Als Grundversorger und Hausarzt ist es schwierig, gegen ein Hausarztmodell zu sein, denn wer kann besser als er, die Pflege eines Kranken zu koordinieren. Trotzdem war bei einer Basisabstimmung aller Ärzte der FMH eine Mehrheit gegen das Managed-Care-Modell, das zur Abstimmung vorliegt. Wie immer steckt der Teufel im Detail. Die Verknüpfung dieses Modells mit einer Budgetpflicht ist nicht zu unterschätzen. Die Überwachung der Kosten eines Patienten ist eine sehr komplexe und unangenehme Arbeit. Bei der aktuellen Diskussion wird fälschlicherweise immer vorausgesetzt, dass praktisch alle Hausärzte dem Managed-Care-Modell beitreten werden. Dies ist aber nicht so. Da die meisten Ärzte überarbeitet sind, sind diese gut beraten, einem solchen Modell nicht beizutreten. Zumal der Hauptgrund des Anstieges der Gesundheitskosten in unseren ländlichen Gegenden eher im verfrühten Besuch der Notfallstationen der Spitäler zu suchen ist und dieses neue Modell diese Tendenz noch verstärken wird. Resultat: Mehr Bürokratie und Kostenanstieg trotz allem.
Autor: Dr. Paul Mülhauser, Plaffeien