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Margenerosion macht Firmen Sorge

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Keine 50 Jahre ist es her, als viele Senslerinnen und Sensler ihre Heimat verlassen mussten, weil sie dort keine Arbeit fanden. Eine Realität, die nur noch in der Erinnerung existiert: Heute verzeichnet der Bezirk ein moderates Bevölkerungswachstum und weist die kleinste Arbeitslosenrate in der Hauptstadtregion Schweiz aus. Welche Chancen und Herausforderungen sehen aber Sensler Unternehmer für die volkswirtschaftliche Zukunft ihres Bezirks? Die Handels- und Industriekammer Freiburg (HIKF) wollte es genauer wissen und hat deshalb mit dem Oberamt im März eine volkswissenschaftliche Analyse des Sensebezirks (siehe Kasten) durchgeführt. Gestern präsentierte die Handelskammer im Podium Düdingen die Resultate der Befragung.

 

 Sorgenvoller Zukunftsblick

Diese zeigen, dass ein Grossteil der im Sensebezirk angesiedelten Unternehmen in den nächsten sechs Monaten mit einem schwieriger werdenden Geschäftsgang rechnet. «Beeinflusst wird diese Tendenz durch die Gewinnentwicklung, die viele Unternehmer in diesem Jahr negativer beurteilen als 2014», erklärte HIKF-Wirtschaftsberater Paul Coudret, der die Studien-Resultate vor Vertretern aus Wirtschaft, Politik und öffentlicher Verwaltung präsentierte.

Als wichtigste Faktoren für die Entwicklung des Geschäftsgangs nennen die Unternehmer die Margenerosion und die Konkurrenz zwischen schweizerischen und ausländischen Unternehmen. Die Frankenstärke rangiert hierbei lediglich auf dem sechsten Rang. Als wichtigste Standortvorteile führen die Unternehmer das hohe Mass an Lebensqualität sowie die Nähe zu den Stadtregionen Bern und Freiburg ins Feld.Kaum genannt werden hingegen das demografische Wachstum oder preisgünstige industrielle Grund-stücke. Auch zum Verbesserungsbedarf wurden die Unternehmer befragt. Dieser besteht gemäss Studie am meisten im Angebot an günstigen Grundstücken und im Verhältnis zu den kantonalen Behörden. Auf Platz drei und vier folgen die Steuerung des Pendelverkehrs und die Verkehrsverbindungen.

 Dass die Verkehrsthematik die Sensler Wirtschaft beschäftigt, zeigt sich auch in der Beurteilung der Autobahn A12 durch die Unternehmer. Die A12 bringe zwar Vorteile für den Bezirk mit sich, meinen 88 Prozent. 55 Prozent sind aber gleichzeitig der Meinung, dass der Kanton zu wenig tue, damit der Bezirk auch davon profitieren könne. «Viele fordern mehr Zubringer- und Umfahrungsstrassen», sagte Coudret. Über die Hälfte aller Unternehmer ist der Meinung, dass der Kanton nicht genügend in die Transportinfrastruktur des Bezirkes investiert: «Ein Grossteil bemängelt das Mass sekundärer Transportmittel ins Sense-Oberland.» Im Fazit zeichnete Coudret das Bild eines Bezirks, der zudem stark durch das Phänomen der Pendler beeinflusst wird. «Der Pendlerverkehr ist eine grosse Chance für den Bezirk», meinte Nicolas Bürgisser. Der Oberamtmann ist auch dafür eingetreten, dass der Bezirk weiterhin ein sanftes Wachstum anstrebe und nicht «explodiere» wie die Region Bulle: «Wollen wir hier ein solch riesiges Wachstum? Es ist doch besser, wenn wir qualitativ wachsen.»

Volkswirtschaftliche Analyse: Heimatverbundener KMU-Bezirk

Von 1943 angeschriebenen Sensler Unternehmen haben genau 304 oder 15,6 Prozent an der Umfrage der Handelskammer teilgenommen. Aus dem primären Sektor ging derweil keine einzige Antwort bei der Handelskammer ein. Die Analyse der Unternehmer-Befragung hat ergeben, dass sich die Wirtschaft des Sensebezirks zu über 95 Prozent aus KMU zusammensetzt. Und diese sehen ihre Zukunft eher auf dem heimischen Markt. Über 75 Prozent der Sensler Unternehmen exportieren nicht ins Ausland. Wie ein Vergleich mit den Analysen in anderen Bezirken zeigt, ist das Senseland damit die Region mit dem geringsten Exportanteil des ganzen Kantons Freiburg. Aber auch die Unternehmer selbst sind heimatverbunden: 85 Prozent von ihnen wohnen im Sensebezirk. Traditionsfirmen gibt es hingegen kaum: Sieben von zehn Firmen gibt es seit weniger als 30 Jahren. 60 Prozent der Unternehmer geben an, die für ihren Betrieb nötigen Arbeitskräfte innerhalb des Sensebezirks zu finden. Von den Firmen, die ihre Mitarbeiter ausserhalb des Bezirks rekrutieren müssen, werden die meisten in den Kantonen Bern und Freiburg oder im Ausland fündig. mz

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