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Lieferengpässe: Die grosse Unsicherheit der Sportgeschäfte

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

In ein Sportgeschäft gehen und genau den Skischuh kaufen, der einem passt: Das geht momentan nicht. Wegen der globalen Lieferengpässe fehlt es in den Freiburger Sportgeschäften an Material. Die Unsicherheit ist gross – und dürfte noch eine Weile andauern.

In China schliesst eine Fabrik wegen eines Covid-Ausbruchs. Die Lieferung eines Teilchens für Langlaufschuhe verzögert sich deswegen. Die Langlaufschuhe können in der Produktionsstätte nicht zusammengebaut werden. Und im Sportgeschäft Mondo Sport in Murten bleibt deshalb das Regal mit den Langlaufschuhen leer. «Wir haben momentan Langlaufskis, aber keine Schuhe für klassischen Langlauf», sagt Laurent Brülhart von Mondo Sport. Er fügt an: «Wir sind ein Sportgeschäft im Flachland und führen nicht so viele Marken wie eines in den Bergen. Wenn dann eine Marke Produktionsschwierigkeiten hat, trifft uns das.»

Brülhart sagt: «Wir sehen momentan, wie sehr wir von den globalen Lieferketten abhängig sind. Die Fabrikschliessungen ziehen einen ganzen Rattenschwanz hinter sich her.» Hinzu komme, dass oft Container fehlten, um die Ware zu transportieren.

Nicht das volle Sortiment

Die Lieferengpässe betreffen derzeit sämtliche Sportgeschäfte. Im Side Cut in Schwarzsee spürt man das besonders bei den Schneeschuhen und der Touren-Ski-Ausrüstung. Zwar sind die Regale nicht leer; es gibt dank voller Lager sowohl Schneeschuhe als auch Touren-Ski. «Aber wir haben nicht das volle Sortiment», sagt Geschäftsleiter Mark Huber.

Wer etwas ganz Bestimmtes sucht, der wartet unter Umständen eine unbestimmte Zeit.

Mark Huber
Geschäftsführer Side Cut

Ein Beispiel: Schneeschuhe einer bestimmten Marke hat Huber im Februar 2021 bestellt. Sie hätten im September ankommen sollen, sind aber immer noch nicht da. Huber hat keine Ahnung, wann sie kommen. «Der Importeur weiss es selber nicht.» Und die Produzenten könnten auch nicht viel tun. Denn meist liege es an Einzelteilen, die nicht geliefert werden könnten. Wenn bestimmte Gelenke oder Schnallen fehlen, dann kann das Produkt auch nicht zusammengebaut werden. «Wir sind das letzte Glied in der Kette und können eigentlich nichts weiter machen als warten», sagt Mark Huber. «Die Kundinnen und Kunden können auch nicht auf andere Anbieter ausweichen. Denn wenn es am Ursprung klemmt, sind die Produkte nirgendwo erhältlich.»

Lager gefüllt

Das Geschäft Dany Sport in Marly hat momentan weniger Probleme mit Schneeschuhen. «Nach dem Outdoor-Boom und der grossen Nachfrage im vergangenen Winter haben wir sehr viele bestellt; die Lager sind voll», sagt Geschäftsführer Christophe Mauron. Im letzten Winter seien die Lieferengpässe noch weniger erheblich gewesen.

Christophe Mauron hat jetzt aber Mühe mit Skis, Skischuhen und Langlaufbedarf. Im schneereichen November und Dezember hat sein Geschäft relativ viel verkauft, und jetzt kommt kaum noch Nachschub. «Wir haben nicht damit gerechnet, dass es so schwierig wird.»

Derzeit bereitet er bereits die Bestellungen für die Wintersaison 2022/23 vor. Das sei aber auch schwierig, denn er wisse nicht, wann das Material komme und ob er auch wirklich die bestellte Anzahl erhalte. Er gibt ein Beispiel: «Wenn ich 200 Paar Skis will, bestelle ich 300. Denn ich weiss nicht, ob ich 100, 150, 200 oder wirklich 300 Paar Skis erhalte.» Und wenn er tatsächlich 300 Paar erhalte, bleibe er unter Umständen auf dem Material sitzen. Die Unsicherheit sei momentan riesig. 

Genervte Kunden

Das sei auch für die Kundinnen und Kunden nicht einfach, so Mauron. «Sie haben zwar Verständnis, wenn sie warten müssen.» Wenn es aber allzu lange dauere, reagierten sie teils genervt.

Es ist wahnsinnig frustrierend, dass wir den Kunden nicht einmal ein genaues Lieferdatum angeben können. Wir wissen es schlichtweg nicht.

Christophe Mauron
Geschäftsführer Dany Sport

Laurent Brülhart von Mondo Sport hat aber auch erlebt, dass viele Kundinnen und Kunden um die Lieferengpässe wissen, weil sie in vielen Branchen ein Problem sind. Im Sportbereich ist nebst Wintersportartikeln die Veloproduktion stark betroffen. Mark Huber vom Side Cut erzählt von Kunden, die seit September 2020 auf ein Velo warten. Lieferdatum wäre März 2021 gewesen. «Die Produzenten haben teils sogar Bestellungen storniert, weil sie die Nachfrage schlicht nicht bewältigen können. Und manche haben eine Limite für mögliche Bestellungen eingeführt, damit nicht gehamstert wird.»

Wann sich die Lage bessert, ist nicht absehbar. Die befragten Sportgeschäfte gehen davon aus, dass es noch die nächsten zwei bis drei Jahre so bleiben wird. Christophe Mauron sagt: «Ich habe gehört, dass sich manche Fabrikarbeiter in Fernost andere Jobs suchen, weil die Fabriken ständig schliessen. Es könnte also in Zukunft einen Personalmangel geben.» Zudem sei absehbar, dass die Preise im nächsten Jahr wegen der Engpässe steigen. Mark Huber meint: «Wir müssen lernen, damit umzugehen, dass nicht immer alles im Überfluss verfügbar ist.»

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