. Auch Naturpark-Gantrisch-Geschäftsführer Thomas Gurtner weiss vom neuen Angebot. Man habe bis jetzt noch nicht das Gespräch mit den Organisatoren des Bergrennens gesucht. «Aber wenn sich die Veranstaltung in diese Richtung weiterentwickelt, drängt sich die Kontaktnahme auf.»

Mit Helikoptern im Naturpark musste sich der Förderverein bereits befassen: Ein Veranstalter, der Quad-Touren–also Touren auf einem vierrädrigen Geländefahrzeug–im Naturpark anbietet, verkauft auch Helikopter-Rundflüge. Das stösst dem Naturpark Gantrisch sauer auf. «Quad-Touren und Helikopter-Rundflüge im Naturpark sind ein unerwünschtes Angebot. Das hat der Naturpark bereits wiederholt kommuniziert», so Gurtner. Beim Gurnigel-Bergrennen sei jedoch die Ausgangslage speziell: Der Anlass finde nur einmal im Jahr statt, sagt Gurtner. «Und es gab ihn bereits lange vor der Errichtung des Naturparks.»

Informationen: www.gurnigelrennen.ch

Sicherheit: Doppelte Leitplanken montiert

Die über 10 000 Besucher am Gurnigel-Bergrennen beobachten die schnellen Autos nicht nur beim Start und Ziel, sondern auch entlang der Strecke. «In Kurven, bei denen die Zuschauer potenziell gefährdet sind und bei anderen neuralgischen Stellen montieren wir Leitplanken», sagt Theo Bertschi, Verantwortlicher Marketing und Sponsoring des Rennens. Die bestehenden Leitplanken baue man zudem zu doppelten Leitplanken aus, erklärt er. Der Grund: Passiert einem Autolenker ein Unfall und fährt er in eine herkömmliche Leitplanke, würde er in seinem tiefen Rennauto unter der Planke hindurchfahren und sich einklemmen. Die Sicherheitsvorkehrungen kosten laut Bertschi 120 000 Franken; das Budget des Rennens beläuft sich auf 350 000 Franken.

Kinder gehen «fötzelen»

Die Organisatoren sorgten dafür, dass nach dem Rennen das Gelände so schnell wie möglich wieder auf Vordermann gebracht wird, sagt Bertschi. Am Tag nach dem Rennen gehen Schüler der Schule Riggisberg «fötzelen». Dies sei für die Schüler eine willkommene Abwechslung und es gebe einen Zustupf in die Klassenkasse, so Bertschi. Anders sah dies eine Berner Grossrätin: Mit einer Interpellation unter dem Titel «Kinderarbeit nach dem Gurnigel-Bergrennen» sorgte sie im letzten Jahr für Furore. hs

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