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Lieber ins Tagesheim als ins Pflegeheim

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Ein Nachmittag am grossen Tisch im Aufenthaltsraum im Tagesheim St. Wolfgang: Vier Frauen und ein Mann sitzen heute in der Runde. Gerade sind sie von ihrem Mittagsschläfchen aufgestanden und machen sich bereit, in den Park zu gehen. Dort, unter einem grossen Baum, bei einem angenehmen Lüftchen, verbringen sie den Nachmittag mit Reden, Spazieren, Jassen und anderen Spielen. Am Morgen haben sie zusammen Kaffee getrunken, das Gedächtnis trainiert, geturnt und gespielt, bis es Zeit für das Mittagessen war–ein typischer Tag im Tagesheim.

Gemeinsam statt einsam

Fünf Tage die Woche kommen in St. Wolfgang Betagte aus dem ganzen Bezirk zusammen. Viele wohnen ansonsten alleine zu Hause, so dass der Aufenthalt im Tagesheim für sie willkommene soziale Kontakte ermöglicht. «Ich habe meinen Lebenspartner verloren und war viel alleine», erzählt Madelaine Siffert aus Schmitten. Die 70-Jährige kommt seit zwei Jahren dreimal die Woche nach St. Wolfgang. «Das gibt mir Abwechslung.» Sie schätze den Kontakt mit anderen Leuten, sagt sie. Das bestätigt auch Marie Zahno aus Heitenried, seit drei Jahren Dauergast im Tagesheim. Ihr gefällt, dass es im Tagesheim meistens fröhlich zu und her geht. Für den einen oder anderen Lacher sorgt Willy Lauper. Der Plasselber ist an diesem Tag der Hahn im Korb und sowieso immer für einen guten Spruch zu haben. «Ich bin einmal in der Woche hier», sagt der 85-Jährige. Er ist krankheitsbedingt auf die Betreuung durch seine Frau angewiesen. Den Tag, den er im Tagesheim verbringt, schenkt er ihr sozusagen. «So hat sie einmal ein wenig Zeit für sich und kann etwas für sich selbst unternehmen», sagt er.

Stütze der Selbständigkeit

Die Gäste des Tagesheims sind sich bewusst, wie wertvoll diese Institution ist. Madelaine Siffert spricht aus, was für die meisten anderen gilt: «Wenn ich nicht hierhin kommen könnte, müsste ich in ein Pflegeheim eintreten.» In ihrem Fall bilden das Wohnen in einer altersgerechten Wohnung, die Spitex, der Mittagstisch im Pflegeheim Schmitten und das Tagesheim vier Stützen, ohne die ein selbständiges Leben unmöglich wäre. «Zu uns können alle Leute kommen», sagt Ivo Zumwald, Geschäftsführer der Stiftung St. Wolfgang, die das Tagesheim betreibt. Die einzige Bedingung sei, dass die Betagten nicht zu stark pflegebedürftig sind. Das Tagesheim ist flexibel: Wenn jemand den gewohnten Tag verschieben oder einen zusätzlichen kommen will, ist dies kein Problem.

Familiäre Stimmung

Die Tagesgruppen sind bunt zusammengewürfelt, und kaum jemand kannte sich vor dem Zusammentreffen im Tagesheim. «Das geht sehr gut», sagt die Tagesheim-Verantwortliche Yvonne Meyer. «Die Leute freuen sich her- zukommen.» Gerade für Leute mit psychischen Problemen sei eine geregelte Tagesstruktur ein guter Grund, morgens aufzustehen. Es entstünden gute Kontakte, Bekanntschaften und manchmal sogar Freundschaften. «Die Leute erzählen einander aus ihrem Alltag und ihrem Leben.»

Die Betagten werden jeweils von einem Dreierteam umsorgt, bestehend aus Betagtenbetreuerinnen und Pflegefachfrauen. «Wir legen viel Wert auf Aktivierung», sagt Yvonne Meyer. Singen, Turnen und Gedächtnisübungen gehören dazu. Auch persönliche Interessen werden berücksichtigt. «Eine unserer Klientinnen bäckt gerne. Also darf sie dies bei uns tun.» Andere verrichten kleine Werkarbeiten. «Jassen ist besonders beliebt.»

Vorschau

Offene Türen am Mittwoch

Das Tagesheim St. Wolfgang hat vom Kanton 15 Tagesheimplätze bewilligt bekommen. Es ist damit das grösste von acht solchen Einrichtungen mit total 62 Plätzen. «Wir sind derzeit etwa zu zwei Dritteln belegt», sagt Ivo Zumwald. Er ist überzeugt, dass der Bedarf angesichts der vielen Vorteile eigentlich grösser ist, dass aber viele Angehörige und Betagte die Struktur zu wenig kennen. Schon alleine die Kosten sind ein Argument: «Ein Tag im Tagesheim kostet 50 Franken. Ein Tag in einem Pflegeheim 170 bis 350 Franken», sagt Ivo Zumwald. «Je mehr Betagte durch ein Tagesheim oder andere stützende Angebote den Pflegeheim-Eintritt hinausschieben können, umso besser.» Am Mittwoch, 29. August, öffnet das Tagesheim St. Wolfgang seine Türen und zeigt allen Interessierten unverbindlich, wie es zu und her geht. «Wer Interesse hat, kann bei uns auch einen Schnuppertag verbringen», erklärt Yvonne Meyer.im

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