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Medizinmann für das Freiburger Spital

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Wenig deutete darauf hin, dass Ronald Vonlan­then einmal Medizinischer Direktor des Freiburger Spitals HFR werden würde. Seine Kindheit in Rechthalten spielte sich zwischen dem Dorfladen und dem bäuerlichen Umfeld ab. Wenn es denn einen Hinweis auf seine spätere Berufskarriere gab, dann vielleicht der: «Beim Indianerlen war ich immer der Medizinmann.»

Aber sonst war die Welt der weissen Kittel noch weit weg. Vonlanthen besuchte die Schulen in Freiburg und machte die Wirtschaftsmatur im Gambach. «Ich war nicht der fleissigste Schüler, und Medizin stand nicht zuoberst auf meiner Prioritätenliste», blickt er zurück. «Ich hatte Respekt vor dem aufwendigen Studium.»

Das eigentliche Aha-Erlebnis hatte Ronald Vonlanthen bei einem Amerika-Aufenthalt zwischen der Rekruten- und der Unteroffiziersschule. Er besuchte eine Sprachschule in San Francisco, wohnte dort in einem üblen Quartier und war sich dann sicher: «Ich möchte einen Beruf mit einem sozialen Bezug erlernen.»

Spezialist in Anästhesie

So führte ihn das Medizin-Studium erst an die Universität Freiburg, dann nach Bern und die praktische Ausbildung in die Region Basel. Er wurde leitender Arzt für Anästhesie im Spital Liestal und schliesslich Chefarzt und Bereichsleiter Akutmedizin am Paraplegiker-Zentrum in Nottwil. Der 47-Jährige wohnt weiterhin in der Region Luzern, wo seine Kinder eingeschult sind. Der Region Freiburg ist er aber immer verbunden gewesen, sei es als Fallschirmspringer vom Flugplatz Ecuvillens aus, sei es als Imker in seinem Bienenhaus in Rechthalten.

Der Umbruch zog ihn an

Sein Amt als Medizinischer Direktor am HFR hat Vonlanthen am 1. Mai dieses Jahres angetreten. «Was ich vorher vom HFR wusste, hatte ich vor allem über die Presse verfolgt, und das war nicht sehr einladend», sagt er. Auf das HFR war er gestossen, als ihn ein Headhunter zur Besetzung der Medizinischen Direktion kontaktierte. Es folgten Gespräche mit dem Verwaltungsrat und der Direktion. «Für mich war ausschlaggebend und auch einmalig, dass ich hier in Freiburg grosse Veränderungen mitgestalten kann, die dringend notwendig sind.»

Der Anspruch, dass das HFR eine neue Strategie braucht, habe ihm «den Ärmel reingezogen». Vonlanthen habe sich schon vorher mit Strategien beschäftigt, und er konnte in seinen ersten fünf Monaten in Freiburg auch einige Ideen einbringen. Der Verwaltungsrat und die Direktion des HFR wollen die neue Strategie noch vor Ende Jahr präsentieren.

«Reformstau»

Vonlanthen kam in einer Zeit des Umbruchs zum HFR. So fiel sein Amtsantritt in die Übergangsphase von einem alten zum neuen Verwaltungsrat. Anderthalb Jahre war die Medizinische Direktion zuvor interimistisch durch Chefärzte geleitet worden. «Das merkte man», so Vonlanthen. «Die Chefärzte, welche die Direktion nebenbei führten, hatten ihre Tagesgeschäfte und mussten Prioritäten setzen. Gewisse Geschäfte mussten warten, und es kam zu einem Reformstau. Ich habe jedoch grossen Respekt für die immense Arbeit, die sie parallel in dieser Zeit leisteten.» Er sei jetzt daran, eine eigentliche Führungsstruktur in der Medizinischen Direktion aufzubauen.

«Ich bin unvoreingenommen mit Neugier statt mit Erwartungen an meine neue Arbeit herangegangen», blickt der Sensler zurück. Er habe in den ersten fünf Monaten viele Kontakte gesucht, innerhalb und ausserhalb des HFR. So habe er die fünf Standorte des HFR einzeln kennengelernt, sich mit Chefärzten und der restlichen Ärzteschaft ausgetauscht, den Dialog mit der Politik, anderen Betrieben des Gesundheitswesens und Heimen gesucht.

