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Luc Weyermann über Umwege, Stolz und eine Auszeichnung

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Die Stiftung Polaris hat Luc Weyermann als einen der besten Lehrabgänger in seiner Branche ausgezeichnet. Was dieser Preis für ihn bedeutet und welche Richtung er eigentlich einschlagen wollte, verrät der Detailhandelsfachmann aus Gurwolf im Gespräch. 

«Eigentlich hatte ich das alles etwas anders geplant», sagt Luc Weyermann und schmunzelt. Der 18-Jährige sitzt entspannt in einem Café und lässt die letzten Wochen und Monate Revue passieren. Vor einiger Zeit hat er die dreijährige Ausbildung zum Detailhandelsfachmann Eisenwaren abgeschlossen. Mit Bravour: Neben der Schlussnote 5,5 darf Weyermann auch eine Auszeichnung der Förderstiftung Polaris sein Eigen nennen. 

Wenn man ihm vor vier Jahren gesagt hätte, dass er seine Lehre so beenden würde, dann hätte er das wohl kaum geglaubt, wie er sagt. «Nach der Schule wollte ich eher etwas in der Richtung Informatik oder Technik allgemein finden», erzählt er. Nach einer erfolglosen Suche landete er schliesslich bei der Joggi AG in Murten. «Ich wurde darauf aufmerksam gemacht, dass sie hier noch jemanden suchen und habe einfach gedacht: ‹Ich probiere mal›», sagt Weyermann. 

Er sei zuerst schnuppern gegangen, dann habe sich schnell herausgestellt, dass er sich im Eisenwarenhandel überraschend wohlfühlt. Er erinnert sich:

Am Anfang hatte ich keine Ahnung von unserem Sortiment. Aber je mehr ich über die einzelnen Dinge gelernt habe, desto spannender fand ich es.

Viele neue Kontakte 

Auch das junge Team hat Weyermann seinen Einstieg in die Arbeitswelt erleichtert. «Ich habe viele Kollegen gefunden und tolle neue Kontakte geknüpft», sagt er. Die Joggi AG in Murten beschäftigt junge Leute und Lernende in vielen Bereichen. Zwischen verschiedenen Werkzeugen, Bohrmaschinen, Arbeitskleidern und einem grossen Schraubensortiment tauchte Weyermann also in die Arbeitswelt ein. «Am Anfang fand ich es noch schwierig und stressig, Anrufe entgegenzunehmen», erinnert er sich mit einem Schmunzeln. Besonders, weil er zu Beginn das Sortiment nicht so gut gekannt habe, sei es eine Herausforderung gewesen, herauszufinden, was der Kunde genau suche. Aber auch das habe sich mit der Zeit gebessert. Am liebsten sei er aber an der Kasse, stellt Weyermann klar.

Die Schule war zu Beginn eher ein notwendiges Übel, das mit der Lehre einherging. Doch daran sollte sich schnell etwas ändern. «Ich war nie ein guter Schüler», sagt Weyermann. In der obligatorischen Schulzeit habe er immer ein wenig gehadert, wollte einfach irgendwie durchkommen. «Eigentlich war das auch mein Ziel für die Lehre», sagt er. Doch nach und nach änderte sich seine Einstellung. 

Mehr Motivation und Reife

«Ich bin motivierter geworden und viel reifer», sagt er. Ihm sei bewusst geworden, dass er hier etwas für die Zukunft tue. «Ausserdem hatte ich in der Berufsschule eine ganz andere Beziehung zu den Lehrpersonen, das hat sicher auch geholfen», so Weyermann. 

Trotzdem ist er überrascht, als er nach dem Lehrabschluss plötzlich Post erhält. Per Brief teilt ihm die Förderstiftung Polaris mit, dass er einer von sechs Lernenden ist, die dieses Jahr ausgezeichnet werden. «Ich muss zugeben, ich hatte vorher noch nie von der Stiftung gehört», sagt Weyermann. 

Als einer der besten in seiner Branche wurde er nach Kloten eingeladen, wo er seine Auszeichnung entgegennehmen durfte. Er erzählt:

Ich war ein bisschen nervös, das war mein erster Auftritt in der Art.

Aber natürlich habe er sich gefreut. «Auch meine Lehrmeisterin und meine Chefin waren sehr stolz, sie waren sogar beide an der Preisverleihung dabei.» 

