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Love is love

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Das vom Volk im vergangenen Februar angenommene Verbot der Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung oder die vom Parlament ge­nehmigte Ehe für alle: Die Schweizer LGBTQIA+-Bewegung konnte sich in diesem Jahr über den einen oder anderen Meilenstein freuen. Doch im Kampf um Freiheit und Anerkennung bleibt noch vieles zu tun, glauben Vertreter der Freiburger Organisation Lago, die die Interessen der LGBTQIA+-Bewegung vertritt.

Bitte beschreibt euch und das, was ihr macht.

Alexi Graça Simoes: Lago ist eine LGBTQIA+-Organisation in der Stadt Freiburg, die aus jungen Leuten besteht. Wir sind offen für alle. Dabei ist es egal, welcher Sexualität, welchem Geschlecht, welcher Rasse oder Ethnie jemand angehört. Unser Ziel ist es, dass jede Person von der LGBTQIA+-Community sich bei uns wohl-, akzeptiert und zugehörig fühlt. Bei uns können sie ihre Erfahrungen an unserem Café Queer teilen, wo wir Verschiedenes bei einem Drink in einer entspannten Atmosphäre the­matisieren. Wir organisieren auch verschiedene Veranstaltungen.

Was sind eure Ziele für dieses Jahr und die Zukunft?

Alexandra C. Nydegger Cortés: Wir wollen dieses Jahr mit dem weiterfahren, was Lago immer vorgeschlagen hat, das heisst Enthusiasmus, Unterhaltung, Aktivismus, Sicherheit und Gemeinsamkeit. Es kommen neuen Formate und neue Formen der Zusammenarbeit bei Aktivitäten und Events. Gleichzeitig müssen wir mit den Corona-Beschränkungen leben. Auf lange Frist wünschen wir uns, dass unsere Organisation sichtbarer wird und mehr Leute erreicht. Wir würden uns freuen, der freiburgischen Landschaft mehr Farbe zu verleihen.

Der Juni war der sogenannte Pride-Monat. Welche Bedeutung hat die Pride und wieso ist sie so wichtig?

Nydegger Cortés: Meiner Meinung nach ist die Pride eine Gedenkfeier für die vergangenen Kämpfe und die mutigen Personen, die daran beteiligt waren, damit wir als LGBTQIA+-Personen so leben können, wie wir es heute tun. Sie erinnert uns auch daran, dass der Kampf noch lange nicht vorbei ist und dass wir uns aufrecht halten müssen. Für mich geht es nicht darum, stolz zu sein, weil ich LGBTQIA+ bin, sondern eher darum, dass ich mich dafür nicht schäme. Ich bin stolz auf das, was es bedeutet, ich selbst zu sein, mit Legitimität und Sichtbarkeit. Schliesslich ist die Pride eine Feier der Differenz und der Lebewesen, der Arten zu lieben und seine Sexualität oder Identität auszudrücken, eine Feier des Fühlens ganz einfach. Die Pride ist eine fröhliche und engagierte Darstellung der Schönheit der menschlichen Diversität.

Léa Perruchoud: Für uns ist die Pride ein universeller Event, der uns ermöglicht, weiterhin gegen Diskriminierungen der LGBTQIA+-Community zu kämpfen und gehört zu werden, und gleichzeitig feiern wir Diversität, Akzeptanz und Harmonie. Es ist eine Behauptung von sich selbst vor allen Augen und erinnert daran, dass wir sichtbar sind.

Wie war die Pride in Freiburg zu spüren?

Nydegger Cortés: Sie war immer eher positiv, auch wenn es hie und da Dämpfer gegeben hat.

Graça Simoes: Die Stadt Freiburg ist eine sehr offene Stadt, doch das ist in einigen anderen Städten im Kanton nicht der Fall. Ich denke, dieses Jahr hat uns die Pride noch mehr Lust gegeben, raus auf die Strassen zu gehen, auch wenn wir in dieser aussergewöhnlichen Situation sind.

Welche Erfolge konntet ihr im Juni oder generell feiern?

