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Liebeserklärung ans Schloss Greyerz

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Liebeserklärung ans Schloss Greyerz

Yves Eigenmann hat im historischen Bau ein Jahr lang Menschen, Mauern und Materialien fotografiert

Die neue Ausstellung im Schloss Greyerz ist gewissermassen eine in eigener Sache: Der Fotograf Yves Eigenmann hat während eines Jahres Impressionen vom Schloss gesammelt. Eine Hommage an die alten Mauern und an die Menschen, die sie bevölkern.

Von RAOUL BLANCHARD
und ANITA PETROVSKI

Das Schloss Greyerz, dominant auf einem Hügel inmitten der Freiburger Voralpen gelegen, ist ein Ort von magischer Ausstrahlung. Hier verbinden sich Vergangenheit und Gegenwart zu einem kraftvollen Ganzen. Dies bewog den Fotografen Yves Eigenmann, sich während eines Jahres intensiv mit diesem Schloss zu beschäftigen. Entstanden ist eine sensible Reportage, im Schloss zu sehen bis Mitte April.

Die Ausstellung «Augenblicke eines Jahres» umfasst eine Auswahl von 56 Schwarz-Weiss-Aufnahmen. Dank der hochwertigen Tintenstrahl-Vergrösserungen (siehe Kasten zur Technik) kommt die Qualität der Fotografien besonders zur Geltung. Die Arbeit von Yves Eigenmann beeindruckt durch ihre Ausgereiftheit: raffinierter Bildaufbau, extreme Tiefenschärfe und subtile Hell-Dunkel-Effekte. Angereichert ist das Ganze mit einer feinen Prise Humor.

Das Schloss

Im Gewölbten Saal führt Yves Eigenmann den Besuchern das Grafenschloss auf eindrückliche Weise vor Augen. Er präsentiert das über 800-jährige Bauwerk in seiner ganzen Majestät und Würde, eingebettet in die prachtvolle Greyerzer Landschaft. Langsam nähert sich der Blick. Vergleichbar einem guten Erzähler, wechselt der Fotograf den Rhythmus in der Abfolge: Weiträumige Panoramen alternieren mit überraschenden Details, bekannte Ansichten kombiniert er mit verblüffenden Perspektiven.

Yves Eigenmann setzt die verschiedenen Jahreszeiten ins Bild, fängt gekonnt ihre atmosphärischen Stimmungen ein. Er braucht kein Kunstlicht, sondern setzt das Sonnenlicht ein. Dadurch gelingt es ihm, die natürlichen Eigenheiten und Strukturen verschiedenster Materialien unverwechselbar wiederzugeben: Stein, Holz, Ziegel, Metall, Schnee oder die Vegetation. In diesem ersten Teil der Ausstellung spielen die Menschen nur eine marginale Rolle. Sie sind einfach Passanten, deren Präsenz angesichts der Dimensionen des Schlosses kaum von Belang ist.

Die Kinder

Ganz anders sind die Aufnahmen im Zeughaussaal. Als aufmerksamer Beobachter hat Yves Eigenmann verschiedene Aktivitäten und Ereignisse verfolgt, die während eines Jahres im Schloss stattgefunden haben. Sein Interesse galt sowohl den offiziellen Anlässen wie den kleinen Ereignissen hinter den Kulissen.

Bei den Schatzsuchen und Schlossgeschichten faszinierten ihn die freudige Erwartung und grosse Aufmerksamkeit der Kinder. Ohne aufdringlich zu sein, mischt er sich unter die Gruppe, bringt die Interaktion zwischen Erzähler und Publikum voll zur Entfaltung.

Die Künstler

Ende August fand im Schloss ein Atelier für alte Musik statt. Unter kundiger Anleitung baute ein Gruppe Musikbegeisterter nach traditioneller Art eine barocke Gambe. Die Aufnahmen überzeugen durch raffinierte Komposition und nuancierte Hell-Dunkel-Effekte. Die kreative Konzentration, die diesen Anlass prägte, ist deutlich zu spüren.

Der Auf- oder Abbau einer Ausstellung ist ein Moment intensiver Tätigkeit und fordert sowohl das Schlossteam wie den Künstler. Mit Feingefühl und Humor zeigt Yves Eigenmann das Wechselspiel zwischen Mensch und Kunstobjekt. Diese Aufnahmen erinnern in ihrer Art an die grossen Meister der französischen Fotografie wie etwa Henri Cartier-Bresson oder Robert Doisneau.

Die Besucher

Das Schloss ist auch ein repräsentativer Ort, an dem oft festliche Empfänge stattfinden. Stellvertretend für sie alle zeigt uns der Fotograf den Botschafterempfang. Da er unter misslichsten Wetterverhältnissen stattfand, entfaltet sich rund um Bundespräsident Joseph Deiss eine veritable Regenschirmparade.

Bei guter Witterung hingegen lädt das Schloss zum Verweilen ein. Einige Fotos zeigen uns, wie sich ein Besuch ideal mit einem Nickerchen abrunden lässt. Die Ausstellung endet mit zwei Aufnahmen von grafischer Prägnanz. Auf dem regelmässigen Muster der Innenhof-Pflästerung vergnügen sich Kinder. Sie laden uns ein, die Welt der Fotografie zu verlassen und uns selbst auf eine Entdeckungsreise durch das Schloss zu machen.

«Augenblicke eines Jahres. Fotografische Reportage von Yves Eigenmann»: Bis zum 17. April im Schloss Greyerz. Öffnungszeiten: täglich von 10 bis 16.30 Uhr (bis 31. März) respektive von 9 bis 18 Uhr (ab 1. April). Weitere Infos: www.schloss-greyerz.ch.
Der Fotograf

Yves Eigenmann wurde am 30. Januar 1954 in Bern geboren. In Freiburg und Yverdon absolvierte er eine Ausbildung zum Bauzeichner und Fotografen.

1980 zog es den jungen Mann nach Montreal. Während zehn Jahren arbeitete er in seiner neuen Heimat, unter anderem im bekannten Centre Canadien d’Architecture.

Freiberufliche Arbeit

Anfang der Neunzigerjahre kehrte er in die Schweiz zurück. Seither verbindet er seine freiberufliche Tätigkeit als Fotograf mit einer Anstellung als technischer Mitarbeiter im kantonalen Kulturgüterdienst in Freiburg. rb/ap
Die Technik

Die Fotos der Ausstellung wurden analog in folgenden Formaten aufgenommen: 24 x 36 mm, 6 x 6, 6 x 9 und 20 x 25 cm. Anschliessend wurden sie digitalisiert und mittels Piezographie auf hochwertiges Papier (Hahnemühle 188g/m2) gedruckt.

Neuartiges Verfahren

Die Piezographie ist ein neuartiges Tintenstrahl-Druckverfahren für digitale Schwarz-Weiss-Fotos. Mit ihr können alle Vorzüge der elektronischen Bildbearbeitung ausgenutzt werden. Dank der Tinte mit Kohlenpigmenten erreichen die Abzüge eine Qualität und Haltbarkeit, wie sie bisher nur traditionelle Vergrösserungen auf silberhaltigem Papier aufwiesen. rb/ap

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