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Leben mit einem Geräusch im Ohr

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Leben mit einem Geräusch im Ohr

Aufbau einer Gesprächsgruppe für Tinnitus-Betroffene

Wie kann man mit einem permanenten Pfeifen, Läuten oder Brummen im Ohr ein einigermassen normales Leben führen? Eine Gesprächsgruppe hilft Betroffenen bei der Bewältigung. In Tafers findet am Montag ein Informationsanlass zum Thema Tinnitus statt.

Autor: Von IMELDA RUFFIEUX

«Tinnitus» ist ein medizinischer Fachausdruck, der alle Arten von Ohr- und Kopfgeräuschen umfasst, die nicht durch eine äussere Schallquelle beeinflusst werden. Er kann von den Betroffenen als Pfeifen, Läuten, Klingeln, Sausen, Brummen, Hämmern, Zischen usw. wahrgenommen werden. Tinnitus wird vom lateinischen Wort «tinnire» (klingen) abgeleitet und bedeutet sinngemäss übersetzt «klingen im Ohr».

Jede zehnte Person betroffen

Wie Silvia Hochstrasser von der Interessengemeinschaft Gehörlose, Hör- und Sprachbehinderte der Kantone Bern und Freiburg ausführt, sind in der Schweiz etwa 550 000 Menschen betroffen – etwa 70 000 davon schwer. «Etwa jede zehnte Person leidet darunter», erklärt sie (siehe auch Kasten).Es gibt mehrere mögliche Ursachen, warum jemand plötzlich unter Ohrgeräuschen leidet, wie etwa ein akutes Lärmtrauma, chronische Lärmschwerhörigkeit, ein Hörsturz, die Ménière’sche Krankheit, Stress, Schädelverletzungen, ein Schleudertrauma, Otosklerose, Medikamente, Tumor des Hörnervs, Nackenprobleme und Probleme des Kauapparates. Oftmals können aber die Gründe gar nicht ermittelt werden.

Angst und Verunsicherung

«Tinnitus ist ein individuelles Problem. Jede Person empfindet das Geräusch anders», hält sie fest. Viele Leute, die von Tinnitus betroffen seien, könnten sich mit der Situation gut arrangieren und würden in ihrem privaten und beruflichen Leben dadurch nicht beeinträchtigt.«Ein Ohrgeräusch kann jedoch zuerst mal Angst auslösen und zu Verunsicherung führen», erklärt Silvia Hochstrasser. Die betroffene Person wisse nicht, was dieses Geräusch in ihrem Kopf zu bedeuten habe, und befürchte Schlimmes.Der Besuch bei einem Ohrenarzt könne in diesem Stadium sehr hilfreich sein. «Falls nicht, erlebe ich immer wieder, wie betroffene Personen gegen den Tinnitus ankämpfen wollen», führt sie aus. Es sei auch die Zeit, in der eine Therapie nach der andern aufgesucht werde. «Stellt sich kein Erfolg ein, kann Resignation folgen oder auch ein Umdenken, den Tinnitus anzunehmen», beschreibt die Fachfrau den Verlauf.So individuell jeder Fall von Tinnitus ist, so unterschiedlich sind die Nebenerscheinungen. Sie können von abnormen Lärmempfindlichkeiten, Schlafstörungen bis zu Konzentrationsschwächen und Depressionen gehen, die wiederum zu Isolation führen können. Wer an Morbus Ménière erkrankt ist, ist mit einem Druckgefühl im Ohr, Drehschwindel, Erbrechen und zunehmender Schwerhörigkeit konfrontiert.

Ganzheitliche Therapie

Es gibt sehr viele Therapiemöglichkeiten, zum Beispiel sportliche Tätigkeit, Entspannungstechnik, Körpertherapie, Psychotherapie, Geräusch- und Hörtherapie. «Ich erachte es als wichtig, dass die betroffene Person sich für eine Therapieform entscheidet, die sie ganzheitlich anspricht und nicht davon ausgeht, dass die gewählte Therapie den Tinnitus beseitigt», hält Silvia Hochstrasser fest.Eine seriöse Therapie bringe bis heute das Ohrgeräusch nicht zum Verschwinden, sondern könne helfen, dass dieses nicht mehr als quälender Mittelpunkt des Lebens empfunden werde und so an Stellenwert verliere, führt sie aus.

Tinnitusgruppe geplant

Die Interessengruppe plant, in der Region eine Gesprächsgruppe mit Tinnitus-Betroffenen aufzubauen. Zu lädt der Verein für Hörbehinderte, Pro Audito Freiburg, am kommenden Montag zu einem Informationsabend ein. «Ich denke, nur schon der Austausch mit anderen Betroffenen kann persönlich viel bringen. Hier trifft man Leute, die einen verstehen. In diesem geschützten Rahmen kann auch offen über Probleme, Fragen oder Ängste diskutiert werden. Gegenseitige Tipps und Ratschläge können unterstützend sein, den eigenen Weg zu finden, wie die Toleranzgrenze gegenüber dem Ohrgeräusch erhöht werden kann», hält Silvia Hochstrasser fest. Sie wird die neue Tinnitus-Gruppe begleiten.Informationsabend am Montag, 30. Oktober 2006, um 19.30 Uhr im Rest. Maggenberg in Tafers.

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