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Lucy und Blissy auf grosser Reise

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Naturhistorisches Museum Freiburg: Satellitensender bringen neue Erkenntnisse über Falkenraubmöwen

Autor: Von CAROLE SCHNEUWLY

Die Falkenraubmöwe brütet in der Arktis und überwintert im südlichen Atlantik und Pazifik. Man wisse relativ viel über die Brutbiologie des Vogels, nicht aber über seine Zugwege und seine Winterquartiere, erklärte der Biologe Adrian Aebischer gegenüber den FN. Darüber will man jetzt mehr herausfinden – mithilfe von Lucy und Blissy. Lucy und Blissy sind zwei Falkenraubmöwen, die anfangs Juli in Grönland mit Satellitensendern versehen wurden.Hinter dem Unterfangen steht die französisch-schweizerische Vereinigung Grea (Groupe de recherches en écologie arctique). Sie vereint Forscherinnen und Forscher, die auf private Initiative regelmässig wissenschaftliche Expeditionen in die Arktis unternehmen. Ein langjähriges Projekt der Gruppe betrifft die Beobachtung von Lemmingen. Diese Wühlmäuse wiederum zählen zu den Beutetieren der Falkenraubmöwe. So habe man begonnen, sich für die Falkenraubmöwe zu interessieren und vor einem Jahr zum ersten Mal zwei Tiere besendert, sagte Adrian Aebischer, selber Mitglied der Grea und regelmässiger Mitarbeiter des Naturhistorischen Museums Freiburg.

Die kleinsten Sender der Welt

Es sei das erste Mal überhaupt, dass Exemplare dieser Vogelart mit Sendern ausgestattet worden seien. Noch bis vor kurzem wäre dies aus technischen Gründen nicht möglich gewesen: Falkenraubmöwen werden nur 40 bis 55 Zentimeter lang, 220 bis 350 Gramm schwer und brauchen deshalb ausserordentlich kleine Sender. Die mit Sonnenenergie betriebenen Minisender, die nun verwendet wurden, wiegen weniger als zehn Gramm – die kleinsten Satellitensender der Welt.Laut Adrian Aebischer hat sich der Aufwand bereits gelohnt: «Sowohl von den neu als auch von den im letzten Jahr besenderten Vögeln gibt es interessante Erkenntnisse.» Beeindruckend sei die Geschwindigkeit, mit der sich die Falkenraubmöwen fortbewegten. Während Blissy sich noch an seinem Brutplatz in Nordgrönland befindet und dort zwei Junge aufzieht, hält sich Lucy bereits mitten im nördlichen Atlantik auf. Vergangene Woche habe Lucy innerhalb von 25 Stunden 920 Kilometer zurückgelegt, so Aebischer.Interessant sei auch der derzeitige Aufenthaltsort von Lucy, rund 1500 Kilometer südlich von Grönland und 1000 Kilometer östlich von Neufundland. Die beiden im vergangenen Jahr besenderten Vögel seien exakt an den gleichen Ort geflogen. «Dort muss irgendetwas Besonderes sein», sagte Aebischer. «Was, wollen wir jetzt zusammen mit kanadischen Meeresbiologen herausfinden.»

Pioniere der Satelliten-Telemetrie

Wie schon bei früheren Satelliten-Telemetrie-Projekten können alle Interessierten die Bewegungen von Blissy und Lucy auf der Internetseite des Naturhistorischen Museums verfolgen (www.fr.ch/mhn/de). Das Museum hat auch Kontakt zu Geldgebern geknüpft, die zur Finanzierung des Projekts beitragen.Seit der Besenderung von Storch Max im Jahr 1999 leistet das Naturhistorische Museum Freiburg national und international anerkannte Pionierarbeit im Bereich der Satelliten-Telemetrie. Das Museum hat selber Rotmilane besendert und bei verschiedenen Senderprojekten im In- und Ausland mitgeholfen. Einzigartig ist gemäss Adrian Aebischer auch die laufende Information über die Ortsverschiebungen via Internet.Auch die Grea bleibt aktiv: Das jüngste Projekt ist die Satelliten-Überwachung von Elfenbeinmöwen. Aebischer: «Diese Art ist vom Klimawandel besonders bedroht. Wenn das Packeis weiter schmilzt, verliert sie bald ihren Lebensraum.»

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