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Marie Garnier freut sich über ihre vielen vielseitigen und spannenden Dossiers

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Autor: Fahrettin Calislar

Total überraschend war ihre Wahl nicht. Marie Garniers Wahlsieg hatte sich schon im ersten Durchgang der Staatsratswahlen abgezeichnet. Deshalb habe das definitive Wahlergebnis sie auch nicht aus der Bahn geworfen, sagt die erste grüne Staatsrätin von Freiburg: «Ich war bereit für das Amt, seit dem Moment, als ich mich zur Verfügung gestellt habe.»

Sie hätte auch kein Problem damit gehabt, wenn sie weiterhin «nur» Gemeinderätin in Villars-sur-Glâne geblieben wäre. Aber sie habe viel erreicht, sagt sie, und nach sechs Jahren im Amt habe ihr der Wechsel gut getan. Zumal sie ihre Gemeindedossiers an einen Parteikollegen weitergeben konnte.

Ein grosser Aktenberg

Nun, nach rund 100 Amtstagen, hat sie sich an das Staatsrätinnenleben gewöhnt. Sie sei schon zuvor als Gemeinderätin der drittgrössten Stadt des Kantons gefordert gewesen, so Garnier; sie arbeitete neben ihrer Tätigkeit im Pro-Natura-Zentrum Champ-Pittet und in der Fachhochschule Yverdon abends, am Wochenende oder auf dem Arbeitsweg für die Politik: «Total anders ist mein Leben jetzt nicht.» Sie habe zwar tatsächlich wenig Zeit für ihr Privatleben, doch das sei schon zuvor nicht anders gewesen. Und ihre Familie helfe ihr.

Neu ist für Garnier das Ausmass des Aktenstudiums, das mit dem Amt verbunden ist: «Es ist viel intensiver, ich muss riesige Mengen von Dokumenten durcharbeiten in sehr kurzer Zeit.» Als sie die Arbeit angetreten habe, sei auf dem Pult ein «so grosser Aktenberg» gelegen, sagt sie und zeigt die Höhe mit der Hand an. «Das ist jeden Tag so.»

«Schöne Herausforderung»

Sie lese die Dokumente durch, unterschreibe sie, mache Kommentare und leite sie weiter. «Vielleicht kann ich mich noch besser organisieren, gewisse Sachen delegieren. Aber es wird intensiv bleiben. Und wenn man mal nicht da ist, wächst der Aktenberg.» Andererseits kümmern sich nun Mitarbeiter um ihre Angelegenheiten. «Das ist ein Vorteil. Vorher musste ich alles selbst machen.»

Was sich gegenüber früher stark geändert hat: Marie Garnier steht nun gegen 800 Mitarbeitern vor. Sie habe aber mit ihnen wenig direkten Kontakt, sondern mehr mit den Dienstchefs. Mit diesen komme sie gut aus. Und sie geniesse die Vielfalt ihrer Direktion, deren Zuständigkeit von der Forst- und Landwirtschaft bis zum Gemeindewesen reicht: «Die Palette ist breit. Das ist eine schöne Herausforderung.»

An ihren ersten Entscheid als Staatsrätin kann sich Garnier nicht mehr genau erinnern; er betraf das landwirtschaftliche Bodenrecht, vermutet sie. Sie arbeitete eine Vision für die Landwirtschaft aus und kümmerte sich um Tierschutz, Kirchensteuer, Gemeindefusionen, Wahlkreise und den Umzug der Forschungsanstalt Agroscope von Bern nach Posieux. «Das geht schnell voran. In dieses Dossier musste ich mich rasch hineinlesen.»

Ist Teil einer Mannschaft

Sie fühle sich im Staatsrat gut aufgenommen, betont sie. «Es ging von Anfang an gut, und es geht jeden Tag noch besser. Meine Kollegen unterstützen mich in meinen Geschäften.» Das sei auch wichtig, denn einen Teil ihrer Ziele könne sie nur gemeinsam mit dem Kollegium erreichen, zum Beispiel die Lösung des Verkehrsproblems in Freiburg. «Ich musste meine Ziele nicht redimensionieren, aber darüber nachdenken, wie wir sie konkretisieren können.»

Dem Staatsrat sei klar, dass die Umwelt geschützt werden müsse. «Ich bin die grüne Stimme im Staatsrat, aber sie betrachten mich nicht als eine Verrückte, die in ihrer Ecke schreit.» Zudem profitierten ihre Kollegen von ihrer naturwissenschaftlichen Erfahrung. «Die Juristen verstehen das eine besser und ich das andere.»

Eine kleine Falle zu Beginn

Auch im Grossen Rat habe sie positive Erfahrungen gemacht. So habe sie im Rahmen der Debatte über das Tierschutzgesetz mit SVP-Landwirten einen fruchtbaren Austausch gehabt: «Es gibt Probleme, die man mit möglichst allen Leuten aus allen Parteien lösen muss.» Zu Beginn habe man ihr ein paar Schwierigkeiten bereitet, sagt sie. So hat ein Grossrat fünf Minuten vor Beginn der Tierschutzdebatte noch eine Anfrage zur Rolle der Tierschutzkommission deponiert, deren Inhalt die Behandlung kompliziert hat. «Man hätte mir das vorher sagen können, das hätte es einfacher gemacht.» Die Hauptsache: Das Gesetz kam durch.

Marie Garnier wurde am 4. Dezember 2011 zur ersten grünen Staatsrätin gewählt.Bild Vincent Murith

«Ich bin die grüne Stimme im Staatsrat, aber sie betrachten mich nicht als eine Verrückte, die in ihrer Ecke schreit.»

Autor: Marie Garnier

Autor: Staatsrätin

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