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Maulende Minze

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Es wäre wol ein buch zu schreiben von den tugenden dißes kostlichen krauts», schrieb Otto Brunfels 1532 über die Minze. Tatsächlich lieben wir sie bis heute als Pfeffer-, Apfel-, Marokkanische, Krause- oder Ingwerminze, um nur einige der vielen Arten zu nennen. Aber lassen wir uns nicht blenden, das köstliche Kraut hat auch seine Nachteile.

Minzen wachsen nicht, sie wuchern. Werden sie in die Freiheit entlassen, haben sie nur eines im Sinn: Die Welt kriechend in Besitz zu nehmen und nicht mehr herzugeben. Wenn man das nicht möchte, bleibt nur die Hochsicherheit; man versieht den Pflanzort mit einer Wurzelsperre, indem man zum Beispiel einen breiten bodenlosen Behälter in der Erde versenkt. Hält man sie im Topf, muss man einige der Ausläufer im nächsten Jahr umtopfen, sonst wächst die Minze nur noch am Topfrand und mault.

Maulende Minzen sind anfällig für Echten Mehltau oder Minzenrost. Ersterer tritt auf, wenn sie zu trocken stehen, vermeiden Sie also einen heiss-trockenen Standort beziehungsweise giessen Sie die Minze im Topf regelmässig, aber ohne dass es zu Staunässe kommt. Denn dann könnte der Minzenrost zuschlagen, ein häufiger Pilz, wenn die Pflanze allgemein geschwächt ist: Sorgen Sie stets für eine nährstoffreiche Erde (zum Beispiel mit Kompost) und genügend Durchlüftung (nicht zu dicht pflanzen, keine Stauhitze). Treten die Pilze doch mal auf, dann schneiden Sie die befallenen Triebe bodennah zurück.

Das hilft vorübergehend auch gegen die eifrigsten Liebhaber der Minzen, die metallisch grün oder blau schimmernden Minzenkäfer (

Chrysolina herbacea und coerulans

). So reizend sie aussehen, sie vermiesen einem Laune und Tee. Auch wenn man ihre Kotausscheidungen abwäscht, schmecken die zerlöcherten Minzen leicht muffig, ganz abgesehen davon, dass sie kein schöner Anblick sind. Abhilfe schafft nur regelmässiges Absammeln oder eben rigoroses Runterschneiden.

 

Ob ich Minzen halte? Natürlich! Mit den Tugenden lässt sich ein Buch füllen, mit den Nachteilen … na, nur diesen Artikel hier.

 

 

Nicole Häfliger studierte Germanistik/ Anglistik und arbeitete fünfzehn Jahre als Gymnasiallehrerin in Freiburg. 2012 hat sie ihre lang gehegte Leidenschaft zum Beruf gemacht und verdient heute ihr Geld in den Bereichen Gartenberatung, -planung und -unterhalt. Im eigenen Garten zieht sie vor allem Stauden, Gemüse und Heil-/Gewürzkräuter. haefliger@gartenhaende.ch

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