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Märchenhafte Weltmusik

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Joanna Newsom im Fri-Son

Autor: Von BENEDIKT SARTORIUS

Joanna Newsom ist ein Phänomen: Die Harfenistin mit der unbestimmbaren und hoch polarisierenden Stimme, die an eine Comicfigur gemahnt, bespielt mit ihren intimen, von der Struktur her weitoffenen Liedern die grossen Clubbühnen und Konzertsäle dieser Welt – zuweilen gar mit Orchester. Möglich gemacht hat diesen Erfolg der vor etwa fünf Jahren einsetzende Trend zur Folkmusik.Der behelfsmässige Ausdruck Folk – ergänzt durch eine unüberschaubare Anzahl an Untergattungen – bezeichnet allerdings keine geschlossene Szene und Musik, sondern dient nicht zuletzt der Presse zur Bündelung von ganz unterschiedlichen Künstlerinnen und Künstlern. Mögen die Lieder der 25-jährigen Newsom durch die Naturbelassenheit der Harfentöne, durch die verschrobenen Texte und ihr persönliches Umfeld in diesen Topf geraten sein, entziehen sie sich doch hartnäckig einer genauen Definierung.

Rhythmische Haken

Vor vier Jahren veröffentlichte sie ihr Solo-Debüt «The Milk-Eyed Mender», gastierte am Montreux Jazz Festival und wurde spätestens letztes Jahr mit dem gefeierten Folgealbum «Y’s» entdeckt. «Y’s» versammelt nur gerade fünf Nummern, die durch die üppige Instrumentierung und die epische Spieldauer orchestrale Grösse annehmen, sich stetig wandeln und nur bei konzentriertem Hören zu erfassen sind.Ihren Platz nahm die Kalifornierin im gut gefüllten Fri-Son im hinteren Teil der Bühne ein, flankiert von einer Violinistin, einem Tanbura-Spieler, der mit seinem Lautenspiel die perlende Harfe gewinnbringend ergänzte, sowie einem Perkussionisten. In ständigem Sichtkontakt mit der scheuen Protagonistin folgte die Band den rhythmischen Haken, die Newsom auf ihrer Harfe schlug.Besonders das wunderbare und hochdynamische «Emily» gewann in der Konzertaufführung merklich an Dringlichkeit, die perkussive Härte, die Newsom zuweilen anschlug, zeigte neue Facetten ihres Liedguts auf. Keltische Einflüsse wie auch Reminiszenzen an die Country-Tradition veredelten ihre märchenhaften Lieder zu einer seltsamen Weltmusik. Die kürzeren und karger instrumentierten Lieder ab ihrem Debüt hielten sich mit den bis zu zwanzig Minuten dauernden Stücken die Waage und selbst ungehörte Lieder interpretierte Newsom.Schade war nur, dass die Harfenistin und ihre Begleiter die hohe Intensität des Konzertbeginns nicht über das ganze 90-minütige Konzert beibehalten konnten, so dass die abschliessenden Standing Ovations des ansonsten andächtig lauschenden Publikums einen zu angelernten und routinierten Charakter erhielten.

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