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«Mädchen sind anders – Knaben auch»: Rollenklischees schränken beide ein

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Autor: Mireille Rotzetter

SchmittenHansjürg Sieber, Lehrer und Dozent für Geschlechterthematik an der Pädagogischen Hochschule Bern, zeigte in seinem Vortrag am Elternabend in Schmitten die vorherrschenden Vorurteile und Stereotypen in Bezug auf die Geschlechter auf. Er erklärte auch, welche Auswirkungen diese Klischees auf die Entwicklung von Mädchen und Knaben haben können.

Die brisanten Fragestellungen und der interaktive Vortrag fesseln das Publikum. Um ins Thema einzuführen, fordert Sieber die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf, Mädchen und Knaben typische Eigenschaften zuzuordnen. Für die Mädchen finden die Eltern dabei unter anderem die Adjektive fleissig, zickig und rosarot und für die Knaben laut, körperbetont und lustig.

Angeboren oder antrainiert?

«Woher kommen diese Bilder?», fragt Hansjürg Sieber. «Sind sie biologisch festgelegt oder sind sie sozialisiert?» Die Meinungen dazu gehen im Publikum auseinander. Dies sei auch in der Forschung der Fall, so Sieber. Für ihn ist klar, dass eine Mischung von beidem stattfindet, er hält jedoch fest: «Das Biologische ist für uns nicht wichtig, denn wir können nur auf das Sozialisierte aktiv Einfluss nehmen.»

Mit Bildern aus den Medien und Anekdoten aus dem Schulunterricht und dem Alltagsleben zeigt Hansjürg Sieber auf, wie früh die Sozialisierung beginnt: Schon Säuglinge werden je nach Geschlecht entweder in rosarote oder hellblaue Strampelanzüge gesteckt. Den Knaben schenken die Verwandten und Bekannten Autos, den Mädchen Barbies. Frauen werden über ihr Äusseres bewertet, Männer hingegen über ihre Arbeit und ihre Leistungen.

Freiraum lassen

Nach Aussagen des Referenten ist nicht alles an diesen vorgegeben Bildern schlecht, doch sind sie zu einseitig und lassen damit dem Einzelnen keinen Freiraum. Für Kinder und Jugendliche, die dabei sind, ihre eigene Identität zu finden, sei es besonders schwierig, mit den Stereotypen umzugehen: «Alle, die in der Schublade keinen Platz finden, fallen runter», sagt Hansjürg Sieber. Er plädiert dafür, dass es auch Platz haben soll für Mädchen, die Fussball spielen, und für Knaben, die Ballett tanzen.

Erwachsene als Vorbilder

Nach Hansjürg Sieber liegt die Verantwortung bei den Erwachsenen, die als Vorbil-der fungieren. Auch in Bezug auf die Berufswahl ist die Geschlechterthematik wichtig; für Sieber gibt es keine Männer- und keine Frauenberufe. Wieso sollte denn ein Mann kein Kindergärtner sein können? Nicht jeder Mann, der gerne kleine Kinder habe, sei ein Pädophiler, sagte Sieber. Es sei wichtig, genau solche Vorurteile zu überwinden und damit den Kindern einen gesunden Umgang mit ihrem Geschlecht zu ermöglichen.

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