Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Martha Argerich macht das Klavier zum Orchester

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Am Montag konzertierte Starpianistin Martha Argerich im Freiburger Equilibre. Die 82-Jährige begeisterte mit einem temperamentvollen und detailliert gestalteten Klavierkonzert von Robert Schumann.

Die Konzertgesellschaft Freiburg machte sich zu ihrem 110. Geburtstag ein besonderes Geschenk. Für ihr Jubiläumskonzert verpflichtete sie Martha Argerich. Die 82-jährige Starpianistin spielte zusammen mit der European Philharmonic of Switzerland unter der Leitung von Charles Dutoit. Solistin und Orchester interpretierten das Klavierkonzert in a-Moll von Robert Schumann. Der Saal im Freiburger Equilibre war nahezu ausverkauft.

Farbenreiches Orchester

Vor dem Auftritt von Argerich spielte das Orchester «Le Tombeau de Couperin» von Maurice Ravel. Der französische Komponist schrieb das Werk während des Ersten Weltkriegs als Klaviersuite. 1919 arbeitete er sie zu einer Orchestersuite um. Diese Orchestersuite war ein erster Höhepunkt des Konzerts. Als Spezialität von Ravel gilt unter anderem die farbenfrohe Instrumentierung. Das Orchester machte diese Farben schön hörbar. Das «Prélude» etwa lebte insbesondere von den quirligen Holzbläsern. In der «Forlane» erinnerte der Klang an eine Winterstimmung. Das Menuett wirkte elegant und getragen, ohne dabei die Lebhaftigkeit komplett zu verlieren. Der Rigaudon schliesslich lebte vom Kontrast zwischen den kräftigen Akkorden und dem kurzatmigen Rhythmus.

In diesem Werk war das Orchester ausgesprochen ausbalanciert. Das galt insbesondere für das Volumen der Register, aber ebenso für Tempo, Rhythmus und Artikulation. Trotz seiner Grösse wirkte das Orchester nie massig.

Virtuos und expressiv

Und dann war sie da: Martha Argerich setzte sich an den Flügel. Die erste charakteristische Abwärtslinie des Schumannkonzertes begann sie wuchtig, aber warm. In der Folge entspann sich ein Konzert, das virtuos und zugleich ausgesprochen expressiv klang. Schnelle Läufe wirkten fliessend, elegant und strahlten gleichzeitig Kraft aus.

Zu den Spezialitäten Argerichs gehört ihr Spiel mit der Zeit. Sie variierte das Tempo oder arbeitete mit Verzögerungen. Im ersten Satz erhöhte das die Spannung vor dem nächsten entfesselten Ausbruch. Im langsamen Mittelsatz machte es hingegen sanfte Linien noch inniger und intimer. Im dritten Satz schliesslich folgte ein wahres Feuerwerk. Entsprechend der Satzbezeichnung «allegro vivace» spielte Martha Argerich die Achtelläufe in einem horrenden Tempo. Trotzdem klangen sie stellenweise wie ein heiteres Wanderlied. Gerade in solchen Momenten zeigte sich das herausragende Können dieser Solistin.

Martha Argerich harmonierte hervorragend mit dem Orchester. 
Bild Marie-Luce Maugeon/zvg

Detaillierte Gestaltung

Hin und wieder hörte man in einer grossen Linie in wenigen Noten ein Crescendo, das so schnell verebbte, wie es gekommen war. Oder Argerich hob aus Läufen einzelne Akkorde heraus. Die Grande Dame des Pianos entfaltete musikalische Stimmungen auf kleinstem Raum. Einzelne Motive waren bis ins kleinste Detail gestaltet. Das wirkte meistens beeindruckend organisch. Argerich entlockte dem Klavier auch eine enorme Vielfalt an Klangfarben. Fast hatte man den Eindruck, sie mache das Klavier zu einem kleinen Orchester. Man spürte ausserdem, dass Dutoit und Argerich seit Jahrzehnten miteinander arbeiten. Das Orchester nahm Argerichs Stimmungen auf und akzentuierte sie.

So endete das Klavierkonzert von Robert Schumann in einem veritablen Sturm. Und als Zuhörer verstand man, warum dieses Konzert Martha Argerich schon so lange begleitet. Mit seiner emotionalen und vielschichtigen Musik passt es ausserordentlich gut zu dieser besonderen Pianistin.

Das Publikum feierte Martha Argerich. 
Bild Marie-Luce Maugeon/zvg

Spiel mit den Rhythmen

Nach der Pause spielte das Orchester die Sinfonie Nr. 7 in A-Dur von Ludwig van Beethoven. Dirigent Charles Dutoit bezeichnete die Sinfonie gegenüber dieser Zeitung als «obsession rythmique». Die verschiedenen Rhythmen und Akzente prägen das viersätzige Werk. Das hörte man zum Beispiel im ersten Satz. Der 6-/8-Rhythmus war gleichzeitig prägnant punktiert und trotzdem fliessend. Auch in den weiteren Sätzen arbeitete das Orchester die prägenden Rhythmen schön heraus. Dabei war das Orchester aber nicht mehr gleichermassen ausbalanciert wie noch im ersten Teil. So verschwanden im vierten Satz zeitweise die melodieführenden Bläser hinter den begleitenden Streichern. Dafür gelang dem Orchester auch in dieser Sinfonie das Spiel mit der Energie und den Orchesterfarben besonders gut.

Mit einer kleinen, melancholischen Zugabe ging dieser denkwürdige Konzertabend zu Ende.

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema