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«Lieber nicht wieder eine Katerstimmung»

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Autor: Imelda ruffieux

Trotz des ernsten Themas ging es nicht den ganzen Abend ernst zu und her am Informationsabend mit Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf. Offen und herzlich, aber auch schlagfertig und ab und zu gewürzt mit einem feinen Seitenhieb auf Christoph Blocher beantwortete die «Schweizerin der Jahres 2008» eingangs die Fragen von zwei Klassen der OS Düdingen.

Umgang mit Kritik

Sie verriet dabei zum Beispiel, dass sie ab und zu die Stadt Freiburg inkognito besuche und dass ein normaler Bundesrätinnen-Arbeitstag von 6.45 Uhr bis Mitternacht dauert. «Sachliche Kritik muss man als Politikerin ertragen. Schwieriger wird es für mich, wenn Journalisten über meine Kleidung und Frisur diskutieren», meinte sie auf die Frage, wie sie mit Kritik umgehe.

Ein Schüler wollte von ihr Tipps für die Berufswahl. «Man sollte das tun, woran man Freude hat. Der Weg dazu ergibt sich dann. Jeder Jugendliche sollte sich die Frage stellen, was er aus seinem Leben machen will.»

Lieber keine Wiederholung

In ihrem Referat erinnerte sie an den Werdegang der Bilateralen Abkommen und des Personenfreizügigkeitsabkommens. «Wir wollen am 8. Februar 2009 nicht wieder mit derselben Katerstimmung aufwachen, wie 1992 nach dem Nein zum Europäischen Wirtschaftsraum», erklärte sie und erinnerte an die wirtschaftlich schwierigen Zeiten von damals. «Das könnte auch dieses Mal passieren. Ein Nein würde wieder viele Unternehmen veranlassen, ihre Produktion in die EU zu verlagern.»

Fortschritte gemacht

Die Bundesrätin verhehlte nicht, dass in den neuen EU-Ländern Bulgarien und Rumänien noch einiges im Argen liegt. «Der Unterschied zum EU-Niveau ist noch gross. Doch es wurden in den letzten zwei Jahren enorme Fortschritte gemacht – auch dank der EU-Unterstützung.»

Dass die Schweiz von Bürgern der beiden Länder überflutet werden könnte, wies sie von sich: «Die wollen nicht alle auswandern, sondern lieber vor Ort arbeiten», und sie erinnerte daran, dass die Gegner dieses Argument schon 2005 bei der Abstimmung über die Osterweiterung gebracht hätten. «Heute zeigt die Erfahrung, dass diese Ängste sich nicht bewahrheitet haben.»

Auch die Angst vor dem Verlust von Arbeitsplätzen sei unbegründet. «Ausländische Unternehmen haben Interesse an der Schweiz, weil sie steuertechnisch und in Bezug auf das einzigartige Ausbildungssystem, vorteilhaft ist.»

Beschwerlicher Weg

Die Bundesrätin wies darauf hin, wie isoliert die Schweiz wäre, wenn die Personenfreizügigkeit nicht mehr weitergeführt würde. «Beim ersten Mal konnten wir mit 15 uns wohlgesinnten Staaten eine schweizgerechte Lösung aushandeln. Heute hätten wir es mit 27 Ländern zu tun.» Neue bilaterale Verträge auszuhandeln, wäre ein beschwerlicher Weg mit unbekanntem Ausgang.

Dies betonte Eveline Widmer-Schlumpf auch in der von Oberamtmann Nicolas Bürgisser geleiteten Diskussion auf die Frage, ob nach einem Nein der EU-Beitritt allenfalls wieder aktuell werde. Eine Kosten-Nutzen-Analyse der Personenfreizügigkeit in Franken abgerechnet, wie dies ein Zuhörer verlangte, konnte sie nicht vorlegen. Sie wies aber darauf hin, dass viele Unternehmen, etwa im Gesundheits- oder im Bauwesen ohne die Abkommen grosse Personalprobleme hätten.

Grosser Beifall

Mit lang anhaltendem Applaus wurde Eveline Widmer-Schlumpf am Ende des von der Region Sense, vom Gewerbeverband Sense, der Freiburger Handelskammer und des Forums liberale Wirtschaftspolitik organisierten Anlasses verabschiedet.

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