Vielleicht eine Weiterbildung

Mittlerweile ist Weyermanns Auszeichnung eingerahmt und im Zimmer aufgehängt. Neben dem Diplom durfte er sich auch über einen finanziellen Zustupf freuen (siehe Kasten). Diesen in eine Weiterbildung zu investieren kann er sich jetzt gut vorstellen. «Am Anfang war das für mich gar kein Thema», gibt Weyermann zu. Doch jetzt, nach diesem guten Abschluss, sei es sicher eine Überlegung wert. «Zuerst muss ich mich aber noch genauer damit auseinandersetzen.» Vorerst bleibt Weyermann der Joggi AG erhalten, schon bald geht es für ihn in die Rekrutenschule. «Danach schaue ich weiter», sagt er. Er wolle im Verkauf bleiben, vielleicht aber die Fachrichtung wechseln. 

«Berufe im Verkauf sind sehr vielseitig und spannend», sagt Weyermann. Rückblickend zweifelt er überhaupt nicht an, damals die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Er sagt:

Die grösste Freude macht es mir, wenn Kunden meine Arbeit schätzen und ich ihnen weiterhelfen kann.

Natürlich gebe es auch mal blöde Sprüche. Wichtig sei dabei einfach, einen kühlen Kopf zu bewahren. «Wenn jemand genervt ist, dann ist er das meistens schon, bevor er überhaupt in den Laden kommt. Man darf das nicht persönlich nehmen, denn oft hat es gar nichts mit einem selbst zu tun.»

Für junge Leute, die sich jetzt in der Situation befinden, in der Weyermann vor drei Jahren war, und denen die Türen zur Berufswelt offenstehen, hat er nur einen Tipp: «Einfach ausprobieren.» Manchmal entdecke man etwas, mit dem man gar nicht gerechnet habe. 

Förderstiftung Polaris

Die Förderstiftung Polaris steht für das duale Bildungssystem ein

Seit 2009 zeichnet die Förderstiftung Polaris jedes Jahr die besten Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger im Detailfachhandel in den Branchen Eisenwaren, Farben, Haushalt und Elektrofach aus, wie der Geschäftsführer Christoph Rotermund erklärt. «Wir wollen die fachlichen und die praktischen Leistungen belohnen: Das heisst, dass wir uns die Abschlussnote und die Leistungen in den überbetrieblichen Kursen (ÜK) anschauen», so Rotermund. Wer die Note 5,5 oder höher erreicht, erhält von der Förderstiftung Polaris ein Preisgeld von 1000 Franken sowie ein elektronisches Gerät. «Dieses Jahr waren das zum Beispiel Kopfhörer mit Geräuschunterdrückung, ein anderes Jahr war es auch schon ein Tablet», so Rotermund. 

2023 hat die Förderstiftung Polaris sechs Jugendliche ausgezeichnet. Verhältnismässig seien das eher wenig, wie Rotermund sagt. «Es gab auch schon Jahre, in denen wir 12 oder sogar 15 Jugendliche aus der ganzen Schweiz ausgezeichnet haben», erinnert er sich. Dass es in diesem Jahr nur sechs sind, hänge vermutlich auch mit der Pandemie zusammen, findet Rotermund. 

Neben den Berufseinsteigerinnen und -einsteiger zeichnet die Stiftung Polaris auch zwei Ausbildungsbetriebe pro Jahr aus. Diese erhalten die vollen Kosten für den nächsten Auszubildenden, die sich laut Rotermund je nach Lehre auf 4500 bis 6000 Franken belaufen.

«Hinter dieser Auszeichnung steht die Idee, die gesellschaftliche Anerkennung für die duale Ausbildung zu steigern», erklärt Rotermund. Indem man Leistungsträger (also Lernende und Unternehmungen) ins Rampenlicht rücke, solle der gesellschaftliche Stellenwert einer dualen Ausbildung grösser werden. «Den Wert einer dualen Ausbildung, das heisst einer Ausbildung in Lehrbetrieb und Berufsschule, sehen wir vor allem an der Jugendarbeitslosigkeit», sagt Rotermund. In Deutschland, Österreich und der Schweiz, wo man die dualen Bildungssysteme kennt, liegt die Jugendarbeitslosigkeit unter 10 Prozent. In Frankreich und Italien beispielsweise sei sie zwischen 15 Prozent und 20 Prozent, in Spanien sogar bei 48 Prozent. «Da geht eine ganze Generation verloren», sagt Rotermund. 

Deswegen setze sich Polaris auch schon frühzeitig mit dieser Thematik auseinander und nehme so mit Sekundarlehrpersonen Kontakt auf, um Jugendlichen die Berufslehre ans Herz zu legen. «Dabei wollen wir nicht mit der tertiären Bildung konkurrieren, sondern einfach nur die Anerkennung der Berufslehre in der Gesellschaft stärken», sagt Rotermund. Besonders das Berufsbild der Detailhandelsfachfrau oder des Detailhandelsfachmanns gelte es noch zu verbessern. leb

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