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Maria, Josef, Jesus und Charlie Chaplin

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Carole Schneuwly

Wer an Weihnachtskrippen denkt, dem kommen in der Regel Figuren von Maria und Josef mit dem Jesuskind in den Sinn, dazu Ochs und Esel, die drei Könige und ein paar Hirten. Ganz anders präsentiert sich die Krippenkunst Neapels, deren Ursprünge im 14. Jahrhundert liegen. Schon früh wurden die neapolitanischen Krippen zum Spiegel ihrer Zeit. Im 17. Jahrhundert begannen die Krippenbauer, die Taverne einzubeziehen. Ursprünglich war sie schlicht Symbol für die Abweisung der Heiligen Familie auf ihrer Suche nach einem Obdach. Bald aber wurde sie zur eigenständigen Schaubühne mediterraner Lebensfreude und barocker Ausschweifungen.

Alles hat Platz in der Krippe

Doch die Erzählkunst der neapolitanischen Krippenbauer geht noch viel weiter: Da finden sich Szenen aus dem Alltag von Hirten, Fischern, Händlern und Hausfrauen, da hat der in Lumpen gehüllte Bettler ebenso Platz wie brokatgewandete Damen und Herren der hohen Gesellschaft, und da haben Figuren wie der Diener Pulcinella aus der Commedia dell’Arte ihren Auftritt. Eine Spezialität neapolitanischer Krippen ist die Verfremdung mit einem zeitgenössischen Element. In einer monumentalen Krippe, die in der diesjährigen Weihnachtsausstellung von Schloss Greyerz zu sehen ist, ist dies Charlie Chaplin beim Versuch, einen Maulesel zu bändigen.

Auch sonst gibt es allein in dieser Krippe vieles zu entdecken: Das Dekor zeigt eine typisch kampanische Landschaft mit Felsen, verwinkelten Gassen, romantisch heruntergekommenen Häusern und der Ruine eines antiken Tempels als Geburtsstätte Christi. Die Figuren stammen teils aus dem 19. Jahrhundert; zum grössten Teil handelt es sich aber um zeitgenössische Arbeiten aus der Via San Gregorio Armeno, der bekannten Krippenstrasse Neapels.

Im Arsenal präsentiert das Schloss eine Reihe von Einzelszenen, die das städtische und das ländliche Leben zeigen. Gemeinsam sind allen Figuren die ausdrucksstarke Mimik und Gestik, die realitätsnahe Gestaltung von Gesichtern, Händen und Füssen und die aufwändigen Gewänder.

Wichtige Tradition

Insgesamt bietet die Krippenausstellung im Schloss Greyerz einen breiten Einblick in die Tradition und die Bedeutung der Krippenbaukunst in Neapel. Bis heute zelebrieren die Neapolitaner das Aufstellen ihrer Krippen im Kreise der Familie. Und Touristen pilgern während des ganzen Jahres in die Hauptstadt Kampaniens, um die Krippenkünstler in der Via San Gregorio Armeno zu besuchen.

Schloss Greyerz. Bis zum 9. Januar. Täglich 10 bis 16.30 Uhr (auch Weihnachten und Neujahr). www.schloss-greyerz.ch.

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