Nydegger Cortés: Wir konnten im Juni und in den Monaten zuvor einiges feiern: die positiv verlaufene Volksabstimmung über die Ausdehnung des Antidiskriminierungsgesetzes auf die sexuelle Orientierung, die Annahme der Ehe für alle durch das Parlament, die Möglichkeit der künstlichen Befruchtung für lesbische Paare. Wir haben danach sowohl in Freiburg als auch in Lausanne und Genf ein «Kiss-in» organisiert, und wir haben gesehen, wie viele Leute bereit waren, daran teilzunehmen. Wir feierten auch die Bereitschaft einer wichtigen Schweizer Partei, sich für unsere Rechte einzusetzen. Auch haben viele Organisationen, die eigentlich nicht LGBTQIA+ sind, Events organisiert, die etwas damit zu tun haben. Das ist Zeichen eines schönen Fortschritts in der Empathie und der sozialen Gerechtigkeit.

Was muss sich in Freiburg oder in der Schweiz noch ändern?

Nydegger Cortés: Die Geschwindigkeit, mit der sich Sachen entwickeln, und die Stellungnahme, die spürbarer sein soll. Die politische Korrektheit und der Vorwand der Meinungsfreiheit blockieren eine Vision, die inklusiver, humaner und offener, aber weniger dogmatisch ist.

Perruchoud: Wir brauchen auch ein grösseres Angebot an Veranstaltungen und Orten wie Bars für die LGBTQIA+-Community.

Graça Simoes: Wir müssen anfangen, die Bevölkerung von klein auf zu sensibilisieren und zu informieren, um eine Entwicklung zu fördern, die unserem Bereich vielleicht besser entspricht. Das würde viel Stigmatisierung und Stereotypen vermeiden helfen, die in unserer Mentalität verankert sind.

Wie wollt ihr weiter vorgehen im Kampf für die Anerkennung der LGBTQIA+-Gemeinschaft?

Nydegger Cortés: Indem wir uns informieren, bei Entscheidungen wie zum Beispiel bei Wahlen Stellung nehmen, Informationen oder Projekte verbreiten und natürlich an Veranstaltungen und Aktivitäten teilnehmen, die ein Statement sind und Sichtbarkeit zeigen.

Das letzte Wort?

Nydegger Cortés: Ich wünsche, dass wir verstanden werden und dass man acht gibt auf uns und auf alles, was uns ausmacht.

Graça Simoes: Seien wir stolz auf das, was wir sind, und hören wir nicht auf, gegen jegliche Formen der Diskriminierung zu kämpfen!

International

Pride-Feier ist in Ghana nur virtuell möglich

In Ghana sind gleichgeschlechtliche konsensuale sexuelle Handlungen illegal. In den Medien fordern Vertreter aus Religion und Politik denn auch ein hartes Vorgehen der Staatsgewalt gegen LGBT-Menschen. Im Juli sollte Accra die erste Jahreskonferenz der Pan Africa ILGA (Vereinung für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transsexuelle und Intersexuelle) stattfinden, doch sie wurde ohne Begründung von Präsident Nana Akufo-Addo verboten. Die Pride wurde in Ghana dieses Jahr aber trotzdem gefeiert. Die LGBT+ Rights NGO organisierte im Juni 18 Live-Gespräche auf Instagram mit bis zu 1000 Zuschauerinnen und Zuschauern.

jd

Definition

Was das Kürzel LGBTQIA+ bedeutet

LGBT ist eine aus dem englischen Sprachraum übernommene Abkürzung für Lesbian, Gay, Bisexual and Transgender (lesbisch, schwul, bisexuell, transsexuell). Mit dem Aufkommen der Queer-Theorie schlossen sich queere Personen der Sammel- bewegung an (LGBTQ). Im Folgenden wurde die Bezeichnung ergänzt mit I für intersexuelle Personen, dann mit A für asexuelle Personen und schliesslich mit einem +-Zeichen für weitere Geschlechtsidentitäten (LGBTQIA+). Alle Untergruppen fordern Freiheiten in Bezug auf die gesellschaftlich geprägte zweigeschlechtliche Gender-Ordnung.

TJ

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