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Marke «Gruyère» in USA anerkannt

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Gruyère AOP in den amerikanischen Supermärkten, der gar nicht dem Pflichtenheft des traditionellen Hartkäses entspricht? Das soll es in Zukunft nicht mehr geben. Dafür sorgt die Registrierung der Zertifizierungsmarke «Gruyère» in den USA, die die Sortenorganisation Gruyère (IPG) mit Sitz in Pringy Anfang September erreicht hat. Auch in Südafrika ist «Le Gruyère Switzerland» nun anerkannt. «Dies ist ein wichtiger Schritt für den Schutz des Namens Gruyère auf der ganzen Welt», teilte die IPG gestern mit.

 Seit 2007 hatte sie sich dafür eingesetzt. «An einem Käsewettbewerb in England haben wir zufällig entdeckt, dass auch in den USA und in Südafrika ‹Gruyère› hergestellt wird», erklärt Philippe Bardet, Direktor der Sortenorganisation. Von da an wollte sie die Marke auch in den USA und in Südafrika eintragen lassen. Im europäischen Raum ist der Name seit 2011 geschützt. Doch den Markenschutz auf Kontinente auszuweiten, die eine andere Reglementierung kennen, ist alles andere als einfach. Dies bekräftigt das Bundesamt für Landwirtschaft in seiner Mitteilung vom Donnerstag und gratuliert der IPG zu ihrer «Beharrlichkeit». Das Bundesamt bezeichnet den Erfolg als Durchbruch in der Verbesserung des Schutzes von Produkten mit «starker Identität» gegen Nachahmungen oder missbräuchliche Verwendung des Namens.

 Die IPG hatte sich bereits erfolgreich gegen den Grosskonzern Emmi durchgesetzt und erreicht, dass Emmi den Zusatz «Gruyère» auf der Verpackung seines amerikanischen Käses streicht (siehe Kasten). Daneben gebe es in den USA zurzeit noch ein bis zwei kleinere Produzenten, die ihren Käse mit dem Titel «Gruyère» schmücken würden, so Bardet. Zurücklehnen könne sich die IPG trotz dieses Erfolges nicht, betont er: «Wir müssen jeden Tag für den Schutz des Gruyères kämpfen. Jetzt haben wir aber mehr Mittel, um juristisch gegen Täuschung vorzugehen.»

 Die IPG wurde bei den Verhandlungen von den Bundesbehörden unterstützt–auch finanziell. Allein in den letzten zwei Jahren seien Kosten von 100 000 Franken angefallen, sagt Philippe Bardet.

Von AOC zu AOP

Von der Registrierung verspricht sich die IPG zusätzliche Anreize für Milchproduzenten, Käser und Affineure sowie eine bessere Wertschöpfung. Sie rechnet für 2013 für die USA mit einem verkauften Volumen von rund 2500 Tonnen Käse. Nach Südafrika werden rund 40 Tonnen Gruyère AOP exportiert. Nicht mehr AOC, sondern AOP heisst das Schutzsiegel seit Mai 2013. Mit AOP (Appellation d’origine Protégée, statt Contrôlée) passt sich die Schweiz der Europäischen Union an.

«Jetzt haben wir mehr Mittel, um juristisch gegen Täuschung vorzugehen.»

Philippe Bardet

Direktor Sortenorganisation Gruyère AOP

Philippe Bardet. Bild aw/a

Rückblick

Sieg gegen den grossen Milchverarbeiter Emmi

Im Frühjahr 2012 hatte sich die Sortenorganisation Gruyère (IPG) erfolgreich gegen den Milchverarbeiter Emmi gewehrt und erreicht, dass dieser die Bezeichnung «Gruyère» von seinem amerikanischen Käse ab dem 1. Mai 2013 entfernen musste (die FN berichteten). Denn das Produktionsgebiet des Gruyère AOP erstreckt sich nur über die Kantone Freiburg, Waadt, Neuenburg, Jura, die Bezirke Courtelary, La Neuveville, Moutier und einige angrenzende Gemeinden des Kantons Bern. Dies sei auch für Emmi ein Gewinn, da der Konzern damit sein eigenes Exportprodukt stärke, sagt IPG-Direktor Philippe Bardet. Die Auseinandersetzung mit Emmi hatte zur Folge, dass die «Confrérie du Gruyère» Joseph Deiss die Ehrenmitgliedschaft entzog. Der Freiburger Alt-Bundesrat war zu diesem Zeitpunkt noch Verwaltungsrat bei Emmi.ak

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