«Aus diesen Kontakten konnte ich mir mein eigenes Bild machen», so Vonlanthen. Dieses sieht für ihn so aus: «Es ist kein Geheimnis: Das Spital hat grosse Schwierigkeiten auf verschiedenen Ebenen. Aber das Personal ist von der Ärzteschaft bis zum Pflegepersonal sehr engagiert. Alle fühlen sich sehr verbunden mit dem ­Spital.»

«Es geht um die Existenz»

Die Schwierigkeiten im finanziellen Bereich und in der Führung seien unter anderem im Audit-Bericht aufgezeigt worden, so der Medizinische Direktor. «Unser Hauptpro­blem ist aber Folgendes: Breite Kreise im Kanton sind sich nicht bewusst, dass es um die Existenz eines kantonalen Spitals innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahre geht. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis ein Spital dieser Grösse zugeht. Und wir wollen nicht die Ersten sein.»

Im Kanton Freiburg spreche man immer noch über einzelne Standorte, wo es doch um das Spital als Ganzes gehe. Die Bevölkerung und die regionale Politik hätten diese Botschaft noch nicht verstanden. Für den Verwaltungsrat und die Direktion sei diese Ausgangslage klar, noch habe aber nicht das gesamte Personal dies erkannt.

Entwicklung verfolgen

Vonlanthen selber glaubt daran, dass das HFR auch künftig einen wichtigen Platz in der Spitallandschaft einnehmen kann. «Sonst wäre ich jetzt nicht da.» Er selber sieht seine Aufgabe darin, am HFR eine Medizin anzubieten, die den Bedürfnissen der Bevölkerung entspricht, gleichzeitig aber auch die rasante Entwicklung in der Medizin mitgeht.

Wie Vonlanthen sagt, sei sein Fachgebiet der Anästhesie eine gute Basis dafür, weil man da mit allen Fachbereichen in einem Spital zusammenarbeitet. Ihn interessieren aber auch neue Technologien, die er zum Beispiel durch Fachliteratur und Kongresse mitverfolgt.

«Der Druck steigt»

Ist für Ronald Vonlanthen das HFR ein Spezialfall? «Ja und nein», sagt er. «Das HFR ist mit seinen zwei Sprachen in der Schweiz ein Spezialfall. Aber dem Rest des Landes ist das egal. Man muss sich von der Vorstellung verabschieden, das Spital gehöre dem Kanton und man könne quasi die Kantonsgrenzen schliessen und etwas Eigenes machen.»

«Andere Kantone wie St. Gallen und Zürich treiben den Umbau ihrer Spitallandschaft massiv voran», sagt Vonlan­then. «Wenn sie diesen abgeschlossen haben, dann steigt der Druck auf andere Kantone, mitzuziehen. Je länger wir warten, umso weniger können wir selber bestimmen.»

Kommunikation

Merlach als «Lehrblätz» für künftige Schritte

Per 1. November ging am HFR-Standort Meyriez-Murten die Abteilung für Akutgeriatrie und geriatrische Rehabilitation zu. Vorübergehend, wie die HFR-Direktion betonte. Es fehlten mehrere Kaderärzte. Die Direktion informierte zwei Wochen vor der provisorischen Schliessung über diesen Schritt. Daraufhin äusserte das Personal in Merlach an einer Kundgebung seinen Unmut. «Ich war überrascht über das Echo aus Merlach», sagt der Medizinische Direktor Ronald Vonlanthen. «Was in Merlach geschah, ist ein Lehrblätz für mich, wie die Kommunikation zu gestalten ist.» Die Direktion habe keine Alternative gehabt, sagt er. Es sei eine Notfallübung gewesen, und das Ziel müsse es sein, solche Veränderungen in Zukunft längerfristig zu planen. «Ähnliche Massnahmen wird es in Zukunft auch an anderen Standorten geben», kündigt Vonlanthen an. «Wenn unsere Vision und Strategie klar ist, werden sich viele solche Diskussionen erübrigen.»

uh

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