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Mann der Stunde im Team der Stunde

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Autor: Matthias Fasel

Zunächst hatte es nach einem fussballerischen Abstieg ausgesehen, als Christian Schneuwly auf diese Saison hin von den Young Boys an den kleineren, weniger ambitionierten Kantonsrivalen FC Thun ausgeliehen wurde. Bei YB war der jüngste der Schneuwly-Brüder nie richtig auf Touren gekommen. Bei den Stadtbernern, in deren Organisation der 23-Jährige schon seit 2003 aktiv ist, hat er es nie zum Stammspieler geschafft. In der Saison 2008/09 war er deshalb bereits an den Challenge-League-Club Biel ausgeliehen worden. Wieder zurück bei YB sass er danach erneut meist auf der Bank. Letzte Saison kam der Wünnewiler nur gerade auf 16 Einsätze und zwei Tore. Wurde er von den Verantwortlichen schlicht unterschätzt? «Unterschätzt würde ich nicht sagen. Bei YB musst du Meister werden, da setzt man halt dann vielleicht weniger auf die Jungen», sagt Schneuwly.

Drei Tore und vier Assists

Beim FC Thun ist das anders. Dort absolvierte der Mittelfeldspieler bisher alle sechs Meisterschaftsspiele – und wie. Mit drei Toren und vier Assists lag er bis zum vergangenen Spieltag an der Spitze der Skorerliste der Super League. Wie erklärt sich der Sensler seinen bemerkenswerten Start in die Saison? «Ich spüre das Vertrauen des Trainers und erhalte viel Einsatzzeit. Es ist klar, dass man sich so besser entfalten kann.»

Vom Umfeld her sind YB und Thun zwei verschiedene Paar Schuhe. «Alles ist viel kleiner, allein schon das Kader. Bei YB hast du 25 bis 26 Spieler, bei Thun vielleicht 20. Und auch sonst ist in Thun alles viel bescheidener, familiärer», sagt Schneuwly. Dieses Umfeld scheint dem Wünnewiler zu behagen. «Im Moment passt es mir sehr gut.» Dass es ihm besser gefalle als bei YB, will er so nicht bestätigen. Schneuwly ist vorsichtig mit seinen Aussagen, schliesslich ist er nur ausgeliehen und hat bei den Young Boys noch einen Vertrag bis 2013. Und immerhin waren die YB-Verantwortlichen, die sich ob des Leihgeschäfts vielleicht noch an den Kopf langen werden, weitsichtig genug, den Leihvertrag nicht auch noch mit einer Kaufoption zu versehen.

Vorherrschaft in Bern

Zunächst einmal hat aber Schneuwlys Lehrjahr beim FC Thun grosses Potenzial eine Erfolgsgeschichte zu werden. Denn Stand heute ist sein Wechsel zu Thun keineswegs ein fussballerischer Abstieg. Nach sechs Spieltagen stehen die Berner Oberländer ohne Niederlage da und mit 14 Punkten an der Spitze der Tabelle. Mit dem 2:0-Sieg über YB im Stade de Suisse haben die Thuner am Sonntag zudem die überraschende Vorherrschaft im Kanton gefestigt. Für Schneuwly war es natürlich ein spezielles Spiel. Nicht zuletzt deshalb, weil es sein erstes Pflichtspiel-Duell gegen seinen Bruder Marco war. Umso schöner deshalb der Sieg. Denn Christian Schneuwly verrät schmunzelnd: «Bis zum nächsten Berner Derby wird sich Marco sicherlich einige Sprüche von mir anhören müssen.»

Den momentanen Erfolg der Mannschaft führt Christian Schneuwly in erster Linie auf die klare Rollenverteilung zurück. «Wir treten als richtiges Team auf. Jeder kämpft für jeden, für Individualisten hat es im Team keinen Platz.»

Schneuwly als perfektes Aushängeschild

Schneuwly passt mit seiner sympathischen, bescheidenen Art perfekt nach Thun. Er vermittelt genau das Bild, das auch der Club als Ganzes vermitteln will. «Wir kompensieren fehlende Mittel mit mehr Herzblut», liess sich Sportchef Andres Gerber vergangene Woche in der Zeitung Sonntag zitieren. «Spieler, die Porsche fahren und nur Armani-Sachen tragen, das gibt es bei uns nicht. Wir sind typische Berner: gemütlich, geerdet.»

Der Versuch der Charmeoffensive kommt nicht von ungefähr. Positive Schlagzeilen kann der Club bestens gebrauchen. Denn nach der sensationellen Qualifikation für die Champions League im Jahr 2005 folgten fast ausschliesslich negative Schlagzeilen. Von der Sexaffäre, als 2007 mehrere Spieler des Clubs Sex mit einer Minderjährigen hatten, über den Abstieg in die Challenge League 2008 bis hin zur Involvierung einiger Thuner Spieler in den internationalen Wettskandal 2009 blieb dem Club nichts erspart.

Doch der Club scheint gereift, er hat die Finanzen im Griff, kann in einem neuen Stadion spielen und mit Trainer Bernard Challendes steht ein Trainer an der Seitenlinie, der dafür sorgen wird, dass die Spieler nicht abheben. Es spricht deshalb wenig dagegen, dass die Hochtage beim FC Thun anhalten. Und Christian Schneuwly wird weiterhin mittendrin sein.

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