Leserbriefe
Maulkorb für das Pflegepersonal?
Autor: «Eindrückliches Signal der Sensler Bevölkerung für das Akutspital Tafers» – FN vom 15. Juni
Ein öffentlicher Infoabend sollte doch für jedermann sein. Das Pflegepersonal des Spital Tafers durfte zwar dort sein, aber nur mit Maulkorb, verpasst von der freiburgischen Leitung des Kantonsspitals. Da fehlen einem glatt die Worte. Wenn eine Pflegerin sich öffentlich über das ganze Dilemma äussert, wird sie verwarnt, dass ihre Arbeitsstelle nicht mehr sicher sei und sie diese verlieren könnte.
Wir Deutschsprachigen werden alle einfach übergangen, obwohl jede Gemeinde des Sensebezirks Geld in den Neubau des Spital Tafers investiert hat. Sind wir nur noch da zum Zahlen? Für uns als Familie ist einfach Folgendes klar: Falls das Akutspital und die Notfallabteilung des Spitals Tafers geschlossen werden, wird uns keiner, solange wir für uns sprechen können, in das Kantonsspital bringen. Denn wir sind überzeugt, dass wir in Tafers eher jemanden finden, der französisch spricht, als im Kantonsspital jemanden, der deutsch spricht. Kann man tatsächlich mit uns deutschsprachigen Sensebezirkler so umgehen?
Zum Glück gibt es Zusätze in der Krankenversicherung, die uns erlauben, dass wir uns zukünftig in Bern behandeln lassen können. Dem ganzen Personal des Spitals Tafers wünschen wir viel Kraft und Mut beim Kampf um die Erhaltung des Spitals Tafers und vor allem ihrer Arbeitsplätze.
Autor: Ewald und Eliane Raemy-Schafer, Überstorf